Es ist ein ganz besonderer Charme, den die beiden bodenständigen Geschäftsführer des Sauerländer Unternehmens Brumberg im 3. Teil unserer MMM-Exklusivreihe versprühten. Mit dem Motto »Ärmel hoch und ran an den Speck« ging man gestärkt aus schwierigen Zeiten hervor und entwickelte sich zum renommierten Lichtprofi. Lassen auch Sie sich von dieser Vorzeige-Mentalität des Zusammenhalts berühren!
Interview: Thomas Graf-Zoufal
Text: Mag. Sandra Eisner
Kurze, schnelle Wege sind es, die man bei Brumberg fokussiert, „denn es war noch nie so, dass die Großen die Kleinen fressen, sondern immer die Schnellen die Langsamen“, wissen die beiden Geschäftsführer Johannes und Benedikt Brumberg. So wurde auch aktuell äußerst rasch reagiert im Zuge der Maßnahmen rund um die Corona-Pandemie. Der Zusammenhalt innerhalb des Unternehmens mit rund 130 Mitarbeitern, aber auch mit den Partnern und Kunden hat Brumberg bisher gut durch die Krise gebracht – daran soll sich auch nichts ändern. Wir haben die beiden Geschäftsführer zum Gespräch gebeten und sie konkret zu Themen wie Lieferfähigkeit, dreistufiger Vertriebsweg, Messewesen, Unternehmenskultur und vieles mehr befragt.
Herr Johannes Brumberg, können Sie uns bitte kurz die Geschichte des Unternehmens darlegen? Wie ist es entstanden?
Johannes Brumberg: Die Anfänge liegen im Jahr 1873 und zwar mit Petroleumlampen für den Bergbau im Ruhrgebiet. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Unternehmen zum Hersteller dekorativer Messingleuchten mit einer sehr hohen Fertigungstiefe bis wir schlussendlich – seit 1985 – den technisch-dekorativen Bereich der Einbaustrahler fokussiert haben. Vor rund 10 Jahren haben wir die Weichen neu gestellt und uns folglich einerseits auf die Marke und andererseits auf den Vertriebskanal Elektrogroßhandel und auf das Handwerk konzentriert.
Herr Johannes Brumberg, Sie sind vor rund 20 Jahren in das Unternehmen eingetreten. Zu diesem Zeitpunkt konnte das Unternehmen bereits auf schwierige Zeiten zurückblicken.
Johannes Brumberg: Ja, die gab es auf jeden Fall. 1985 hat unsere Familie nach dem Firmenkonkurs, wie es so schön heißt, wieder bei null angefangen, was uns jedoch sehr eng zusammengeschweißt und uns vor allem gezeigt hat, wie schwer es tatsächlich ist, (damals noch) eine Mark zu verdienen. Das alles hat uns sehr geprägt, deswegen haben wir bis heute das Arbeiten nicht verlernt. Aus dem heutigen Blickpunkt mit den damit verbundenen Erfahrungswerten war es für die Familie und das Unternehmen das Beste, was uns passieren konnte – so schwierig es auch war.
In den letzten Jahren wurde das Produktsortiment stark ausgebreitet. Wofür stand und steht Brumberg und wohin führt Ihr Weg in welchen Schritten?
Johannes Brumberg: Brumberg stand und steht nach wie vor für den Einbaustrahler-Lieferanten. Wir werden in der Regel vom Handel und Handwerk direkt in Verbindung gebracht mit dem berühmten »68er-Loch« in den Decken. Bei knapp 2.000 verschiedenen Modellen denke ich, dass es wenige Unternehmen gibt, die ein vergleichbares Sortiment in dem Bereich haben, das außerdem in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut wurde. Seit gut zweieinhalb Jahren merken wir, dass wir auch bei Planern und Architekten mehr Beachtung finden, so rückt das Thema Projektgeschäft step by step immer in einen interessanteren Fokus und dementsprechend haben sich auch die Produkte weiterentwickelt. Wir sprechen hierbei von den größeren Bauformen im Downlight-Bereich, von unserem ersten eigenen Biro-Lichtkanalsystem, von den QualityFlex-LED-Platinen, doch auch die Themen Shop- und Outdoorbeleuchtung sind hinzugekommen. Deshalb hat sich die Produktpalette gerade in den letzten 24 bis 36 Monaten stark erweitert.
Woher kommen die Produkte und wie sichern Sie die Lieferfähigkeit?
