WK Wien: Gewerbe und Handwerk:

„Unsere Betriebe sind Experten bei Nachhaltigkeit und Klimaschutz“

von Sandra Eisner
Foto: © Pixabay

Nachhaltigkeit im Gewerbe und Handwerk ist gut für die Umwelt und die Wettbewerbsfähigkeit – Smodics-Neumann: „Mitgliedsbetriebe haben eine Pionierfunktion in Sachen Klimawende.“

Laut »Vienna Green Economy Report« tragen Projekte in den Sektoren Energie, Mobilität, Kreislaufwirtschaft und Immobilien 200 Mio. Euro zum BIP bei und schaffen 2.300 neue Jobs – zusätzlich werden mehr als 500.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Das Wiener Gewerbe und Handwerk spielt in Sache Klimaschutz eine zentrale Rolle. „Unsere Mitgliedsbetriebe üben schon jetzt eine Pionierfunktion in Sachen Klimawende aus. Ob beim Photovoltaik-Programm, ob in der Regionalisierung der Stromerzeugung und -verteilung, ob in der Gebäudesanierung oder bei Reparaturdienstleistungen: Überall tragen Handwerks- und Gewerbebetriebe maßgeblich dazu bei, den Carbon-Footprint zu verringern“, so Maria Smodics-Neumann, Spartenobfrau Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer Wien: „Unsere Betriebe sind Experten bei Nachhaltigkeit und Klimaschutz.“

Experten bei Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Einige Best Practice-Beispiele: Eine Wiener Firma etwa produziert Schalldämmplatten aus Nutzhanf und landwirtschaftlichen Reststoffen. Mit dieser Weltneuheit will man die Baubranche revolutionieren. Ein weiteres Beispiel: Ein Wiener Unternehmen produziert nachhaltige Delikatessen aus überschüssigem Obst und Gemüse aus der Landwirtschaft. Auch hinsichtlich Dach- und Fassadenbegrünung ist eine Wiener Firma führend: Sie stellt Gründachmodule für geneigte Blech- und Ziegeldächer her, wodurch es erstmals möglich ist, eine Vielzahl von Bestandsdächern ohne aufwändige Vorplanung und komplizierte Baumaßnahmen zu begrünen.

Gut für Umwelt und Wettbewerbsfähigkeit

„Nachhaltigkeit im Gewerbe und Handwerk ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern kann auch die Wettbewerbsfähigkeit, die Kostenreduktion und die Markenreputation verbessern“, schließt Smodics-Neumann: „Es ist eine Möglichkeit, langfristigen Erfolg und Arbeitsplätze zu sichern, gleichzeitig einen positiven Beitrag zu Gesellschaft und Umwelt zu leisten und damit ein Teil der Lösung zum Klimaschutz sein.“

Ausbildung mit »Green Skills«

„Im Hinblick auf die Energiewende rücken Ausbildungen mit »Green Skills« stärker in den Fokus der Jugendlichen“, so Maria Smodics-Neumann. Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich haben drei von vier jungen Menschen Interesse an entsprechenden Ausbildungen. Besonders erfreulich: „In vielen der mehr als 200 Lehrberufe können junge Menschen als praktische Umsetzer Teil zur Lösung der Energiewende werden und das Thema Nachhaltigkeit selbst in die Hand nehmen. Denn Kompetenzen zu nachhaltigem Handeln sind schon heute Teil der Ausbildung in vielen Berufen. Das gilt nicht nur für jene Jobs, die im Zuge der grünen Transformation neu entstehen, sondern auch für viele Lehrberufe mit Tradition. Bei einigen Berufen ist es offensichtlich, aber im Handwerk gibt es viele Berufe, die nicht so offensichtlich zur Nachhaltigkeit beitragen, wie z. B. Reparaturen und ressourcenschonende Verarbeitung von regionalen Materialien u. v. m. Deshalb ist es so wichtig, dass wir produzierende Betriebe in Wien haben. So können die Konsumenten sehen, wo und wie Dinge entstehen“, so Maria Smodics-Neumann.

Nachhaltige Lehrberufe

Ein nachhaltiger Lehrberuf ist etwa jener der Elektrotechniker: „Ohne Elektrotechnik keine Energiewende“, so Smodics-Neumann: „So etwa als Experten im Bereich der Photovoltaik, in der Installation von Smart-Home-Konzepten und Stromspeichern oder Ladestationen für E-Autos.“ Derzeit gibt es in Wien 1.345 angehende Elektrotechnik-Fachkräfte (Stand: 30. September). Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Lehrlinge um 212 gestiegen – ein Plus von fast einem Fünftel. Die Lehrzeit in diesem Modullehrberuf beträgt – je nach Anzahl und Kombination der gewählten Module – 3,5 oder 4 Jahre. Ein weiterer nachhaltiger Lehrberuf ist jener des Installations- und Gebäudetechnikers: „Als Experten für die Planung und Installation von Heizungs-, Lüftungs- und Wasserversorgungsanlagen spielen Gebäudetechniker eine wichtige Rolle bei der Umrüstung auf klimafreundliche Lösungen unter Nutzung erneuerbarer Energiequellen, wie etwa Wärmepumpen oder Sonnenkollektoren“, so Smodics-Neumann. Und es gibt in diesem Bereich laufend neue Innovationen, für deren Implementierung im Alltag es die Spezialisten der Gebäudetechnik braucht. Derzeit gibt es hier in Wien 796 Lehrlinge – im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 11,5 Prozent (82 Lehrlinge). Die Lehrzeit in diesem Modullehrberuf beträgt – je nach Anzahl und Kombination der gewählten Module – 3 bzw. 4 Jahre.

Weitere Informationen auf: www.wko.at/wien

Ähnliche Artikel

Hinterlassen Sie einen Kommentar

* Zur Speicherung Ihres Namens und Ihrer E-Mailadresse klicken Sie bitte oben. Durch Absenden Ihres Kommentars stimmen Sie der möglichen Veröffentlichung zu.

Unseren Newsletter abonnieren - jetzt!

Neueste Nachrichten aus der Licht- und Elektrotechnik bestellen.