Investitionen in Start-up-Initiativen zahlen sich aus:

Sick setzt Wachstum in 2018 fort

von Sandra Eisner

Im Geschäftsjahr 2018 hat sich Sick weiter positiv entwickelt und ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum, gemessen an der Wachstumsrate der deutschen Maschinenbauindustrie, erzielt. Der Auftragseingang übertraf den Wert des Vorjahres um 10,3 Prozent. Auch beim Konzernumsatz setzte sich der Wachstumskurs fort: Mit 1.636,8 Millionen Euro wurde der Wert des Vorjahres (1.511,6 Millionen Euro) um 8,3 Prozent übertroffen. Die Anzahl der Beschäftigten im Sick-Konzern weltweit wuchs um 10,5 Prozent.

Das EBIT blieb mit 7,2 Prozent (2017: 9,8 Prozent) unter Berücksichtigung der geplanten massiven Erhöhung der Innovationsausgaben auf nun 11,8 Prozent des Umsatzes auf hohem Niveau. Damit wurde die zu Beginn des Jahres prognostizierte Entwicklung erreicht, allerdings durch Überhitzungserscheinungen auf den Beschaffungsmärkten getrübt, die zu erheblichen Mehrkosten auf der Materialkostenseite führten. Des Weiteren belasteten gegenläufige Währungseinflüsse das Ergebnis. „Mit der gezielten Erhöhung des F&E-Anteils steigern wir im Zuge des Technologiewandels hin zu künstlicher Intelligenz unsere Innovationskraft und sichern somit die Zukunftsfähigkeit“, erklärte Dr. Robert Bauer, Vorstandsvorsitzender der Sick AG, anlässlich der Veröffentlichung der Bilanzkennzahlen. „Die bereits sichtbaren Erfolge unserer Start-up-Initiativen geben uns Recht: So profitiert Sensorintelligenz von Deep Learning und liefert neue Funktionalitäten für Sensoren.“ Auf der Hannover Messe 2019 präsentierte Sick seine neue Software-Lösung basierend auf Deep Learning-Algorithmen. Anwender von Systemlösungen in der Logistikautomation schöpfen aus dieser neuen Technologie bereits einen Mehrwert.

Nachfrage nach Sensoren und Applikationslösungen von Sick weltweit sehr dynamisch

Neben der Präsenz in den etablierten Märkten trugen auch die Vertriebsaktivitäten in den Wachstumsregionen dieser Welt dazu bei, den Umsatz weiter zu erhöhen. Im Heimatmarkt Deutschland wuchs der Umsatz um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Generell bremste die sich abflachende konjunkturelle Entwicklung im Heimatmarkt die Wachstumsdynamik von Sick in Deutschland. Gerade Kunden aus den Bereichen Automotive sowie Intra- und Transportlogistik hielten sich mit ihren Investitionen im Geschäftsjahr 2018 zurück.

Die Vertriebsregion Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) erreichte ein Umsatzplus von 8,5 Prozent. Besonders starke Wachstumsimpulse kamen im Geschäftsjahr 2018 aus allen skandinavischen Ländern. Hier wurde insbesondere in der Transportlogistik und in der Prozessautomation, z. B. im Bereich von Schiffsemissionsmessungen, ein herausragendes und nachhaltiges Wachstum erzielt. In den südwesteuropäischen Ländern verlief das Wachstum im Rahmen der Erwartungen. Hier waren gerade im Bereich der Prozessautomation Kunden aus der Öl- und Gasindustrie zurückhaltend in ihrer Nachfrage. In der Türkei konnte trotz der hohen Wertschwankungen der türkischen Lira ein erfreuliches Wachstum in Euro erzielt werden.

Das Umsatzwachstum in Nord-, Mittel- und Südamerika (Americas) betrug 10,1 Prozent. Wesentlicher Treiber des Wachstums war die gestiegene Kundennachfrage aus den USA. So konnte das besonders erfolgreiche Geschäft mit den US-Kunden aus der Intra- und Transportlogistik sowie der Öl- und Gasindustrie weiter fortgeführt werden. Allerdings wurde das sehr erfreuliche Wachstum in der Region durch Wechselkurseffekte beeinträchtigt.

Wiederum sehr dynamisch fiel das Wachstum in der Region Asien-Pazifik aus. Mit einem Zuwachs von 12,9 Prozent blieb das Umsatzplus auch 2018 zweistellig. In China konnte das Geschäftsvolumen erneut erheblich gesteigert werden – und zwar durch Kunden aller Branchen. Der Umsatz konnte ebenfalls in Japan, Singapur und Taiwan stark gesteigert werden. In der gesamten Region Asien-Pazifik belasteten Wechselkurseffekte die positive Umsatzentwicklung, vor allem durch den im Vergleich zum Euro schwächer notierenden chinesischen Renminbi.

