Das Interview mit dem Director Sales Central Europe von Casambi:

Ready for Casambi?

von Sandra Eisner

Sind Sie auf der Suche nach einer drahtlosen Lichtsteuerung, die zukunftssicher, zuverlässig und einfach zu bedienen ist? Der Software-Spezialist Casambi könnte hier helfen mittels Bluetooth Low Energy – einer Funktechnik, deren Vorläufer ursprünglich von Nokia entwickelt wurde. Ob die Technologie hält, was sie den »Usern« verspricht, lesen Sie bei uns!

Interview: Thomas Graf-Zoufal

Text: Mag. Sandra Eisner

Thomas Heider ist Director Sales Central Europe bei Casambi und damit verantwortlich für die südliche Hälfte Deutschlands, Österreich, Schweiz, Polen, Tschechien und Slowakei. Mit seiner über 20-jährigen Erfahrung in verschiedensten Bereichen und Segmenten der Lichtbranche steht er voll und ganz hinter der Kompetenz der Casambi-Lösungen. Im Interview spricht er über den Mehrwert einer Technologie – sowohl für Leuchtenhersteller als auch für Elektrotechniker – deren Anspruch auf simple und intuitive Handhabung höchst erfolgreich umgesetzt wurde.

Handelsübliche SmartDevices dienen der intuitiven Einrichtung der gewünschten Beleuchtungssteuerung. (Bild: Casambi)

Herr Heider, welche Philosophie bzw. Idee steht hinter dem Unternehmen Casambi?

Thomas Heider: Casambi ist eine finnische Firma mit Sitz in Espoo – ebenso wie Nokia. Das Unternehmen sieht sich heute als Marktführer im Bereich moderner drahtloser Lichtsteuerung über Bluetooth Low Energy. Es wurde 2011 von zwei ehemaligen Nokia-Spezialisten, Elena Lehtimäki und Timo Pakkala, gegründet. Die ursprüngliche Idee hinter Casambi war, das Thema Lichtsteuerung zu vereinfachen. Integriert in eine Leuchte sollte eine drahtlose, zuverlässige, zukunftssichere und vor allem intuitiv zu bedienende Lösung realisiert werden. Casambi ist kein Hardware-Hersteller, sondern eine Technologie-Plattform, die von Nutzern und für Nutzer kontinuierlich weiterentwickelt wird.

Welche Partner bzw. Leuchtenhersteller setzen auf Casambi?

Heider: Es gab bald ein reges Interesse für die Software-Plattform, da sich Hersteller, die auf das Casambi-System bauen, nicht selbst mit Software-Entwicklung auseinandersetzen müssen. Wir sind vertreten bei den kleinen – jedoch sehr kreativen – bis hin zu den großen, renommierten Leuchtenherstellern: So basiert etwa Occhio Air auf Casambi, Erco, Planlicht und Zumtobel arbeiten damit, aber auch RZB, Ridi sowie viele weitere – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Was die Komponenten- bzw. Treiberhersteller betrifft, ist z. B. Tridonic einer unserer engsten Partner, aber auch Osram, TCI und eldoLED etwa setzen auf Casambi-Lösungen – einige weitere große Namen folgen in Kürze. Alle unsere Partner sind übrigens auch auf unserer Website angeführt.

Wie gestaltet sich Ihre Aufgabe in Österreich?

Heider: Das grundsätzliche Ziel von Casambi ist es, unsere Technologie, die drahtlose Lichtsteuerung, möglichst tief in die Produkt- und Lösungswelten der Lichtbranche zu implementieren. Dementsprechend präsentiere ich die Systeme im mir zugewiesenen Marktbereich, bin Ansprechpartner, koordiniere zum Beispiel auch bestimmte Entwicklungsprojekte und unterstütze entsprechende Ausschreibungen von Casambi als Steuerungssystem. Bei Casambi gibt es verschiedene Einstiegslevels, wie die Technologie genutzt werden kann. Wir haben ein kleines eigenes Sortiment an Hardware-Bausteinen, die man mittels Plug and Play mit fast jeder Leuchtenlösung nutzen kann, darüber hinaus gibt es die Möglichkeit der Integration von Bluetooth-Embedded-Modulen, wie kleine Chipkarten, die auf Platinen aufgebracht werden können, sowie Lizenzmodelle, etwa wenn Hardware-Spezialisten ihr eigenes Bluetooth-Embedded-Modul bauen wollen. Eine besonders wichtige Stellung nehmen unsere Hardware-Partner ein. Diese entwickeln regelmäßig hilfreiche Lösungen, um Projekte mit Casambi zu bereichern. All das zu bewerten, zu managen und in sinnvolle Bahnen zu lenken, ist meine Aufgabe.

