Die Meinungsumfrage »Wohnsicherheit in Wien« mit Schwerpunkt auf den Einbruchschutz wurde von der Onlineplattform www.sicherdaheim.at durchgeführt – auf dieser Sicherheitsplattform sind alle Gewerbe und Spezialisten, die einbruchshemmende Technik führen, liefern und montieren in Kooperation mit dem kriminalpolizeilichen Beratungsdienst interaktiv präsent. Die Ergebnisse der Studie sollen nun den Unternehmern jener Innungen dienen, die auf der Sicherheitsplattform vertreten sind, zur Orientierung und als Basis für künftige Entscheidungen.
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Wenig Vorkehrungen trotz Unsicherheit
Die Ergebnisse der Studie zeigen: Während das allgemeine Sicherheitsgefühl der Wiener Bevölkerung gut ist – mehr als die Hälfte der Befragten fühlt sich sicher – wird die Sicherheit in den eigenen vier Wänden nicht mehr so hoch eingeschätzt; da fühlt sich ein Viertel unsicher und jeder Zweite glaubt, dass sich die Wohnsicherheit in den letzten fünf Jahren eher verschlechtert hat. Mehr als ein Fünftel der Befragten rechnet gar mit einem Einbruch im Eigenheim innerhalb des nächsten Jahres! Dass trotzdem mehr als ein Drittel der Studienteilnehmer für das nächste Jahr keine Investitionen in die Wohnsicherheit plant, hat der Studienauswertung zufolge mit der budgetären Situation der Familien zu tun.
Unbefriedigende Fördersituation
Der finanzielle Aufwand hindert demnach viele Wiener und Wienerinnen, ihre Heime vor Einbrechern zu schützen – entsprechende Förderungen könnten die Haushaltsbudgets wesentlich entlasten und damit die Nachfrage nach wirksamen Einbruchschutz erheblich erhöhen. Der Umfang der Förderungen ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. So fördert etwa Niederösterreich bis zu 30% der Investitionskosten in Sicherheitsmaßnahmen – zeitlich begrenzt – mit einem einmaligen, nicht rückzahlbaren Zuschuss. Gefördert werden Alarmanlagen (1.000 Euro), Videoüberwachungsanlagen in Kombination mit Alarmanlagen (1.500 Euro), Sicherheitstüren (1.000 Euro), Sicherheitstüren und Sicherheitsfenster (4.000 Euro). Im Vergleich dazu ist die Fördersituation in Wien eher unbefriedigend und der Zugang zu den Förderbedingungen kompliziert. Die Stadt Wien fördert ausschließlich den Einbau von Sicherheitstüren – übernommen werden höchstens 20% der Kosten, und die Förderhöchstbeträge für einfache Sicherheitstüren betragen 400 Euro, für Doppelflügeltüren 800 Euro. Mehr als die Hälfte der Befragten wünscht sich einen verbesserten Zugang zu den Förderbedingungen. Auch Spartenobmann DI BM Walter Ruck fordert für Wien mit dem Erfolgsmodell Niederösterreich vergleichbare Förderbedingungen und Zuschussbeträge und ist sich sicher: Wenn die Stadt Wien entsprechende Hilfe bei der Selbsthilfe leistet, verringert sich für viele ihrer Einwohner die finanzielle Belastung, wirksamer Einbruchschutz wird vermehrt nachgefragt.
Alarmanlage etabliert
BGO KommR Ing. Karl Heinz Bradavka, Landesinnung Wien der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker zeigt sich optimistisch gestimmt über die positiven Erkenntnisse der Studie zur Wohnsicherheit: Demnach sind nämlich Alarmanlagen als wirksame Abschreckung von Einbrechern in der breiten Öffentlichkeit angekommen. Knapp jeder fünfte Befragte schützt sich mit einer Alarmanlage gegen Einbrecher – diese vermittelt rund einem Drittel der an der Online-Befragung teilgenommenen Personen das höchste Sicherheitsgefühl. Bei der Frage nach im nächsten Jahr geplanten Maßnahmen zur Erhöhung der Wohnsicherheit steht die Alarmanlage an der Spitze – für diesen Zeitraum planen 21% der Befragten, eine solche anzuschaffen! Die aus der Studie herauszulesende posititve Tendenz: Die nachfragenden Personen werden jünger – mit einer Spitze bei den 40- bis 50-jährigen, und sie beschränken sich nicht mehr auf Besserverdiener. Vermehrt planen auch »Geringverdiener« mit einem Monatseinkommen ab 1.500 Euro die Anschaffung einer Alarmanlage – für Bradavka ein erfreulicher Umstand, der zeigt, dass die jahrelange Aufklärungsarbeit nun gegriffen hat. Er verweist in diesem Zusammenhang auf das niederösterreichische Fördermodell, das Haushalten einen wesentlichen Anreiz zur Anschaffung von Alarmanlagen bietet. Ein Erfolgsmodell, das zur Folge hatte, dass die Dichte von Alarmanlagen und damit die Einbruchsicherheit nun wesentlich gestiegen ist.
Bleibt zu wünschen übrig, dass die Stadt Wien dem Beispiel gebenden niederösterreichischen Fördermodell folgt, um seinen Bürgern in Zukunft noch mehr Wohnsicherheit gewährleisten zu können.