Top-3 »greenstars 2022« ausgezeichnet:

Holz-Tracking, Wärmebatterie und PV-Strom für alle Bewohner

von Oliver Kube
Foto: © Jürgen Schneider

Was haben Photovoltaikanlagen auf Mehrparteienhäusern, eine Wärmebatterie und ein Herkunftsnachweis für Holz gemeinsam? Sie sind die Sieger:innen der Start-up Initiative greenstart 2022. Das Team der »Sonnenschmiede« erleichtert den Umstieg von Mehrparteienhäusern auf Solarenergie und kümmert sich um die Planung, Errichtung, Betrieb und Abrechnung von Photovoltaikanlagen. Start-up »Beetle ForTech« entwickelt Technologien, die eine lückenlose Rückverfolgung von Baumstämmen bis zum exakten Wuchsort ermöglichen. Und »Green Soul Technologies« entwickelte einen Wärmespeicher namens »SoulHeat«, der Wärme aus dem Sommer für den Winter nutzbar macht.
greenstart geht auch gleich in die nächste – achte – Runde – ab sofort können wieder klimarelevante Business-Ideen eingereicht werden!

Am 29. November 2022 war es so weit, die Top-10 greenstarter fieberten der Verkündung der drei Gewinner:innen entgegen. Nachdem sie im Rahmen von greenstart, der Start-up-Initiative des Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz (BMK), ein halbes Jahr lang Coachings und Workshops, aber auch Zugang zu Netzwerken und Öffentlichkeitsarbeit sowie finanzielle Unterstützung erhielten, wurden nun die Siegerteams gekürt. In diesem Jahr heißen die Top-3: Sonnenschmiede, Beetle ForTech und Green Soul Technologies. Sie konnten die Fachjury und die Öffentlichkeit (via Online-Voting) überzeugen und sich über ein Preisgeld von je 20.000 Euro und den Titel »greenstar 2022« freuen.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Junge Start-ups mit innovativen Ideen und Businessmodellen sind für eine klimafreundliche Zukunft von großer Bedeutung. Sie beschäftigen sich gezielt mit Problemlösungen, bringen uns auf dem Weg zur Klimaneutralität weiter und arbeiten aktiv für den Klimaschutz – das ist wichtig für uns alle! Wir freuen uns besonders sie bei der Entwicklung ihrer klimarelevanten Geschäftsmodelle zu unterstützen. Herzliche Gratulation an die drei Gewinner-Teams.“

Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth: „Die heurigen Einreichungen haben wieder bewiesen, dass die Bandbreite der klima- und energierelevanten Geschäftsideen in Österreich groß ist. Unsere Top-3 »greenstars 2022« haben uns in ihrer Innovationskraft aufs Neue beeindruckt. Sie bieten konkrete Lösungen für die Energiewende, zum einen mit dem Ziel die unabhängige Energieversorgung zu erreichen, zum anderen um eine legale und nachhaltige Holzindustrie zu gewährleisten. Ich wünsche den greenstars viel Erfolg bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen!“

Die »greenstars« 2022 im Detail

Green Soul Technologies möchte mit der Wärmebatterie SoulHeat die Unabhängigkeit von Energielieferanten ermöglichen. SoulHeat speichert Energie des Sommers aus Solarkollektoren, Photovoltaik oder anderen Energiequellen für den Winter – völlig emissionsfrei und ohne den Einsatz von seltenen Erden. Um die Wärme wieder freizusetzen, benötigen Nutzer:innen lediglich etwas Wasser. Das System kann ganz einfach mit bestehenden Heizsystemen und Wärmepumpen kombiniert werden.

Beetle ForTech entwickelt Technologien, die eine lückenlose Rückverfolgung von Baumstämmen bis zum exakten Wuchsort ermöglichen. Damit wirken sie illegalem Holzeinschlag entgegen, garantieren die Einhaltung von weltweit geltenden Gesetzen sowie von Zertifizierungssystemen und tragen zur nachhaltigen Entwicklung im Sinne der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit bei. Die Produkte bestehen unter anderem aus einem Markierungsgerät, das Stämme direkt nach der Ernte völlig fremdstofffrei markiert und einem satellitengestützten Waldmonitoringsystem.

Die Sonnenschmiede ermöglicht eine umfassende Gesamtlösung für gemeinschaftliche Photovoltaikanlagen auf Mehrparteienhäusern. Dabei wickelt das Team der Sonnenschmiede die komplette Planung, die behördlichen und bürokratischen Fragen, als auch den laufenden Anlagenbetrieb, Wartung und die Abrechnung der Photovoltaikanlagen ab. Die PV-Anlage bleibt dabei immer im Besitz des Eigentümers bzw. der Eigentümer:innen-Gemeinschaft. Alle Bewohner:innen im Haus (egal ob Eigentümer:in oder Mieter:in) können den Sonnenstrom vom eigenen Dach freiwillig und zu fairen Preisen beziehen, Überschuss-Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist. Sämtliche Gewinne aus dem Stromverkauf fließen an die Eigentümer:innen der Anlage zurück.

Startschuss für achten greenstart-Durchgang

Auch in der achten Runde des Programms greenstart sucht der Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) wieder mutige Start-ups oder Personen, die ihre innovative und klimarelevante Business-Idee weiterentwickeln wollen. In den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Mobilität, Landwirtschaft/Bioökonomie und Klimawandelanpassung können Interessierte bis zum 8. März 2023 online auf www.greenstart.at einreichen.

Aus allen Einreichungen werden die Top-10 Start-ups durch eine Fachjury ausgewählt. Diese bekommen ein halbes Jahr begleitende Öffentlichkeitsarbeit, finanzielle Unterstützung (jeweils 10.000 Euro) sowie organisiertes Coaching und Networking zur Verfügung gestellt, um ihr Projekt weiterzuentwickeln. Ein Online Voting und nochmalige Bewertung durch die Jury entscheiden schlussendlich darüber, wer als Top-3 greenstar prämiert wird und eine zusätzliche Unterstützung in der Höhe von jeweils 20.000 Euro erhält.

Das Antragsformular zur Einreichung steht auf www.greenstart.at und www.klimafonds.gv.at zur Verfügung. Die Einreichung kann ausschließlich online abgegeben werden. Auf Wunsch können die Top-20 Geschäftsideen, welche zum Jury-Hearing geladen werden, in der Online-Projektdatenbank gelistet werden. Denn greenstart ist auch eine Informations- und Vernetzungsinitiative, um die Energiewende mit neuen Geschäftsmodellen für Technologie- und Dienstleistungsinnovationen voranzutreiben.

Save the Date: Der Greenstart-Ideen.Workshop findet am 7. Februar 2023 statt. Hier geht es zur Anmeldung.

Mehr Informationen unter: www.greenstart.at

Quelle: Klima- und Energiefonds

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