Interview mit Netta Kellett, Digital & Marketing Director REXEL Austria:

„Was zählt, ist ein spürbarer Mehrwert für unsere Kund:innen“

von Sandra Eisner
Foto: © REXEL Austria

Die Elektrobranche befindet sich mitten in einer Phase tiefgreifender Veränderung: Digitalisierung, Automatisierung und der zunehmende Einsatz von KI prägen Abläufe in sämtlichen Branchen. REXEL Austria, einer der größten Elektrogroßhändler am österreichischen Markt, investiert seit Jahren massiv in digitale Services und macht diese in zwei Monaten bei der REXEL expo 2026 unter dem Motto „Kompromisslos elektrisch“ erlebbar.

Wir haben mit Netta Kellett, Digital & Marketing Director von REXEL Austria, über den Status der digitalen Transformation im Unternehmen und der ganzen Branche, neue Tools wie den hauseigenen KI-Chatbot namens Elektra und weitere Trends gesprochen.

 

Digitalisierung ist seit Jahren der wichtigste Trend: Was bedeutet das für REXEL ganz konkret?

Netta Kellett: Digitalisierung ist für uns kein Einzelprojekt, sondern tief in unserer REXEL-DNA verankert. Wir treffen viele Entscheidungen heute digital gestützt und nutzen technologische Möglichkeiten, um Abläufe einfacher und transparenter zu machen. Entscheidend ist dabei aber: Wir digitalisieren nicht, weil es modern ist, sondern weil es unseren Kund:innen wirklich etwas bringt.

 

Wie weit ist REXEL Austria auf dem Weg der digitalen Transformation und was sind die größten Fortschritte?

Kellett: Wir sind in den letzten Jahren sehr weit gekommen. Rund 60 Prozent unseres Umsatzes und über 75 Prozent unseres Volumens laufen inzwischen über digitale Kanäle wie unseren Webshop oder EDI. Das zeigt sehr deutlich, wie intensiv unsere Kund:innen, ob aus großen Industrieunternehmen oder kleinen Gewerbebetrieben, diese Möglichkeiten nutzen.

Gleichzeitig endet Digitalisierung bei uns nicht im Webshop. Wir investieren stark in Customer Experience, Datenmanagement und interne Tools, damit alle Bereiche, von der Logistik bis zum Vertrieb, perfekt zusammenspielen. Ein schönes Beispiel für die positive Resonanz ist unser neuer KI-Chatbot Elektra: Schon die Teilnahme an der Namensfindung hat Rekordwerte erreicht.

 

Was macht den REXEL Webshop so erfolgreich? Und woran arbeiten Sie aktuell?

Kellett: Ein moderner Webshop bietet heute viel mehr als eine Produktsuche. Unser Webshop ist ein echtes Arbeitswerkzeug: Kund:innen können Projekte planen, Stücklisten verwalten, Favoriten anlegen oder Lieferverfügbarkeiten in Echtzeit prüfen. Das Ziel ist: Möglichst viele Services hier zusammenlaufen zu lassen, die den Alltag unserer Kund:innen einfacher machen.

Dafür entwickeln wir unser digitales Angebot kontinuierlich weiter. Jüngstes Beispiel ist der Carbon Tracker, ein Report, der den CO₂-Fußabdruck unserer Produkte sichtbar macht und damit Unternehmen unterstützt, ihre Scope-3-Emissionen transparent zu erfassen. Ein Thema, das besonders für berichtspflichtige Betriebe zunehmend relevant wird. Auf der REXEL expo im Jänner stellen wir diesen Service erstmals ausführlich vor.

 

„Den Alltag der Kund:innen einfacher machen“, ist ein großes Versprechen. Wie spüren diese das tatsächlich?

Kellett: Indem Prozesse einfach funktionieren. Als Elektrogroßhändler bilden wir die Schnittstelle zwischen Hersteller:innen und Endkund:innen und genau hier wollen wir möglichst viel Mehrwert einbringen.

