»Das ist jeden Tag Rock´n Roll«

von Thomas Buchbauer

Roger Karner prognostizierte, dass der Lampenmarkt durch die hohe Lebensdauer der LED in den nächsten Jahren schrumpfen, der Absatz von Leuchten mit integrierter LED allerdings stark wachsen wird. Bei Philips will man den Kunden die Bedeutung einer Anschaffung von LED-Beleuchtungsanlagen nun vor allem auch durch Investitionsrechnungen vor Augen führen – mit interessanten Ergebnissen…

Der Wechsel von bestehenden konventionellen Beleuchtungslösungen zu effizienter LED-Beleuchtung (hier und in den folgenden Bilder eine OLED-Lösung bei Audi) bietet langfristig großes Einsparpotenzial, durch eine deutliche Senkung der Betriebskosten der Beleuchtungsanlage. Foto: PhilipsUnternehmen und Investoren stehen oft vor der Entscheidung, in welche Geschäftsbereiche sie erarbeitete Überschüsse investieren sollen, um langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Vor dem Hintergrund steigender Strompreise, Sanierungsmaßnahmen veralteter Technologien und zunehmender politischer Regulierung ist der Ausbau energieeffizienter Technologien eine attraktive Investitionsmöglichkeit. So bietet der Wechsel von bestehenden konventionellen Beleuchtungslösungen zu effizienter LED-Beleuchtung langfristig großes Einsparpotential, durch eine deutliche Senkung der Betriebskosten der Beleuchtungsanlage. Dieser Technologiewechsel ist meist jedoch mit hohen Investitionskosten verbunden, für die es für die Kunden guter Argumente bedarf.

Derzeit nutzt der Vertrieb den Gesamtkostenvergleich TCO (Total Costs of Ownership) und die Amortisationszeit verschiedener Alternativen, um die Vorteilhaftigkeit einer Investition zu bewerten. Vor allem die Amortisationszeit erweist sich wegen der relativ hohen Initialkosten bei LED-Installationen oft als Nachteil, beträgt sie doch – je nach Anwendung – teilweise bis zu sieben Jahre und länger. Diese muss jedoch angesichts der Produktlebensdauer einer LED-Leuchte von bis zu 15 Jahren relativiert werden. Um im Kundengespräch zusätzliche Überzeugungskraft zu gewinnen, müssen weitere Instrumente genutzt werden, die das langfristige Erfolgspotential der LED-Technik deutlicher machen. Wichtige Kennzahlen, die neben der Kostenvergleichsrechnung zusätzlich in eine Investitionsentscheidung einfließen sollten, sind die durchschnittliche Rentabilität und der Kapitalwert der Investition über den gesamten Betrachtungszeitraum.

Realistische Rahmenbedingungen definieren

Der Technologiewechsel ist meist mit hohen Investitionskosten verbunden, für die es für die Kunden guter Argumente bedarf. Foto: PhilipsAn erster Stelle jeder Investitionsentscheidung steht eine generelle technische und preisliche Bewertung der am Markt verfügbaren Leuchten-Alternativen. Hierbei bietet Philips, neben kompetenter Beratung zum Einsatz von Förderprogrammen und energieeffizienten Leuchtentechnologien, einen umfassenden Überblick über Investitions- und Folgekosten herkömmlicher Leuchten im Vergleich zu innovativen LED-Lösungen.

Die Folgekosten einer Leuchte hängen von verschiedenen Rahmenbedingungen ab, wie beispielsweise der zukünftigen Änderung des Strompreises oder der Ausfallquote, die die Reparaturkosten erhöhen kann. An dieser Stelle muss Philips möglichst realistische Bedingungen definieren, ohne sich dabei im Detail zu verlieren. Das Ziel ist eine faire und kundengerechte Abbildung der zukünftig realisierbaren Einsparungen, die als imaginäre Cashflows zur Amortisation der Anlage beitragen. Nach einer eingehenden Überprüfung der Daten gilt es, die Investition in eine neue Beleuchtungsanlage auf ihre Vorteilhaftigkeit zu untersuchen.

Optimalen Betrachtungshorizont festlegen

In der Kostenvergleichsrechnung werden die durchschnittlichen Kosten pro Periode und Leuchte abgebildet. Relevante Kostengrößen sind Wartungs-, Energie-, Reparatur-, Garantie-, Zins-, Anschaffungs- und Entsorgungskosten. Generell stellt sich die Frage nach dem optimalen Betrachtungshorizont der Investition. Bei LED-Leuchten sollte auf Grund der langen Lebenszeit der Leuchten eine langfristige Nutzungsdauer angenommen werden, die jedoch abhängig von der Anwendung der Anlage unterschiedlich sein kann.

