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Stromnetzentgelte werden 2024 erhöht

von Oliver Kube
Foto: © photonews.at/Georges Schneider

Die Netzentgelte für Strom werden sich mit Jänner 2024 größtenteils erhöhen, was vor allem auf die Inflation, die gestiegenen Investitionen sowie reduzierte Abgabemengen zurückzuführen ist. Im Österreichschnitt ergeben sich ab 2024 um etwa 11,25% höhere Stromnetzentgelte für Industrie, Haushalt und Gewerbe. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh beträgt die Netzkostenerhöhung rund 32,- Euro pro Jahr bzw. 2,70 Euro pro Monat.

Änderung bei der Kostenzuteilungssystematik

Für einen Teil der Netzentgelte – die Netzverlustentgelte – kommt es zu einer Änderung der Kostenzuteilungssystematik. Bisher wurde die Kostenzuteilungssystematik so gewählt, dass die Netzverlustkosten in einem ersten Schritt den einzelnen Netzbereichen und Netzebenen zugeordnet wurden und anschließend auf die entnommene und jeweils erzeugt Menge aufgeteilt wurden. Hierdurch gab es immer ein gleich hohes Entgelt für Einspeisung und Entnahme je Netzbereich und Netzebene. „Das System wird nun dahingehend geändert, dass Einspeiser und Entnehmer entsprechend ihrer gesamten Mengen anteilig die Kosten zu tragen haben. Gleichzeitig wird ein einheitliches Netzverlustentgelt für alle Erzeuger bestgelegt. Dadurch kommt es zu unterschiedlichen Entwicklungen je nach Netzgebiet und Spannungsebene der Erzeugungsanlagen. Das nun einheitliche Netzverlustentgelt für Einspeiser in Höhe von 0,468 Cent/kWh führt gegenüber den zuletzt gültigen Netzentgelten im Schnitt zu einer leichten Senkung. Dadurch kommt es zu einer Gleichbehandlung zentraler und dezentraler Erzeugungstechnologien unabhängig vom Netzgebiet.“, erläutert der Vorstand der E-Control, Alfons Haber (oben im Bild), die neue Systematik.

Unter einer gemeinsamen Betrachtung der Netznutzungs- und Netzverlustentgelte für die Entnehmerseite gibt es keine systematische Veränderung. Aufgrund von Inflation, gestiegenen Investitionen und reduzierten Abgabemengen ergeben sich im Österreichschnitt ab 2024 um etwa 11,25% höhere Stromnetzentgelte für Industrie, Haushalt und Gewerbe. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh fällt die Netzkostenerhöhung mit 11,23% in etwa gleich hoch aus und beträgt rund 32,- Euro pro Jahr bzw. 2,70 Euro pro Monat.

Gründe für die Entgelterhöhungen

Im Jahr 2023 wurden alle Netzbetreiber mit einer Abgabemenge größer 50 GWh im Jahr 2008 einer Kostenprüfung zur Bestimmung der Startkosten für die fünfte Regulierungsperiode ab 1. Jänner 2024 unterzogen. „Diese Kostenermittlung war durch stark veränderte Rahmenbedingungen für Stromnetzbetreiber geprägt. So sind sie aktuell gefordert, eine große Zahl von dezentralen Erzeugungseinheiten ans Netz zu nehmen, Energiegemeinschaften einzurichten und hierfür Daten bereitzustellen. Dies wird auch in den kommenden Jahren weiterzuführen sein. In diesem Zusammenhang sind auch massive Investitionen in die Netze erforderlich und auch die allgemeine Inflationsentwicklung wirkt sich auf die laufenden Kosten des Netzbetriebs aus. All dies führt zu gesteigerten Kosten für die Entgeltermittlung für das Jahr 2024, die über die Entnahmemengen zu decken sind. Zusätzlich kam es in vielen Netzbereichen zu einer etwas reduzierten Abgabemenge.“, führt Haber weiter aus.

„Hintergrund hierfür ist einerseits die gestiegene Eigenerzeugung von Strom und damit eine geringere Entnahme aus dem Stromnetz, und andererseits wurde ob der massiv gestiegenen Preise Energie eingespart. Die Abgabe an Endverbraucher ist 2022 um 2,4% gesunken.

All dies führt dazu, dass es in den meisten Netzbereichen zu deutlichen Anstiegen bei den Netznutzungsentgelten kommt.“, ergänzt der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch.

Unter diesen Rahmenbedingungen kommt es in allen Netzbereichen zu deutlichen Erhöhungen bei der gemeinsamen Betrachtung der Netzentgelte. Lediglich in den Netzbereichen Burgenland und Oberösterreich kommt es zu einem reduzierten Netzentgelt.

Netzentgelte für Haushalte steigen um rd. 11% im Österreichschnitt

Für die Netzebene 7 „nicht leistungsgemessen“, auf der in aller Regel die Haushalte liegen, ist im Österreichschnitt eine Erhöhung von 11,2% zu verzeichnen. Das entspricht einer zusätzlichen Belastung von rund 32 Euro pro Jahr bzw. 2,70 Euro im Monat.

Mehr Informationen unter: www.e-control.at

Quelle: APA/OTS

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