Mit SCHÄCKE unterstützen wir das Elektrogewerbe und den Fachhandel, mit REGRO wiederum Industrie und Facility Management. Unsere regionale Präsenz sorgt dafür, dass wir ganz nah an den Anforderungen unserer Kund:innen bleiben, Digitalisierung verstärkt diese Nähe sogar. Kund:innen, egal ob kleiner Betrieb oder große Industrie, erwarten heute schnelle Informationen, klare Prozesse und verlässliche Systeme. Dafür haben wir digitale Tools, vom Projektplanungstool über automatisierte Bestellprozesse bis hin zu Echtzeitinformationen zur Verfügbarkeit. Unsere EDI-Services oder die ERP-Lösungen unserer Tochterfirma Comtech erleichtern die tägliche Arbeit zusätzlich. Viele Abläufe, die früher zeitintensiv waren, laufen heute digital im Hintergrund mit, so selbstverständlich, wie wir es alle etwa vom Online-Banking gewohnt sind.

 

Bei einem so großen Unternehmen und verschiedensten Touchpoints kommt durchaus die Frage auf: Wie garantieren Sie überall die gleiche Qualität?

Kellett: Indem wir alle Systeme miteinander vernetzen. Ob CRM, Webshop, Preis- und Produktdaten oder die Logistik, alle Informationen greifen ineinander, sodass wir Kund:innen konsistent und persönlich betreuen können. Wer bei uns online bestellt, in der Niederlassung einkauft oder mit dem Außendienst spricht, soll überall dieselbe Qualität erleben.

 

Inwieweit beeinflusst die digitale Transformation den Personaleinsatz bei REXEL?

Kellett: Unser Geschäft lebt von persönlichen Beziehungen. Unsere Mitarbeiter:innen bringen Know-how, Erfahrung und Vertrauen mit, das kann keine Technologie ersetzen. Digitalisierung hilft uns vielmehr, ihnen unnötige administrative Arbeiten abzunehmen. Dadurch bleibt mehr Zeit für persönliche Beratung und individuelle Betreuung. Für uns ist das Miteinander von Menschen und digitalen Tools die ideale Kombination.

 

Und wie spielt hier Ihr neuer KI-Chatbot hinein?

Kellett: Elektra ist unsere erste digitale Anlaufstelle für Fachwissen. Sie beantwortet Fragen zu Produkten, Normen, Lieferzeiten oder dem Bestellstatus und das rund um die Uhr.

Wir haben Elektra, aus den gerade genannten Gründen, mit Wissen aus unseren Abteilungen gefüttert, damit sie echte Unterstützung bieten kann. In Zukunft wird sie auch kund:innenspezifische Informationen anzeigen. Und klar: Ein Chatbot ersetzt keine Menschen. Er schafft lediglich Raum für persönliche Beratung dort, wo sie wirklich nötig ist. Ich kann nur empfehlen: Auf der REXEL expo Elektra einmal live auszuprobieren.

 

Was unterscheidet gutes digitales Marketing im B2B-Großhandel von klassischem Marketing?

Kellett: Im B2B geht es weniger um Masse, sondern um Relevanz. Unsere Kund:innen arbeiten sehr effizient und erwarten Inhalte, die ihnen schnell weiterhelfen. Deshalb investieren wir viel in hochwertige, präzise Informationen und in die richtige Ausspielung über den passenden Kanal. Dieses Prinzip zieht sich auch durch die REXEL expo 2026. Unter dem Motto „Kompromisslos elektrisch“ greifen wir Themen auf, die im Alltag unserer Kund:innen eine Rolle spielen, und zeigen Lösungen, die sofort einsetzbar sind.

 

Was erwartet Besucher:innen der REXEL expo 2026 im Bereich digitale Lösungen?

Kellett: Digitalisierung wird bei uns auf der Messe erlebbar. Wir zeigen Masterclasses, Live-Demos und konkrete Use Cases – vom Chatbot Elektra bis zu Comtech-Lösungen. Wichtig ist uns zu zeigen: Digitalisierung ist kein Hindernis, sondern eine echte Erleichterung im Arbeitsalltag.

 

Und darüber hinaus? Welche digitalen Trends werden die Elektrobranche in den nächsten Jahren prägen?

Kellett: Wir sind in einer spannenden Phase: KI, Datenmanagement und Automatisierung werden die Branche nachhaltig verändern. Entscheidend ist aber, wie sinnvoll diese Technologien eingesetzt werden. Wir bei REXEL sehen unsere Aufgabe darin, digitale Möglichkeiten so aufzubereiten, dass sie unsere Kund:innen entlasten und ihren Alltag erleichtern. Genau daran arbeiten wir – heute und in Zukunft.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Weitere Informationen auf: www.rexel.at

 

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