»Der Zeit ihre Kunst. Der Kunst ihre Freiheit« steht in Großbuchstaben über dem Eingang. Seit mehr als hundert Jahren schon. Nun sind die künstlerischen Freiheiten noch größer geworden. Überall im Haus. Dank eines Kunstlichts in der Qualität von Tageslicht. Dank der von Zumtobel, gemeinsam mit dem Architekten Adolf Krischanitz, entwickelten und umgesetzten tunableWhite LED-Lichtlösungen.
Umtost vom Verkehr am Karlsplatz steht es da. Strahlt eine unfassbare Ruhe aus. Weiße Wände, goldene Ornamente – vielleicht so leuchtend wie nie zuvor. Hinzu kommen die zartgrünen Innenseiten der Lorbeerblätter, die auf dem Dach eine Kugel bilden. »Ver Sacrum«, »heiliger Frühling«, Name des in den Anfangsjahren der Secession offizielles Zeitschriften-Organs der Vereinigung bildender Künstler Österreichs, steht links der Eingangstreppe. Das von Architekt Joseph Maria Olbrich geplante, 1898 eröffnete Ausstellungsgebäude der Vereinigung bildender Künstler »Wiener Secession“ ist mehr als nur ein Haus. Es ist ein gebautes Manifest. Für den Jugendstil und die Rückkehr zum Ursprung, zur Natur. Nach einjähriger Generalsanierung unter der Leitung des renommierten Wiener Architekten Adolf Krischanitz erstrahlt es heute in neuem Glanz.
Kaum ist die Eingangstür nach dem Eintreten ins Schloss gefallen, verstummt der Verkehrslärm. Im Mittelpunkt steht die von zwei bogenförmigen seitlichen Wandnischen gegliederte Eingangshalle. Festliche Stille und gleißendes Tageslicht prägen die Atmosphäre. Doch woher kommt dieses Licht? Fenster sind beim Blick nach oben nicht zu sehen. Olbrichs Inszenierung des Tageslichts ist subtil. Er sah zwei langgestreckte Wandöffnungen über den Bögen vor, von denen aus sich das Licht wie aus einem Wasserfall in den hohen Raum ergießt.
Im direkt an die Eingangshalle anschließenden, großen Hauptausstellungsraum erleben die Besucher die raumgewordene Reduzierung auf ein absolutes Minimum. Rechtwinklig, völlig weiß und aufgeteilt in eine hohe Mittelzone und zwei niedrigere Randbereiche. Der Raum bildet den neutralen Hintergrund, in dem die Exponate ihre volle Wirkung entfalten. Unter weißen Glasdecken. Im Tageslicht. Der Raum ist taghell. Fast hat man das Gefühl, unter freiem Himmel zu stehen. Kunstwerke unter Tageslichtbedingungen zu präsentieren, das war eine von Olbrichs wichtigsten Entwurfsideen.
Reines Licht, so als ob das Glas selbst leuchten würde
Für den Eindruck von Tageslicht im Winter und am Abend, wurden bei einer früheren Modernisierung an der Stahl-Dachkonstruktion über der Glasdecke Leuchtstofflampen montiert. Diese zeichneten sich jedoch punktuell an der opaken Glasfläche ab, lieferten ein unnatürlich kaltes Licht und waren zudem energetisch ineffizient. Im Rahmen der aktuellen Generalsanierung erarbeitete Zumtobel daher in enger Abstimmung mit den Architekten eine Sonderlichtlösung Tecton slim tunableWhite, die mit ihren LED-Leuchten ein angenehmes, gleichmäßiges Licht liefert. Reines Licht, so als ob das Glas selbst leuchten würde. Licht, dessen Farbtemperatur zwischen 3000 bis 6000 K stufenlos dem natürlichen Tageslicht nachgeführt werden kann. „Für Ausstellungsräume ist Kunstlicht mit Tageslichtqualität besser als Tageslicht, weil sich damit konstante und kalkulierbare Lichtsituationen herstellen lassen – egal, wann die Besucher das Haus betreten“, sagt Herwig Kempinger, Präsident der Wiener Secession. Tecton slim tunableWhite LED-Leuchten inszenieren die Kunstwerke im für sie idealen Licht, während sie dank der veränderbaren Lichtfarben zugleich stimmungsvolles Licht für festliche Abendveranstaltungen und Events erzeugen. Im Prinzip die gleichen lichttechnischen Möglichkeiten wie in den Ausstellungsräumen im Untergeschoss – mit dem Unterschied, dass die hier eingesetzten Leuchten meist sichtbar sind.