Ist Casambi auch für Elektrotechniker attraktiv?

Heider: Für einen Elektroinstallateur kann Casambi durchaus sehr sinnvoll sein, sofern man sich von der drahtgebundenen Welt lossagen kann. Unsere Lösung ist einfach, intuitiv und schnell bauseitig einzusetzen, wodurch sich eine Zeitersparnis ergibt. Es können rasch neue Szenen oder Einstellungen vorgenommen werden – dazu kann jedoch auch der Kunde selbst ertüchtigt werden, ohne jedes Mal eine komplexe Programmierung einzufordern. Sind die Gegebenheiten im Renovierungsbereich bauseitig schwierig hinsichtlich der Verkabelung, so können mit der Bluetooth Low Energy-Lösung komplexe Projekte schnell umgesetzt werden. Der riesige Vorteil bei Casambi ist, dass wir auf unserer Nokia-Basis einen großen Vorsprung und dadurch das größte Ecosystem an Leuchtenherstellern und an Komponenten haben – die jeweiligen Leuchten sind bauseitig alle nahtlos kompatibel durch die Casambi-Technologie.

Alle Casambi‐fähigen Geräte können per APP, aber auch konventionell bedient werden. (Bild: Casambi)

Gibt es spezielle Schulungen oder Trainings für Elektrotechniker, die noch nicht mit Casambi gearbeitet haben?

Heider: Die App kann im Google Play Store sowie im App Store (Apple) kostenlos heruntergeladen werden, sie verfügt auch über eine Demo-Version. Durch die intuitive und einfache Nutzung sind einfache Einstellungen – Leuchten in ein Netzwerk aufnehmen, gruppieren, dimmen, Farbtemperatur wechseln – in der Regel nach kurzer Zeit selbsterklärend. Das System ist allerdings professionell genug, tiefgreifender und umfangreicher damit zu arbeiten, was eine intensivere Beschäftigung erfordert (Hierarchiestufen, Sensorik-/Tageslicht-Funktionalitäten etc.) Casambi bietet in Finnland Workshops an, die mit dem »Casambi Commissioning Certificate« beendet werden. Es gibt bereits Überlegungen, dies auch lokal anzubieten. Unsere Lösungen können aber auch ohne Zertifikat installiert werden.

Wo und wie sind die Casambi-Lösungen in Österreich erhältlich?

Heider: Casambi ist vertrieblich sehr schlank aufgestellt, investiert wird vordergründig in Mitarbeiter für Technologie sowie den technischen Support. Deshalb nutzt Casambi sogenannte Value Added Partner und derer gibt es für Österreich drei: Die Firma RP Technik Ropag betreut den gesamten dreistufigen Vertrieb über den Elektrogroßhandel, während die Holders GmbH und Arditi GmbH sich an den Leuchtenhersteller wenden bzw. auch für Projekte zur Verfügung stehen. Sowohl bei den Value Added Partnern als auch bei Casambi selbst gibt es einen deutschsprachigen Support. Über das System können Fehler unter anderem mittels Fernwartung (Cloud) festgestellt werden, es gibt also verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten.

Wie würden Sie den Mehrwert durch Casambi zusammenfassen?

Heider: Der große Vorteil liegt in dem Umstand, dass es sich aus Kundensicht um ein offenes System handelt – im Gegensatz zu den proprietären Systemen anderer Hersteller, die nur die eigenen Leuchten inkludieren. Bei Casambi können über die Konnektivität vielfach unterschiedliche Hersteller zum Beispiel verbunden werden. Wir sind zwar in unserer Software proprietär, was bedeutet, dass hier ausschließlich Casambi-Entwickler arbeiten, dafür sind wir allen Hardware-Partnern gegenüber offen, die mit unseren Lösungen arbeiten wollen. Der vornehmliche Nutzen des Kunden oder Installateurs ist, dass alle Produkte aller Hersteller, die mit Casambi Ready bezeichnet sind, nahtlos und problemlos miteinander über Bluetooth Low Energy verbunden werden können.

Umsetzbare Funktionalitäten mithilfe der Casambi-App (Bild: Casambi)

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Heider!

www.casambi.com

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