Mit 1. Oktober 2025 gelten neue Regeln für elektrische Niederspannungsanlagen in Österreich. Die OVE E 8101 sowie die OVE-Richtlinie R 12-2 bringen weitreichende Änderungen für die Planung, Errichtung und Prüfung. Schrack Technik gibt einen Überblick über die wichtigsten Neuerungen.
Die Elektrotechnik-Branche muss sich auf tiefgreifende Anpassungen einstellen: Seit 1. Oktober 2025 gelten in Österreich die neue OVE E 8101 „Elektrische Niederspannungsanlagen“ sowie die OVE-Richtlinie R 12-2 „Brandschutz in elektrischen Anlagen“. Beide Regelwerke wurden umfassend überarbeitet und berücksichtigen aktuelle technische Anforderungen. Besonders für Fachkräfte in der Planung und Ausführung elektrischer Anlagen ist es nun entscheidend, die Änderungen frühzeitig zu kennen und in künftige Projekte einfließen zu lassen.
Überblick der wichtigsten Änderungen
- Die Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) der Type-AC ist nicht mehr zulässig. Das bedeutet z.B. FI & LS/FI vom Typ AC dürfen für Neuanlagen nicht mehr verwendet werden.
- Für den 30mA-Zusatzschutz mittels Fehlerstromschutzschalter bei Steckdosenstromkreisen wurde der Bemessungsstrom von 20 A auf 32 A angehoben.
- Endstromkreise mit Leuchten in Räumen für Wohnzwecke, z.B. Wohnungen, Hotelzimmer, Appartements, sind mit 30 mA FI-Schutzschaltern abzusichern. Bisher waren es, nach Norm, nur Steckdosenkreise.
- Der Ausschaltstromfaktor m wurde bei der Anwendung von Schmelzsicherungen verändert. Auf die Selektivität wird nun detaillierter eingegangen. Nicht nur Kurzschluss, sondern auch Überlast ist zu beachten.
- Die Anforderungen an Stromerzeugungsanlagen wurden überarbeitet.
- Bei der Verwendung von flexiblen Kabeln und Leitungen wurde nun vorgegeben, dass diese auch mechanisch geschützt werden müssen. Diese österreichische Forderung war bisher in dieser Weise nicht in der Norm enthalten.
- Die Werte der OVE-Fachinformation E 10 (Spannungsabfall) wurden nun auch in der OVE E 8101 übernommen.
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Quelle: Schrack Technik GmbH