Johannes Brumberg: Die Produkte – und das ist uns sehr wichtig – werden alle hier im Sauerland entwickelt, gelauncht, designt und gehen dann in unterschiedliche Fertigungsstätten an Unternehmen im europäischen Ausland, aber genauso in China. Hinsichtlich Lieferfähigkeit war der erste große Schritt, dass wir vor drei Jahren hier am Standort ein neues Logistikcenter einweihen durften. Damit konnten wir dem Markt einen relativ starken Puffer bieten, der uns auch im Zuge der Corona-Problematiken zugute kam. Wir betreiben für unsere Größenordnung ein herausragendes Lieferantenmanagement und betrachten unsere Lieferanten wirklich als Partner – dadurch sind teilweise langjährige Freundschaften entstanden. Eine gelebte Partnerschaft zeigt sich gerade in Krisenzeiten und nicht, wenn die Sonne scheint und ohnehin alles gut ist. Aufgrund der persönlichen, teilweise familiären Kontakte hatten wir zum Glück keine Schwierigkeiten innerhalb der Lieferkette.
Laut zahlreicher Stimmen, die uns zu Ohren gekommen sind, gilt Brumberg in Deutschland als das wahrscheinlich am besten vernetzte Unternehmen innerhalb Ihrer Branche…
Johannes Brumberg: Salopp formuliert würde ich sage, wir nutzen wahrscheinlich jede Chance, um aus dem Sauerland rauszukommen. In unserer Größenordnung als kleines Familienunternehmen ist an dem alten Leitsatz »Kontakte schaden nur dem, der sie nicht hat« sehr viel dran, mag er auch noch so abgedroschen erscheinen. Zu unserem Glück konnten wir über die Jahre hinweg wirklich tolle Partnerschaften gewinnen, die uns in vielen Bereichen unterstützen und woraus Kooperationen entstanden sind, innerhalb derer man sich gemeinsam vernünftig, teilweise auch kreativ, abstimmt. Dieses Allianzdenken hat auch viel damit zu tun, den Großkonzernen Paroli bieten zu können – die Zeiten der Einzelkämpfermentalität sind ganz einfach vorbei.
Für den Konsumenten ist das Thema Lichtlösung weitaus wichtiger als das einzelne Produkt. So finden bei einer Beleuchtungslösung die Einzelkomponenten oft wenig bis kein Interesse seitens des Kunden. Wie sehen Sie diesen Trend, fixfertige Lösungen anzubieten?
Johannes Brumberg: Wir stehen zu 100 % hinter dieser Meinung. Das entspricht exakt unserer Strategie der letzten ein bis zwei Jahre – weg vom Produkt in Richtung Lösung. Der Kunde/Planer/Investor hat den großen Vorteil, für das Thema Licht einen Ansprechpartner zu haben und wir als kompetenter Partner setzen die Wünsche um, teilweise schon in Kombination mit der Ansteuerung.
Benedikt Brumberg: Im Prinzip geht es darum, in den Anwendungen zu denken – egal ob für ein Office, einen Shop, ein Einfamilienhaus oder ein Hotel. Wenn wir die Wünsche im Sinne der Anwendungen verstehen, wie beleuchtet werden soll, dann kann man sich bei aller Vernetzung darauf verlassen, die optimale Lösung zu bekommen. Das ist meiner Meinung nach der elementare Punkt: Denke in den Anwendungen, dann hast du die Produkte, die der Markt braucht und das bedeutet, unsere Elektroplaner/Elektriker/Architekten wiederum haben eine hohe Verlässlichkeit hinsichtlich unserer Kompetenz.
Als Konsument würde ich mir einen Konfigurator wünschen, mit dem ich ein fixfertiges Grundkonzept meiner Lichtlösung selbst erstellen kann. Ist so etwas geplant?
Johannes Brumberg: Das ist bei uns bereits gelebte Realität. Wir haben den LED-Flex-Konfigurator ins Leben gerufen, um dem Handwerker ein zusätzliches Tool an die Hand zu geben, sodass er mit dem Bauherrn bzw. dem Investor gemeinsam in die Planung einsteigen kann. Es wird ein Bruttopreis errechnet, der die Höhe des Investments ersichtlich macht. Mittels eines Codes kann dann beim definierten Großhändler ein individuell auf die Konditionen abgestimmtes Angebot eingeholt werden. Für unseren Lichtkanal, für das Biro-System, gibt es einen entsprechend ähnlichen Konfigurator und ein dritter – im Spot-Bereich – folgt im Herbst.
