Um all diese Vorteile nutzen zu können, muss man in Kauf nehmen, dass die technologischen Anforderungen der Glasfasertechnik deutlich anspruchsvoller als bei der konventionellen Kupfertechnik sind. Angefangen damit, dass in der Regel am Anfang und Ende der Übertragungsstrecke elektrische Signale in optische und wieder zurück gewandelt werden müssen. Eine weitere große Problemstellung ist die optische Einkopplung bzw. die Verbindung von Glasfasern, wenn man bedenkt, dass z. B. bei Singlemode-Fasern das Licht in eine Kreisfläche mit einem Durchmesser von 9 μm eingestrahlt werden muss. In dieser Problematik liegt auch die Herausforderung der LWL-Steckerkonfektion. Bei einer typischen optischen Steckverbindung müssen sich die Faserkerne möglichst genau gegenüberstehen. Das bedeutet für jeden einzelnen Stecker, dass der Kern nur minimal exzentrisch sein darf. Bei Singlemode-Fasern ist dies natürlich aufgrund des kleineren Kerndurchmessers noch wichtiger als bei Multimode-Fasern, daher werden Singlemode-Stecker oft getunt. Beim Tunen wird die glasfasertragende Ferrule so gedreht und fixiert, dass die Kernmitte in einem Sektorfenster von ± 50° liegt, was in der Paarung von getunten Steckern zu einer höheren Kernüberdeckung führt.
Ferner müssen sich die Kernflächen berühren. Um dies sicherzustellen, schleift man an die Stirnseite des Steckers eine Kalottenoberfläche. Um die Dämpfung der optischen Schnittstelle gering zu halten, muss die Faseroberfläche poliert werden, so dass keine Kratzer mehr vorhanden sind. Einige optische Sender reagieren negativ auf reflektiertes Licht, daher werden bei speziellen Singlemode-Steckern die Endflächen beim Schleifen und Polieren um 8° angeschrägt.