In der Galerie prägt eine Vielzahl dicht nebeneinander liegender, flacher Gewölbedecken das Bild. Wie die Wände ganz in Weiß, lassen sie über den Köpfen der Besucher eine elegante Wellenbewegung entstehen, die den ansonsten zurückhaltend neutralen Räumen eine gewisse Dynamik verleihen. Montiert in Stromschienen, befinden sich Linaria tunableWhite LED-Linienleuchten an den Scheitelpunkten der Gewölbe, deren sanfte Rundungen gleichsam als Reflektoren dienen. Zur flexiblen Bespielung der Räume können Arcos tunableWhite LED-Strahler in die Schienen eingeklickt werden.
Eine fast dreidimensionale Wirkung durch großflächig direktes Licht
Ein weiterer Höhepunkt eines jeden Besucherrundgangs ist der Beethovenfries von Gustav Klimt. Ein hoher Raum mit nur einem Wandgemälde, das die Sehnsucht der Menschen nach Glück thematisiert – 34 Meter lang, zwei Meter hoch. Sphärisch schwebende Frauenfiguren, ein goldener Ritter, ein gorillaartiger Gigant. Matte Farben, kombiniert mit funkelnden und glänzenden Goldflächen, Glasknöpfen, Farbgläsern, Spiegelplättchen und Perlmuttknöpfen. Unumstritten eines der Meisterwerke des Wiener Jugendstils. Während die Tecton slim tunableWhite LED-Leuchten – ähnlich wie im Hauptausstellungsraum – eine Lichtdecke illuminieren, tauchen Supersystem II LED-Strahler den Beethovenfries erstmals großflächig in direktes Licht, um so eine fast dreidimensionale Wirkung zu erzeugen. Mit konventionellen Leuchten war dies aufgrund von Wärmeentwicklungen und UV-Licht-Emissionen bisher nicht möglich. Sämtliche tunableWhite Lichtlösungen im Untergeschoss wurden in einem zweiten Bauabschnitt realisiert, sodass die Leuchten dank fortentwickelter Technik ein völlig flickerfreies Licht zwischen 2700 bis 6500 K bieten.
Kugelleuchte Alva – Unauffällig, aber en vogue
Vor Verlassen des Wiener Secessionsgebäudes lohnt ein Abstecher in den Shop. Der Raum seitlich der Eingangshalle hält allerlei Souvenirs, Poster und Bücher bereit. Er verfügt aber auch über vier von Hermann Czech und Adolf Krischanitz gemeinsam mit Zumtobel entwickelte Alva LED-Pendelleuchten, Teil der Zumtobel Sonderkollektion »the editions«, die als zurückhaltende Glaskugeln gestalterisch perfekt mit der historischen Architektur harmonieren. Die leuchtende Kugel und das von ihr ausgehende indirekte Licht nach oben sorgen für ein weiches Grundlicht. Integrierte LED-Downlights setzen Akzente nach unten. „Frühere Kugelleuchten erzeugten zu wenig und zudem nur diffuses Licht. Bei dieser Leuchte lassen sich alle drei Lichtwirkungen unabhängig voneinander steuern“, sagt Adolf Krischanitz. Hier, wie überall im Gebäude, erleben die Besucher feinsinnig funktionale, atmosphärisch angenehme Lichtlösungen, die Künstler und Kuratoren zugleich größtmögliche Freiheiten bieten. Mehr Freiheiten als es in diesem Haus je gegeben hat.
Quelle: Zumtobel
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