Die Automobilbranche hat hier mit dem individualisierten Auto zum Teil eine Vorreiterrolle übernommen. Im Auto ist es seit vielen Jahren üblich und normal, die Temperatur auf 0,5 Grad Celsius exakt einzustellen. Diese Annehmlichkeiten, die im Kfz-Bereich seit Jahren als Selbstverständlichkeit erwartet werden, halten nun im Haus Einzug. So haben wir den QualityFlex-Konfigurator aufgebaut, um dem Handwerk, aber auch dem Endverbraucher, ein Hilfsmittel der Preisindikation und der Möglichkeiten zu bieten. Vor allem mit der Strategie, stärker ins Projektgeschäft einzusteigen, ist es in der heutigen Zeit unserer Meinung nach unabdingbar, eigene Konfiguratoren am Markt anzubieten.
Warum setzen deutsche Großhändler auf Brumberg?
Johannes Brumberg: Wir sind sehr konsequent, was den Vertriebskanal angeht, das bedeutet, dass wir ein Stück weit planbar sind. Der Großhandel kann mit uns eine vernünftige Rendite erzielen, denn wir haben ein sehr attraktives Produktportfolio, vom Design über die Qualität bis hin zur Innovation. Wir waren eines der ersten Unternehmen im LED-Bereich, die das Thema nach vorne gebracht haben – seit knapp 20 Jahren arbeiten wir bereits mit der LED.
Warum ist es dann zum Beispiel in Österreich so schwierig, denselben dreistufigen Weg erfolgreich zu gehen?
Johannes Brumberg: Was die Bekanntheit der Marke und die Vertriebspower in Österreich betrifft, sind wir noch nicht so weit wie in Deutschland – auch hier haben wir diesen Erfolg konsequent und kontinuierlich aufbauen müssen. Vor ein paar Jahren haben wir nun diesen Weg ebenso in Österreich eingeschlagen. Natürlich gibt es viele gute österreichische oder angrenzende deutsche Unternehmen, die wesentlich länger in Österreich präsent sind und so wollen wir die Marke bekanntmachen und unseren Platz in den teilweise schon vorhandenen Strukturen des dreistufigen Kanals in Österreich für uns entdecken. Wir sind mit unserer Sauerländer Wadenbeißer-Mentalität auf einem guten Weg – den langen Atem haben wir und widmen uns dem Aufbau und der Intensivierung persönlicher Kontakte.
Sind Messen in der traditionellen Form einer Light+Building beispielsweise noch zeitgemäß hinsichtlich der Kontaktaufnahme?
Johannes Brumberg: Wir sind ein sehr messeaffines Unternehmen, in Deutschland waren wir vor der Corona-Pandemie auf rund 85 Messeveranstaltungen pro Jahr aktiv. Ich glaube, wir können uns nicht auf dem Vergangenen ausruhen, wir müssen zum Teil auch das Messewesen neu erfinden. Corona hat gezeigt und tut es nach wie vor, dass die Messelandschaft sehr stark in der Abhängigkeit der Präsenz ist, aber trotzdem müssen wir weiterhin an anderen Plattformen arbeiten, um unsere Neuheiten und Produkte zu präsentieren, aber auch Kundenkontakte aufrechtzuerhalten. Dafür waren die Messen in der Vergangenheit eine ideale Plattform. Man hat immer ein Ohr am Markt, man sieht den Wettbewerb, hat ein Zusammenspiel der Branche und nimmt sehr schnell die Stimmung des jeweiligen Marktfeldes auf. Ich persönlich denke nicht, dass es das Messewesen, wie es vor der Corona-Krise bestanden hat, nochmal geben wird – wir werden umdenken müssen. Das Runterfahren der Messen und der damit zusammenhängenden Kosten kann uns allen aber auch gut tun, da es hier immer mehr in die Richtung »schneller, weiter, höher« ging. So gab es zum Teil zu viele Veranstaltungen in gleichen Regionen. Die Stände wurden immer größer, pompöser und damit zu teuer, so etwas tut langfristig nicht gut.
Wie wird ein Vertriebsmitarbeiter in Zukunft – im Vergleich zum klassischen Berufsbild – arbeiten müssen, um im Unternehmen einen sicheren Arbeitsplatz zu haben?
