KNX und die Integration von Küchengeräten & Co:

Meine Forderung nach einem Gateway

von Sandra Eisner
Foto: © pixabay

Die Strompreiskrise hat uns in der Hand – nach bzw. neben Covid ist das eine unserer neuen Herausforderungen. Normalerweise sollten wir Elektrotechniker alle Hände voll zu tun haben, da die Kunden nun ihren Strom selbst produzieren möchten und versuchen sollten, Strom zu sparen. Die PV-Nachfrage steigt stetig, die schlechte Lieferverfügbarkeit des benötigten Materials schürt jedoch weitere Probleme und sorgt dafür, dass die Nachfrage der Kunden nicht bedient werden kann.

Was bleibt uns KNX-Smart Home-Spezialisten?
Das Thema Lastmanagement ist, obwohl ein »alter Hut«, immer noch wichtig. Denken wir jedoch weiter und schauen die Weiß/Braun-Ware genauer an – hier fällt mir ganz spontan »Home Connect« ein.
Betrachtet man die Premium-Gerätelinie aus dem Hause Siemens, merkt man, dass überall Home Connect eingebaut ist. Aber nicht nur Siemens, auch zahlreiche anderer Hersteller bieten die Integration ins Smart Home an und aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Integration der Geräte ins Smart Home relativ einfach funktioniert.

Gibt es Gateways, welche die KNX-Integration der Geräte ermöglichen?
Mittels IFTTT ist es möglich, aber es ist zugegebenermaßen eine Bastelarbeit. Geräte einschalten aus der Ferne, ist trotz Gateways nicht immer möglich. Was einfacher funktioniert, ist das Auslesen des Gerätestatus.
Meine Hoffnung ist, dass in Zukunft ein Gateway für KNX entwickelt wird. Wünschenswert wäre, wenn die großen Hersteller, die auch den Fuß in der KNX-Welt haben, hierzu Entwicklungsschritte setzen.
Die asiatischen Hersteller haben bereits für ihre Produkte diverse Apps entwickelt – das hat aber den Nachteil, dass Verknüpfen teilweise unmöglich ist, da man eine Vielzahl an unterschiedlichen Apps am Handy installieren muss, und es oft herausfordernd ist, die Geräte im WLAN zu integrieren.
Eine einfache Lösung wäre es, wenn ein europäischer Standard geschaffen werden würde, der es ermöglicht, die Gerät über IoT fernsteuerbar zu machen. So könnten beispielsweise der Geschirrspüler oder die Waschmaschinen via Fernstart aktiviert werden. Wenn dies künftig nicht nur für das Premium-Segment der Hersteller möglich ist, wäre es schon ein Schritt in die richtige Richtung!
Backofen und Herd über die Ferne zu steuern, halte ich persönlich nicht für praktikabel, da hier ja auch die Haltbarkeit der Lebensmittel berücksichtigt werden muss. Bei Waschmaschine & Geschirrspüler hat man auch den Vorteil, dass diese zu Zeiten genutzt werden können, in denen die Strompreise niedriger sind bzw. das Haus selbst Strom im Überfluss produziert. Beim Herd/Backrohr ist dies nicht so einfach, da man sein Essen meist doch zu den »gängigen« Tageszeiten einnehmen möchte und nicht dann, wenn der Strom günstig ist.
Mit Smart Grid & Co ist es vielleicht schon ein Schritt in die richtige Richtung – wir Smart Home-Spezialisten können hier sicher kundenindividuelle Lösungen entwickeln. In diesem Sinne wünsche ich euch einen spannenden Herbst!

Mario Pascal Necker

Mario Pascal Necker ist allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Gebäudeautomatisierung und Gebäudetechnik EIB/KNX
EU-Sachverständiger für KNX gemäß EN17024
Mobil: +43 664 3207535
E-Mail: mpn@e-necker.at 
www.e-necker.at
www.knx-training.at 

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