Alleine in Wien sind über 800.000 PKWs gemeldet. Das ist eine große Herausforderung für die Stadt. Parkplätze werden immer weniger. „Mithilfe der von NTT Data entwickelten Lösung kann die Fahrzeuganzahl in einem bestehenden Firmenpool reduziert werden. Eine entsprechende Mobilitätslösung entlastet die Nutzer finanziell und steigert die Auslastung des Fuhrparks“, sagt NTT Data Österreich Geschäftsführer Klaus Schmid. Dass die Attraktivität eines Bürostandortes durch ein Carsharing deutlich erhöht wird, ist ein zusätzlicher positiver Aspekt des neuen Konzeptes.
Hohes Substituierungspotenzial
Beginnend mit einer Fahrtenerhebung der Mieter und der Erhebung der bisher benutzten Poolfahrzeuge, untersuchte das Büro Herry Consulting den Quell-Zielabgleich und das Substituierungspotenzial für den Einsatz von elektrischen Fahrzeugen. „Das Substituierungspotenzial liegt zwischen 1:3 im B2B-Bereich und 1:7 im B2C-Bereich“, verweist Schmid auf die Tatsache, dass eCarsharing bereits ab mehr als zwei interessierten Unternehmen im Business-Park relevant ist, bei einzelnen Unternehmen mit größeren Fuhrparks ab einer Anzahl von neun Poolcars.
Business Sharing
Aufgrund der sehr unterschiedlichen Anforderungen wie Reichweite, Ausstattung und Größe eines eCarsharing-Fahrzeuges, wurden unterschiedliche Fahrzeuge getestet. Den Nutzern wurde eine Applikation für Smartphones und eine Web-Applikation zur Verfügung gestellt, um die eCars zu buchen. Die Applikation wurde speziell an die Anforderungen von Elektrofahrzeugen angepasst, neben der klassischen Buchung der Fahrzeuge können Ladestand, Reichweite, Fahrtenbuch und andere Informationen abgerufen werden.
Ebenfalls wurde das Teilprojekt »Businesskonzeptes und Prüfung – Auswahl der geeigneten Rechtsform« durchgeführt, das die Grundlage für einen produktiven Rollout bietet. Im Rahmen dessen wurden bereits mögliche Tarifmodelle erarbeitet, die den sehr unterschiedlichen Bedürfnissen (Vielnutzer versus Powernutzer, zeitbasiert versus Flatrate) gerecht werden sollen.
Ziele und Zufriedenheit der Kunden erreicht
Das Projektziel war die Schaffung eines Sharing-Angebotes basierend auf elektrischen Fahrzeugen für die Mieter von Bürostandorten. Dies konnte, den Erwartungen und Anforderungen der Nutzer entsprechend, erfüllt werden. Neben dem vorrangingen Interesse der Mieter an einem kooperativen Sharing überzeugte vor allem der Ansatz, die Dienstleistung mit elektrischen Fahrzeugen zur Verfügung zu stellen. Auch die eingebundenen Importeure unterstützten das Projekt nachhaltig mit Testfahrzeugen.
Während des gesamten Projektverlaufs erwies sich der Standortbetreiber Rivergate als großzügiger Unterstützer und verfolgte das Geschehen mit großem Interesse. Die Resonanz des Projektes ist spürbar: Die Entwicklung und der Einsatz neuer Dienstleistungen hat auch das Interesse weiterer großer Standortbetreiber im Raum Wien geweckt.
Beste Umweltbilanz
Carsharing-Lösungen, bei denen eFahrzeuge geladen mit erneuerbarer Energie, zum Einsatz kommen, wiesen neben dem öffentlichen Verkehr die beste Umweltbilanz in der Mobilität aus.
Zahlen und Fakten
- Über 100 Testfahrten und über 2400 gefahrene Kilometer wurden während der Test- und Demophase abgespult.
- Unterschiedliche am Markt befindliche eFahrzeuge (mehrspurig) standen über den gesamten Projektzeitraum zur Verfügung.
- Die Ergebnisse der Erhebung bei den teilnehmenden Mietern (6 Unternehmen) haben gezeigt, dass ein Substituierungspotenzial von bis zu 5 eCarsharing-Fahrzeugen vorhanden ist.
Folgende Partner arbeiteten gemeinsam an der »B2B«-Carsharing Lösung:
Quintessenz Organisationsberatung GmbH, Modellregion Wien, BieM, Wien Energie, Bundesverband Elektromobilität Österreich, Herry Consult GmbH, Rivergate, NTT Data Österreich, cmobility