Johannes Brumberg: Ich glaube, wir müssen ein bisschen zurückrudern und versuchen, die Effizienz zu steigern. Gemeinsam die Spreu vom Weizen zu trennen, um zu sehen, wo es zusätzliche Chancen gibt – ich spreche hier von Brumberg. Wir haben das Projektgeschäft für uns entdeckt, ein Zusammenspiel vom professionellen Handwerk, dem Handel, Planer, Investoren und den Brumberg-Vertriebsmitarbeitern. Der Anspruch an die Vertriebsmitarbeiter, immer größere Fachkenntnisse zu haben, wächst – teilweise braucht es auch Entertainmentqualitäten. Den Vertriebsleuten wird eine Menge abverlangt durch Digitalisierung, Routenplanung, Einsatzbereitschaft, von Kundenreisen angefangen bis hin zu Katalogschulungen. Vertrieb bedeutet in meinen Augen vor allem eines – die Bereitschaft, sehr flexibel zu sein. Ich glaube, das wird sich in Zukunft noch verschärfen, weil die Zeit an sich immer stärker zum höchsten Gut wird und für Zeitlücken muss man den Kunden einen Mehrwert bieten, sodass sie sich auf einen Termin mit Brumberg freuen.
Durch die Kompetenzpartner erhält Brumberg wertvolles Feedback aus erster Hand. Sind also auch sie mitverantwortlich für den Erfolg des Unternehmens?
Johannes Brumberg: Unsere Kompetenzpartner sind unsere Speerspitze, es sind diejenigen, die uns kritisieren, uns unterstützen, uns helfen, Produkte neu zu entwickeln, aber auch zu optimieren, die unser Ohr am Markt sind – und sie sind alle handverlesen. Es reicht nicht, einen Zettel auszufüllen, um Kompetenzpartner zu werden. Dahinter steht ein Prozess, der zu einem Zusammenschluss von Handwerkern führt – egal welcher Größenordnung – die sehr gut ausgebildet sind, sich gegenseitig unterstützen, die sich untereinander Mitarbeiter bei Engpässen ausleihen und die vor allem als Leitfabrikat im Bereich Licht das Haus Brumberg einsetzen. Es handelt sich dabei um ein langfristig ausgelegtes Konzept, weil Produkte immer komplexer werden und deshalb der Austausch miteinander umso wichtiger ist. Es geht um kurze, schnelle Wege, denn es war noch nie so, dass die Großen die Kleinen fressen, sondern immer die Schnellen die Langsamen. Dafür ist es wichtig, dass der Handwerker, der Kompetenzpartner, direkte Ansprechpartner hier im Haus hat, ob für Marketing oder Technik. Er weiß, er wird nicht alleine gelassen, bei einem Problem auf der Baustelle bekommt er Unterstützung vor Ort. Das ist für ein Unternehmen unserer Größenordnung eine herausragende Dienstleistung, wie wir meinen. Wir halten zusammen, bedingungslos.
Baumarkt, Webshop, Billiganbieter – wie verhält sich ein Elektrotechniker bei der Wahl seiner Partner?
Johannes Brumberg: Zum Thema Baumärkte können wir wenig sagen, weil wir sie nicht beliefern und heute keinerlei Geschäftsbeziehung zu ihnen pflegen. Was Webshops, Billiganbieter und Co betrifft, sage ich: Billiger kann immer einer. Der Preis steht bei uns natürlich im Fokus, nicht jedoch im Vordergrund. Ein gutes Produkt zu einem guten Preis, welches für den Großhandel und den Handwerker eine vernünftige Rendite erzielen kann – das ist uns wichtig. Solange dieses Dreigestirn, in der Art und Weise wie es heute funktioniert, beibehalten werden kann, sind wir der größte Verfechter, den man sich vorstellen kann. Aber wir sehen auch die Tendenz im Großhandel, Stichwort Eigenmarken und billig-aggressive Preise – diese Entwicklung beobachten wir sehr genau. Wir wollen ganz klar in der Konsequenz der Dreistufigkeit bleiben, zwingen uns allerdings die Marktumstände, so werden wir irgendwann nicht darum herumkommen, diesen konstanten dreistufigen Weg aufzuweichen.
Das Thema Fachkräftemangel ist in Deutschland ähnlich prekär wie in Österreich – ist selbst auszubilden eine Alternative? Wie gehen Sie damit um?
