Leuchtdioden gelten als das Licht des 21. Jahrhunderts. Laut Goldman Sachs werden LEDs bereits in zwei Jahren 80 Prozent des globalen Marktes für Lichtanwendungen ausmachen. Bisher verhindert allein der relativ hohe Anschaffungspreis den Durchbruch. Dabei sind die Einsparpotenziale so groß, dass sich diese Kosten schnell amortisieren. Beispiel öffentliche Beleuchtung: Die Kommunen betreiben bundesweit etwa neun Millionen Lichtstellen in der Straßenbeleuchtung. Das Durchschnittsalter der Laternen beträgt dabei über 20 Jahre. Das bedeutet, dass viele Städte noch mit Technik aus der analogen Welt der 80er-Jahre illuminiert werden. Bemerkenswerte Ergebnisse zu diesem Thema hat das Projekt »Kommunen in neuem Licht« von der TU Darmstadt ans Licht gebracht. Demnach ließe sich durch den Umstieg auf moderne LEDs in allen kommunalen Anwendungsbereichen eine Energieeinsparung von mindestens 50 Prozent realisieren. Fazit der Untersuchung: Der großflächige Umstieg auf die neue Technik müsse aktiv vorangetrieben werden, um das volkswirtschaftliche LED-Potenzial umfassend zu erschließen. Die flächendeckende Umrüstung auf moderne LED-Technologie stelle einen regelrechten Quantensprung in ein völlig neues Beleuchtungszeitalter dar. Allein für die Straßenbeleuchtung, so die Universitätsstudie, entspräche das Einsparpotenzial der Jahresleistung eines Atomkraftwerks.
Stromfresser Leuchtstoffröhre und Glühbirne austauschen!
Geschäfts- und Industrieanwendungen sind laut Goldman Sachs ein zusätzlicher Treiber bei der Expansion der LED-Lichttechnik – mit jährlichen Wachstumsraten von rund 40 Prozent. Schließlich wollen immer mehr Unternehmen Energie und Kosten sparen. Dafür sind LEDs bestens geeignet. Eine Studie der Jacobs University Bremen belegt, dass LED-Lampen im Vergleich zu Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren unbestreitbare Vorteile bieten. Die Stromersparnis einer LED-Röhre beträgt gegenüber einer Leuchtstoffröhre 60 Prozent, so die Wissenschaftler. Und im Vergleich zu einer herkömmlichen Glühbirne lassen sich sogar bis zu 90 Prozent sparen. Zudem sind LEDs mit einer Lebensdauer von 15.000 bis 50.000 Betriebsstunden extrem haltbar. Seit den ersten LEDs hat sich ihre Effizienz in den vergangenen vierzig Jahren etwa alle zehn Jahre verzehnfacht. Heutige Hochleistungs-LEDs mit kaltweißem Farbspektrum erreichen bereits 150 Lumen pro Watt – besser als jedes andere Leuchtmittel. In den kommenden Jahren wird diese Entwicklung weiter voranschreiten. Durch die Umrüstung auf moderne und effiziente LED-Beleuchtung lassen sich der CO2-Ausstoß und laufende Kosten reduzieren. Denn der Strompreis wird auch künftig weiter steigen.
Energiewende in den eigenen vier Wänden
Die Hausbeleuchtung macht einen beträchtlichen Teil der Stromrechnung aus. LED-Lampen helfen, diesen um bis zu 80 Prozent zu senken. Der TÜV Rheinland rechnet am Beispiel Weihnachtsbeleuchtung vor: Eine herkömmliche Lichterkette, die pro Tag acht Stunden leuchtet, zieht vom ersten Advent bis zum Dreikönigstag am 6. Januar Strom im Wert von circa 24 Euro. Ein vergleichbarer LED-Lichterschlauch verbraucht im gleichen Zeitraum nur knapp 8 Euro – also zwei Drittel weniger. Zwar sind LED-Lichterketten etwas teurer. Die Investition lohnt sich auf jeden Fall, da LED-Lichterschmuck nicht nur äußerst langlebig ist, sondern auch in puncto Qualität und Sicherheit bei Tests des TÜV Rheinland ausgesprochen gut abschneidet. Im Haus oder in der Wohnung sollten zunächst die Leuchtmittel ausgetauscht werden, die am häufigsten zum Einsatz kommen. Durch geringeren Stromverbrauch, längere Ersatzzyklen und weniger Wartungsaufwand sinken generell die Kosten.
„Die Umrüstung auf LED-Lampen ist in der Regel technisch kein Problem – egal ob auf der Straße, im Büro oder im Haus“, erklärt Markus Haake, Vertriebsleiter Lighting bei LG Electronics Deutschland. „Der Umstieg rechnet sich aufgrund des niedrigeren Energieverbrauchs sogar dann, wenn die alten Glühbirnen noch nicht defekt sind.“