Der Krieg in der Ukraine und die daraus folgende Diskussion über Öl und Erdgas aus Russland sind mittel- und langfristig massive Treiber der Energiewende hin zu einer Elektrifizierung unserer Gesellschaft. Das ist gut – ABER: Für uns als jene, die diese Energiewende umzusetzen haben, bringt die extreme Dynamik weitere Herausforderungen, die bei aller Euphorie über »übervolle« Auftragsbücher im Auge zu behalten sind.
Die stetig steigenden Materialpreise machen eine zuverlässige und langfristige Kalkulation von Projekten immer schwieriger – bei bestimmten öffentlichen Auftraggebern sogar unmöglich. Wir werden daher weiter für eine Flexibilisierung des öffentlichen Auftrags- und Vergabewesens kämpfen und zugleich auch mit Großhandel und Industrie eng kooperieren. Es darf jedenfalls nicht sein, dass man trotz voller Bücher Verluste schreiben muss, die existenzbedrohend sein können.
Allein Stahl wird dieses Monat fast 40 % teurer … Unsere Großhandelspartner sind gefordert und zeigen sich doch als verlässliche Partner.
Ein essenzieller Faktor sind die steigenden Energiepreise auch bei unserer Kalkulation, zumal Treibstoff etc. sich mit über 5 % bei unseren Kosten zu Buche schlagen und dieses neue Lagebild auch hier potenzielles Risiko für unsere Branche mit sich bringt. Wir müssen also auf mehreren Fronten kalkulatorische Flexibilität lernen und umsetzen, wollen wir überleben.
Wer in Österreich eine Lehre zum Elektriker erfolgreich absolviert hat, der verdient in Österreich gutes Geld, hat aber auch eine weltweite Jobgarantie und unlimitierte Karrierechancen. Wir sind jene Branche, die unsere Welt elektrifiziert und wir sind es auch, die unsere Welt digitalisieren. Keine Energiewende ohne Elektriker und keine Smart Cities ohne unsere Arbeit auf allen Ebenen. Diese Fakten müssen und werden wir in den nächsten Monaten öffentlich kommunizieren und damit durchaus auch Werbung für unsere Branche machen!
Euer Andi