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Damit baut ABB laut eigenen Angaben seine global führende Position in der Industrieautomation aus und wird in dem Bereich das größte Unternehmen in Österreich. B&R wurde 1979 von Erwin Bernecker und Josef Rainer in der oberösterreichischen Marktgemeinde Eggelsberg gegründet und ist im alleinigen Besitz der beiden Gründer. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 3.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von mehr als 600 Millionen US-Dollar (2015/16). B&R ist laut ABB der größte unabhängige Anbieter von Produkten, offenen Lösungen und Software für moderne Maschinen- und Fabrikautomation weltweit. Durch die Kombination mit ABBs Angebot in der Robotik, Prozessautomation, Digitalisierung und Elektrifizierung entsteht eines der weltweit umfassendsten Angebote in der Industrieautomation.

ABB CEO Ulrich Spießhofer betont stets, dass es sich um eine „freundliche Kombination“ beider Unternehmen handelt, die auf Wachstum ausgelegt ist und keines Falls auf Kosten der Mitarbeiter von B&R gehen soll.„Heute schlagen wir ein neues Kapitel der österreichischen Industriegeschichte auf. Die Kombination von B&R und ABB bietet eine einmalige Chance für unsere beiden Unternehmen und stärkt den Wirtschafts- und Technologiestandort Österreich. B&R ist eine Perle in der Welt der Maschinen- und Fabrikautomation“, sagte Ulrich Spiesshofer, CEO von ABB. „Diese Transaktion ist ein wahrer Meilenstein für ABB, da B&R die historische Lücke in unserem Automationsangebot schließt. Wir passen perfekt zusammen: Künftig werden wir das einzige Unternehmen sein, das seinen Industrieautomationskunden das gesamte Spektrum an Technologie- und Softwarelösungen rund um Mess- und Steuerungssysteme, Antriebe, Robotik, Digitalisierung sowie Elektrifizierung anbietet. Mit unserem dann einzigartigen Digitalangebot und unserer installierten Basis mit mehr als 70 Millionen verbundenen Geräten, 70.000 Steuerungssystemen und dann mehr als 3 Millionen automatisierten Maschinen und 27.000 Fabrikinstallationen ermöglichen wir es unseren Kunden weltweit, die enormen Chancen der Vierten Industriellen Revolution zu ergreifen.“

„Diese Kombination ist eine fantastische Chance für B&R, für die österreichische Industrie und für Oberösterreich. Wir sind überzeugt, dass ABB für uns die beste Plattform bietet, um das nächste Kapitel unserer Wachstumsgeschichte zu schreiben und die Neuausrichtung der österreichischen Wirtschaft auf die Zukunftsmärkte des 21. Jahrhunderts weiter zu beschleunigen. ABBs beeindruckende globale Präsenz, das digitale Angebot und das ergänzende Portfolio sind entscheidende Faktoren, um unser Innovations- und Wachstumstempo weiter zu erhöhen“, sagte Josef Rainer, einer der beiden Miteigentümer von B&R.

„Diese Transaktion ist ein äußerst positives Signal an all unsere Mitarbeiter, denn Eggelsberg wird für die gesamte ABB zum globalen Zentrum für Maschinen- und Fabrikautomation“, sagte Erwin Bernecker, Miteigentümer von B&R. „Für mich ist dabei das Wichtigste, dass beide Firmen und ihre Mitarbeiter so gut zusammenpassen und dass unser Gründungsstandort weiter eine zentrale Rolle spielen wird.“

Dem Verkauf sollen jahrelange gegenseitige Sondierungen vorangegangen sein. Für ABB hat man sich schließlich entschieden, weil sich die Unternehmungsführung und Philosophie beider Unternehmen am besten decken. Starke zukünftige Rolle von B&R
Nach Abschluss der Transaktion wird B&R als neue globale Geschäftseinheit »Maschinen- und Fabrikautomation« unter der Leitung des B&R-Geschäftsführers Hans Wimmer Teil der ABB-Division Industrieautomation. Für beide Unternehmen sind das Management und die Mitarbeiter von B&R und von ABB zentral für zukünftiges Wachstum und die erfolgreiche Integration. Die beiden Gründer von B&R, Erwin Bernecker und Josef Rainer, werden das Unternehmen in der Integrationsphase beratend begleiten und so Kontinuität gewährleisten.