Profitabilität ermöglicht Investitionen in die Zukunft

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging im Geschäftsjahr 2018 zurück. Die sich ergebende Entwicklung spiegelt vor allem die planmäßigen Steigerungen von strukturellen Aufwendungen für die Zukunftssicherung des Unternehmens wider. Wesentlich waren auch die außergewöhnlichen Maßnahmen zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit angesichts extremer Engpässe auf den Beschaffungsmärkten. In Summe wurde ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 117,5 Mio. Euro erwirtschaftet (2017: 148,8 Mio. Euro).

Zur Sicherung und Stärkung der führenden Marktposition sind angesichts der großen technologischen Möglichkeiten und der dynamischen Wettbewerbssituation hohe Investitionen in dem Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) erforderlich. Diese kann nur ein finanzstarker und innovativer Konzern leisten.

Investitionen in die Innovationskraft

Wie auch in den vergangenen Jahren tätigte Sick in dem Geschäftsjahr 2018 hohe Aufwendungen für F&E-Aktivitäten. Insgesamt erweiterte der Sick-Konzern im Geschäftsjahr 2018 die F&E-Aktivitäten und wendete zur Erreichung der F&E-Ziele 192,5 Mio. Euro (2017: 169,4 Mio. Euro) auf. Die gesamten Aufwendungen für die Start-up-Initiativen erreichten im Jahr 2018 einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Die hohe Aufwandsquote für F&E von 11,8 Prozent (2017: 11,2 Prozent) des Umsatzes verdeutlicht die Innovationskraft des Sick-Konzerns. Der Schwerpunkt der F&E-Aktivitäten erfolgt unverändert an den Standorten in Deutschland.

Mitarbeiter: Kompetenzen in F&E, Produktion und weltweiter Vertriebs- und Serviceorganisation weiter verstärkt

Einhergehend mit dem Umsatzwachstum hat sich im vergangenen Geschäftsjahr auch die Beschäftigtenzahl weltweit um 928 neue Mitarbeiter erhöht. Am Jahresende 2018 beschäftigte der Sick-Konzern insgesamt 9.737 Mitarbeiter. Im Vergleich zum Jahresende 2017 (8.809 Mitarbeiter) betrug der Zuwachs 10,5 Prozent. Dies ist in erster Linie auf den weltweiten Beschäftigtenaufbau zurückzuführen. Insbesondere in den operativen Produktionsbereichen sowie in F&E, Vertrieb und Service wurden neue Mitarbeiter eingestellt. Enthalten sind in dem Aufbau auch die Mitarbeiter für die Start-up-Initiativen.

Geschäftsaussichten für die Automatisierungsbranche eröffnen 2019 weitere Wachstumschancen

Die Sensorik bleibt eine Wachstumsbranche. Ein relativ stabiles globales Wachstum, eine zunehmende Industrialisierung der Schwellenländer sowie die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung der industriellen Produktion und der Lieferketten sind die Basis für eine steigende Nachfrage nach den Produkten und Systemlösungen der Sensorikbranche.

Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2019 fällt insgesamt verhalten aus. Das globale Wirtschaftswachstum wird derzeit laufend nach unten korrigiert. Die Risiken für die globale Konjunktur haben erheblich zugenommen und erhöhen die Unsicherheit der Prognose. Aufgrund seiner breiten Branchenpräsenz und seines innovativen Produkt- und Leistungsportfolios ist der Sick-Konzern jedoch aussichtsreich positioniert, um von den zunehmenden Anforderungen – gerade im Kontext von Digitalisierung und Industrie 4.0 – weiter zu profitieren. Besonders die sehr gute Auftragslage bei Lösungen zur Schiffsemissionsmessung und bei Systemen für die Logistik wird in 2019 das angestrebte Wachstum unterstützen. Die weltweite Präsenz bleibt eine gute Grundlage, um auch 2019 weiter Wachstumschancen zu ergreifen und die Profitabilität des Sick-Konzerns sichern zu können.

Die wichtigsten Kennzahlen dieser Mitteilung im Überblick
Sick-Konzern (IFRS) 2017 2018 Veränderung in %
Auftragseingang (in Mio. EUR) 1.542,3 1.701,0 10,3
Umsatz (in Mio. EUR) 1.511,6 1.636,8

8,3

 

EBIT (in Mio. EUR) 148,8 117,5 -21,0
Konzernergebnis (in Mio. EUR) 104,3 81,7 -21,7
F&E-Aufwand (in Mio. EUR) 169,4 192,5 13,6
Mitarbeiter per 31. Dezember 8.809 9.737 10,5

www.sick.at

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