Johannes Brumberg: Bei uns steht die Ausbildung seit gut zehn Jahren stark im Fokus, wir bilden mittlerweile in fünf Bereichen aus – vom Marketing über den Vertrieb bis zum Lager. Wir sind auf einem sehr guten Weg: Wenn ich sehe, wie viele Positionen der festen Mitarbeiter hier mittlerweile durch ehemalige Azubis besetzt sind, so macht mich das durchaus stolz.
Das Thema Unternehmenskultur hat bekanntlich bei Brumberg einen ganz besonderen Stellenwert. Wie würden sie diese definieren?
Johannes Brumberg: Die Unternehmenskultur spiegelt einerseits die Seele des Unternehmens wider, aber auch jene der Familie, die dahintersteht. Hier geht es vor allem um die traditionellen Werte wie Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit – das ist uns sehr wichtig. Doch auch die Freude am Tun und das in einer Gemeinsamkeit stellen die Basis dar, dass sich ein Unternehmen positiv entwickeln kann. Die Fluktuation ist bei uns äußerst gering und das Durchschnittsalter sehr niedrig. Das Schaffen eines attraktiven Arbeitsumfeldes mit modernsten Arbeitsplätzen belegt, wie wichtig es uns ist, dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen. Wenn man überlegt, wie viel Zeit man am Arbeitsplatz verbringt, so muss tatsächlich die berühmte Stimmung passen. Im Idealfall sind Alt und Jung kombiniert, neue verrückte Ideen mischen sich mit alter routinierter Erfahrung. Wie bei allem ist es die Dosis, die spielentscheidend ist und daraus entwickelt sich letztendlich die Unternehmenskultur.
Brumberg hat bereits zu den Anfängen der Corona-Pandemie äußerst schnell reagiert mit Videos zu Produktpräsentationen. Ist die stimmige Unternehmenskultur der ausschlaggebende Grund dafür?
Johannes Brumberg: Nachdem uns sehr schnell klar war, dass die Light+Building ausfällt, haben wir nach einer Lösung gesucht, um die Bekanntmachung unserer innovativen Produkte am Markt trotzdem gewährleisten können. Also haben wir die Ärmel hochgekrempelt und in kürzester Zeit ein Filmstudio auf die Beine gestellt. Mittlerweile bieten wir eine eigene Mediathek, um den Interessenten auch zeitlich die Flexibilität zu bieten, Videos zu eigens gewählten Zeitpunkten anschauen zu können. Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft, wie all das umgesetzt wurde, so haben sich Leute im Detail mit dem Thema Digitalisierung auseinandergesetzt, die vorher noch keine Profis gewesen waren. Und das ist nur mit einer Unternehmenskultur möglich, die die jeweiligen Freiräume gibt, die aber auch dem Team zeigt, dass alle gemeinsam in einem Boot sitzen und sich das Unternehmen nur weiterentwickeln kann, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Das hat die Mannschaft, gerade zu Corona-Zeiten, mehr als unter Beweis gestellt: Man kann auf sie zählen, gerade auch dann, wenn ein Sturm aufzieht. Wenn die Sonne scheint, ist es ohnehin einfach.
Wie schätzen Sie das Thema Home-Office für die Zukunft ein?
Johannes Brumberg: Zu Zeiten des Lockdowns hatten wir fast 50 % der Mannschaft im Home-Office. Es wurde relativ schnell eine Kommunikation geschaffen mit regelmäßigem Austausch und das hat gut funktioniert. Ich meine, die Arbeitszeitmodelle und die Modelle der Präsenz müssen sich auch der Zeit anpassen und damit einhergehend hat das Thema Home-Office mehr als nur eine Daseinsberechtigung – es optimiert letztendlich das Zusammenspiel zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber in der jetzigen Zeit. Bei uns ist das Arbeiten von zuhause aus eine Selbstverständlichkeit und wird quer durch das Unternehmen – in den Bereichen, wo es möglich ist – auch nach Corona weiterhin angeboten werden.
Benedikt Brumberg: Meiner Meinung nach kommt es beim Thema Home-Office auf die Mischung an. Es hängt natürlich stark von den Aufgaben ab. Wir sind darauf vorbereitet, sollte es zu einem zweiten Lockdown kommen, verfügen wir über die Infrastruktur und die Bereitschaft, angepasst zu arbeiten. Dazu sind wir in der Lage und das hat über die letzten Monate hinweg fantastisch funktioniert.
Meine Herren, vielen Dank für das Gespräch!
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