Der Fokus der Integration liegt auf Wachstum. Ziel ist es dabei, das Beste aus beiden Unternehmen zusammenzubringen. Hierzu wird ABB seine bestehenden Aktivitäten in den Bereichen Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) und Servo-Antriebe in die neue Geschäftseinheit einbringen. ABB wird die erfolgreiche B&R Wachstumsgeschichte fortschreiben und unterstreicht dieses Bekenntnis mit einem mittelfristigen Umsatzziel für B&R von mehr als 1 Milliarde US-Dollar. Für die Mitarbeiter in Eggelsberg ergeben sich durch die Integration in ein Technologieunternehmen wie ABB enorme neue Entwicklungschancen.

Positives Signal für Wirtschafts- und Innovationsstandort Österreich
Innovation ist für beide Unternehmen von zentraler Bedeutung. B&R investiert mehr als 10 Prozent des Umsatzes in Forschung & Entwicklung und beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter in diesem Bereich und in der Anwendungsentwicklung. ABB investiert jährlich 1,5 Milliarden US-Dollar in F&E und beschäftigt rund 30.000 Forscher, Entwickler und Anwendungsingenieure. Beide Unternehmen planen auch in Zukunft umfangreiche Investitionen in Forschung und Entwicklung.

Hans Wimmer (li.) und Peter Terwiesch bleiben in ihren leitenden Funktionen bei B&R. ABB blickt in Österreich auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurück und ist damit eines der traditionsreichsten Industrieunternehmen des Landes. Das starke Bekenntnis zur zukünftigen Rolle von B&R und seinem Hauptsitz in Eggelsberg als Teil von ABB ist ein starkes Signal für die Beschäftigten und auch für Österreich und insbesondere Oberösterreich. Die Automation von Maschinen und Fabriken ist ein Kernbestandteil der Vierten Industriellen Revolution und eine globale Schlüsseltechnologie des Internets der Dinge (IoT). Mit der Verlagerung des weltweiten Zentrums für Maschinen- und Fabrikautomation an den Hauptsitz von B&R reiht sich ABB laut eigenen Angaben unter die führenden Technologie-und Zukunftsunternehmen Österreichs. Der geplante Ausbau der Forschungs- und Entwicklungs- sowie der Produktionsaktivitäten in Eggelsberg und Gilgenberg wird das Land als Hightech-Industriestandort und als eine aufstrebende Forschungs-Nationen Europas weiter stärken.

Komplementäre Stärken
ABB wird B&Rs bewährtes, lösungsbasiertes Geschäftsmodell fortsetzen und die tiefe Anwendungsexpertise stärken, um neue Softwareangebote und -lösungen für die durchgängige Digitalisierung zu entwickeln. Zusätzlich wird ABBs Portfolio digitaler Lösungen, ABB Ability, von B&Rs großer installierter Basis, der Anwendungs- und Lösungskompetenz sowie der Expertise bei der Entwicklung von Simulationssoftware und hochentwickelten Engineering-Werkzeugen profitieren.

Mit einer durchschnittlichen jährlichen Umsatzsteigerung von rund 11 Prozent ist B&R in den vergangenen zwei Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen. Der Umsatz hat sich alleine seit dem Jahr 2000 auf mehr als 600 Millionen US-Dollar (2015/16) verfünffacht. Die globale Kundenbasis ist rasant auf mittlerweile mehr als 4.000 Maschinenbauer gewachsen. Zudem verfügt das Unternehmen über eine tiefe Expertise in der Entwicklung von Automations- und Softwarelösungen sowie ein einzigartiges Anwendungswissen für Kunden in der Maschinen- und Fabrikautomation.

Das Portfolio von ABB und B&R ergänzt sich »perfekt«: ABB ist Anbieter von Automations-, Digitalisierungs- und Elektrifizierungslösungen für Versorgungsunternehmen sowie Kunden in der Industrie und im Transport- & Infrastruktursektor. B&R ist Anbieter von Lösungen für die Maschinen- und Fabrikautomation in verschiedenen Industrien wie Plastik, Verpackung sowie Nahrungsmittel und Getränke. Das gemeinsame Bekenntnis zu einer offenen Plattform-Architektur erhöht die Auswahl und Flexibilität für die Kunden bei gleichzeitiger Verbesserung der Konnektivität in zunehmend digitalisierten Industrien.

Finanzielle Details der Transaktion
Die Transaktion folgt einer branchenüblichen Bewertung. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. ABB wird die Übernahme vollständig mit Barmitteln finanzieren. Die Transaktion wird sich voraussichtlich bereits im ersten Jahr positiv auf den operativen Gewinn je Aktie auswirken. Die erwarteten Synergien liegen bei rund 8 Prozent des B&R- Umsatzes im vierten Jahr nach Abschluss der Transaktion. Dieser unterliegt den üblichen regulatorischen Genehmigungen und erfolgt voraussichtlich im Sommer 2017.

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