Gemeinsam mit Technologiepartner Schneider Electric hat die ED Netze GmbH am 16. Februar 2023 ein neues Umspannwerk für die südbadische Region Löffingen eröffnet. Das Besondere daran: Im neuen Umspannwerk erfolgt die Umwandlung von Hoch- in Mittelspannung gänzlich ohne das klimawirksame Treibhausgas Schwefelhexafluorid (SF6). Hierzu kommen SF6-freie primäre Mittelspannungsschaltanlagen von Schneider Electric zum Einsatz. Diese verfügen über sämtliche Funktionen herkömmlicher Schaltanlagen, nutzen zur Isolierung spannungsführender Teile jedoch eine Kombination aus reiner Luft und Vakuum. Die Inbetriebnahme des Pilotprojekts mit 17 Schaltfeldern fand im Rahmen einer kleinen Eröffnungsfeier vor Ort in Löffingen im Beisein von Vertreter/-innen von Schneider Electric und ED Netze statt. Für ED-Netze steht die Errichtung des neuen Umspannwerks, inklusive seiner digitalen Vernetzung, im Zeichen eines zukunftsweisenden Netzausbaus. Im Sinne einer klimafreundlichen Stromversorgung sind dabei die effiziente Einbindung erneuerbarer Energien sowie der Einsatz nachhaltiger Schaltanlagentechnologien im Fokus.
Mittelspannungsschaltanlagen für die moderne Stromversorgung: Digital und ohne SF6
Für die Umwandlung von Hoch- in Mittelspannung kommen in einem Umspannwerk neben den Leistungstransformatoren auch Schaltanlagen für die Zu- und Abschaltung der Stromflüsse zum Einsatz. Ein überwiegender Teil dieser Schaltanlagen verwendet zur Isolierung spannungsführender Elemente bis heute das Treibhausgas SF6. Auch wenn dieses in der Regel nicht an die Umwelt gelangt, so besitzt es doch ein etwa 25.200-fach höheres Global-Warming-Potential als CO2. „Angesichts der klimagefährdenden Risiken, die mit einer Verwendung von SF6 einhergehen, war es uns wichtig, bei der Umsetzung des neuen Umspannwerks in Löffingen auf alternative Isolations-Technologien zu setzen“, betont Markus Linder, Leiter Hochspannungsanlagen und Sekundärtechnik bei ED Netze. Aus diesem Grund hat man sich beim südbadischen Netzbetreiber für die klassischen, gasisolierten Schaltanlagen von Schneider Electric entschieden. „Während darin, wie gehabt, im Vakuum geschaltet wird, kommt als Isoliergas nur gefilterte und getrocknete Umgebungsluft zum Einsatz“, erklärt Udo Hoffmann, der als Vice President Sales Building & Infrastrucure bei Schneider Electric für das Projekt in Löffingen verantwortlich war. „Die Vorteile klassischer Anlagen in puncto Bauweise, Funktionalität und Zuverlässigkeit bleiben auch bei unseren Anlagen erhalten – aber eben ohne SF6.“
Neben Klima- und Umweltschutz ist auch die Digitalisierung ein wichtiges Thema in Löffingen. „Für die Schaltanlagen von Schneider Electric haben wir uns auch deshalb entschieden, da sie uns einen völlig neuen Zugang zu datenbasierten Lösungen und Services bieten“, erklärt Linder. „Dabei geht es uns vor allem um detailliertes Monitoring und die Möglichkeit, vorausschauender Wartung.“ Mithilfe der digital vernetzten Messtechnik im Innern der Schaltanlage stehen auf Softwareebene nun detaillierte Daten für die Überwachung von Temperatur, Feuchtigkeit oder Lichtbögen bereit. Ebenso ist ein komplettes Druckmonitoring sämtlicher Gasräume möglich. Ein LED-basiertes Indikatorsystem zeigt zudem jederzeit den Schaltzustand der Anlagen an.
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Quelle: Riba