Lösung für Stromschwankungen im Stromnetz?

Kleine Sensoren aus Rohrau wollen die Energienetze in aller Welt sichern

von David Lodahl

Nicht nur die E-Mobilität nimmt zu, es wird überhaupt viel mehr Strom verbraucht. Gleichzeitig wird Strom zunehmend auch dezentral erzeugt, weil alternative Energien, wie Wind und Sonne, auch in der Menge an Bedeutung gewinnen. Zusammen führt das dazu, dass Schwankungen im Stromnetz entstehen. »Smart Grid«, das so genannte intelligente Stromnetz der Firma Greenwood Power, ist die Lösung.

Unter Smart-Energy versteht man die intelligente Steuerung der eigenen Verbraucher, wie Heizstäbe, Wärmepumpen etc, um die Eigenverbrauchsquote zu erhöhen und zugleich den Strombezug aus dem Stromnetz zu verringern. Der stetig steigende Energiebedarf führt dazu, dass die optimierte Eigenstromnutzung sowie die Speicherung von Energie unumgänglich werden. Um das Stromnetz auch an kritischen Tagen zu stabilisieren, wird es mittelfristig neue Anforderungen zur regionalen Netzstabilität in allen Ländern geben, die Energie dezentral bereitstellen.

Und da kommt »Greenwood Power« aus Rohrau im Bezirk Bruck an der Leitha ins Spiel. Diese Startup-Firma stellt verschiedene Komponenten für das intelligente Strommetz her. „Wir vertreiben insbesondere eine Art von Wandler, die in den Trafostationen eingebaut werden“, erklärt Geschäftsführer Norbert Juschicz dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Das Potential ist riesig, denn Trafostationen gibt es überall auf der Welt, etwa eine pro 100 Menschen. Eine Gesamtzahl ist demnach unvorstellbar. In diesen Trafostationen wird der Strom von der Mittelspannung in Haushaltsspannung umgewandelt. Die Kunden des Startups sind jene Unternehmen, die die Netzbetreiber ausrüsten. Dazu gehören internationale Konzerne wie ABB oder Siemens.

Wir sind international tätig. Aktuell gibt es vor allem aus Vietnam, Saudi-Arabien, Brasilien und Ägypten Interesse, Smart Grid zu forcieren. Auch in Osteuropa und zunehmend in Deutschland erkennen politisch Verantwortliche den Nutzen dieser Technologie“, so Juschicz, der darauf hinweist, dass es in diesem speziellen Markt, in dem Greenwood Power tätig ist, auf der ganzen Welt nur noch sechs oder sieben weitere Unternehmen gibt.

Die niederösterreichische Firma ist 2017 gegründet worden. Im Jahr 2019 ist es mit dem Einsatz von Finanzinvestoren aufwärts gegangen. „Bisher haben wir rund 60.000 Sensoren verkauft, 70 Prozent davon außerhalb von Europa. In den nächsten zwei bis drei Jahren ist es durchaus möglich, pro Jahr 200.000, vielleicht sogar 300.000 Stück zu vertreiben“, so der Geschäftsführer.

Möglich machen dies vor allem die NÖ Technologiebeteiligungs-Invest GmbH tecnet equity in St. Pölten und die eQventure-Beteiligungsgesellschaft in Graz, aber noch weitere Unterstützungen, wie etwa vom Austria Wirtschaftsservice (aws) oder vom Covid-Startup-Hilfsfonds. „Insbesondere für unsere Risikokapitalgeber ist es wichtig“, so Norbert Juschicz,  „dass wir in Schloss Rohrau bleiben und von hier aus auch produzieren. Da der Bedarf wachsen wird, ist in Niederösterreich ein weiterer Produktionsstandort geplant, über den ich allerdings noch keine Details verraten darf. Aktuell beschäftigen wir 15 Mitarbeiter. Im nächsten Jahr werden es voraussichtlich doppelt so viel sein.

Weitere Informationen unter www.greenwood-power.com

Quelle: NÖ Wirtschaftspressedienst

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