Künstliche Intelligenz und geteilte Datenräume:

Meilenstein für die Digitalisierung von Wohnimmobilien

von Oliver Kube
Foto: © ZVEI e.V.

Unter dem Motto »ForeSight ist die Zukunft des Wohnens« haben führende Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Elektroindustrie und Wohnungswirtschaft im Forum digitale Technologien in Berlin die Ergebnisse des, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten, KI-Forschungsprojekts ForeSight präsentiert. Mit dabei waren unter anderen Ingeborg Esser (GdW) und Wolfgang Weber (ZVEI).

Das Fazit: Ein Smart-Living-Ökosystem ist technologisch möglich und – wie exemplarische Use Cases zeigen – umsetzbar. Das stellt einen Meilenstein für die Digitalisierung von Wohnimmobilien dar. Hohe Erwartungen richten sich zudem an das aktuelle, vom BMWK ausgeschriebene Technologieprogramm SmartLivingNext, das an die Ergebnisse von ForeSight anknüpfen soll.

Viele Bereiche des täglichen Lebens sind bereits digitalisiert und vernetzt. Die daraus gewonnenen Daten sind die Basis für Dienste, die den Alltag erleichtern können. Auch Wohnimmobilien liefern Daten, allerdings sind Gebäude in den seltensten Fällen technologisch miteinander verbunden. Es gibt viele verschiedene Systeme, die untereinander meist nicht kompatibel sind. Der daraus resultierende »Flickenteppich« ist der Hauptgrund dafür, dass der Durchbruch KI-basierter Anwendungen für Wohngebäude bisher auf sich warten lässt.

Die Idee von ForeSight: Datenräume regelbasiert zu verbinden und somit für eine Vielzahl von Anwendungen zu öffnen. Durch die dreijährige Forschungsarbeit der 78 Organisationen umfassenden ForeSight-Community ist jetzt genau das entstanden: Es wurde die technische Machbarkeit einer Plattform für Wohngebäude gezeigt, die herstellerübergreifende Anwendungen mit künstlicher Intelligenz ermöglicht.

Neben der deutschlandweit größten Smart-Living-Community bietet ForeSight zwei weitere Plattformelemente: Der ForeSight Dataspace ist ein offener, KI-unterstützter Datenraum. Er ist Gaia-X kompatibel und steht den beteiligten Unternehmen zum Aufbau eines sicheren und souveränen Smart-Living-Ökosystems zur Verfügung. Die ForeSight Toolbox beinhaltet Blaupausen und Informationen zur semantischen Interoperabilität, Datenbeschaffenheit und der Entwicklung intelligenter Services. Auch ethische Akzeptanzkriterien in Bezug auf den Einsatz von KI in Wohngebäuden sind Teil der ForeSight Toolbox. Außerdem enthält sie mehrere exemplarische Use Cases, die sich der Implementierung und Skalierbarkeit intelligenter Dienste in Wohngebäuden widmen.

Als Teil des ForeSight Konsortiums arbeiteten der Lüdenscheider Elektronikspezialist Insta GmbH und die FH Dortmund gemeinsam an einem virtuellen Aktivitätssensor. Dieser ist auf Basis von KI-Modellen in der Lage, unterschiedliche häusliche Aktivitäten zu erkennen. Als Basis für diese Erkennung dienen diverse »echte« Messgrößen (beispielsweise: Temperatur, Erschütterung, Audio), welche über den Multisensor erfasst werden. Die Insta GmbH entwickelte die Sensor-Hardware, die Dortmunder Wissenschaftsinstitution das maschinelle Lernverfahren.

Diese im Rahmen von ForeSight entstehenden Dienste wurden innerhalb des Projekts anhand beispielhafter Use Cases erprobt. Dazu gehören der »Intelligente Gebäudepförtner«, »Smartes Energiemanagement«, »Smarte Assistenz« und »Predictive Maintenance«.

„Elektrifizierung und Digitalisierung sind die zwei wesentlichen Lösungstreiber unserer Zeit, um Klimaschutz, Resilienz und Nachhaltigkeit effizient und wirtschaftlich zu erreichen. Um das Potenzial für die Gebäude zu heben, müssen Smart-Home-Komponenten, Gebäudetechnik und das private Wohnumfeld intelligent miteinander verknüpft werden. ForeSight stellt Interoperabilität zwischen bereits bestehenden und bewährten Herstellersystemen und Produkten her. Damit wird Wohnen energie- und prozesseffizient, sicher und komfortabel“, meint Wolfgang Weber, Vorsitzender der Geschäftsführung des ZVEI.

Mehr Informationen unter:
www.foresight-plattform.de
www.insta.de

Quelle: Insta GmbH

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