Um im Kundengespräch zusätzliche Überzeugungskraft zu gewinnen, müssen neben dem Gesamtkostenvergleich TCO weitere Instrumente genutzt werden, die das langfristige Erfolgspotenzial der LED-Technik deutlicher machen. Foto: PhilipsLegt man die deutsche EnEV (Energieeinsparverordnung) zugrunde, so unterscheiden sich die jährlichen Nutzungsstunden wie folgt: Klassenraum 1.000 Stunden, Büro 2.750 Stunden, Flur 3.000 Stunden, Geschäft 4.000 Stunden. Die Sanierungszyklen betragen dabei gegenwärtig für die Büroimmobilie 15 bis 20 Jahre, Schulen 20 bis 25 Jahre und Geschäfte sieben bis 15 Jahre. Es zeigt sich, dass abhängig vom eingesetzten Leuchten-Typ bereits ab dem vierten Nutzungsjahr die durchschnittlichen Kosten pro Jahr bei der LED-Technologie geringer sind, als die einer herkömmlichen Leuchte (1). Das liegt hauptsächlich an dem deutlich geringeren Energieverbrauch, der die hohen Investitionskosten in kurzer Zeit ausgleicht.

Rendite und Kapitalwert

Darüber hinaus stellt sich für ein Unternehmen, das seinen Energieverbrauch sowie die Wartungskosten senken will, die Frage, in welchen Geschäftsbereichen eine Investition am lohnendsten ist. Entscheidungskriterium ist, welche Investition neben einer deutlichen Verbesserung der Energieeffizienz gleichzeitig die höchste Rendite erwirtschaftet. Die LED-Technologie verbindet beide Forderungen miteinander und erzielt im Vergleich zu herkömmlichen Leuchten bei geringem Energieverbrauch eine Rendite von bis zu 40 Prozent (2).

Die Betrachtung aller relevanten Punkte macht deutlich, dass die Investition in LED langfristig Renditen erwirtschaftet, die vergleichbare Anlagen wie die deutsche Bundesanleihe übertreffen. Foto: PhilipsDer Kapitalwert bezeichnet den Nettobarwert einer Investition und berücksichtigt die unterschiedlichen Zeitpunkte der Ein- und Auszahlungen innerhalb des Betrachtungszeitraumes. Die durch Energieeinsparungen erzielten Erträge werden jedes Jahr mit dem kalkulatorischen Zinssatz (3) abgezinst, wodurch ein Vergleich der LED-Leuchte mit einer vom Investor geforderten Mindestrendite durchgeführt wird. Zusammenfassend wird also bei der Kapitalwertmethode die Zahlungsreihe der Investition in LED-Leuchten an einer Alternativinvestition gemessen, die sich zum Kalkulationszinssatz verzinst. Ist der Kapitalwert positiv, so ist die Verzinsung der LED-Leuchte höher als der Kalkulationszinssatz und das Projekt ist damit vorteilhaft. Ein negativer Kapitalwert weist die Investition als unvorteilhaft aus.

Der Kapitalwert für einen gegebenen Planungszeitraum verbunden mit dem kalkulatorischen Zinssatz zeigt letztendlich die zu erwartende Erhöhung oder Verminderung des Geldvermögens. Schon bei einer Betrachtungsdauer von fünf Jahren kann sich für LED-Leuchten ein positiver Kapitalwert ergeben. Das ist gemessen an der Lebensdauer von bis zu 15 Jahren vergleichsweise gering. Der Kapitalwert bietet somit eine zusätzliche realitätsnahe Argumentationsgrundlage für die Investition in LED-Beleuchtung.

Den kritischen Zinssatz, bis zu dem die Beleuchtungsanlage besser verzinst wird als die Alternativinvestition, nennt man »internen Zinsfuß«. Der interne Zinsfuß ist also ein Sensitivitätsmaß zur Bewertung des errechneten Kapitalwertes, da er angibt, bis zu welchem Zinssatz der Kapitalwert größer als Null und die Investition somit vorteilhaft ist. Im Kundengespräch kann dieses Instrument gut eingesetzt werden, weil es sehr anschaulich die Vorteilhaftigkeit der Leuchten-Anlage verdeutlicht. So müsste der Kunde bei einem internen Zinsfuß von sieben Prozent eine alternative und ebenso risikofreie Anlagemöglichkeit finden, die mehr als sieben Prozent (4) Zinsen abwirft. Die risikogeringe zehnjährige Bundesanleihe wird derzeit mit einem Zinssatz von 1,8% (5) verzinst. Am Kapitalmarkt ist es also schwer, risikofreie Zinsen von bis zu sieben Prozent zu bekommen. Das bedeutet: eine Investition ist vorteilhafter als das Geld auf die Bank zu bringen.
Zusammenfassend wird deutlich, dass die alleinige und kurzfristige Betrachtung von Amortisationszeiten der LED-Technologie nicht gerecht wird. Deren Vorteile werden erst bei einer langfristigen Analyse deutlich. Betrachtet man alle jährlichen Zahlungsströme innerhalb des Produktlebenszyklus, so ergibt sich am Ende häufig ein positiver Kapitalwert. Das macht deutlich, dass die Investition in LED langfristig Renditen erwirtschaftet, die vergleichbare Anlagen wie die deutsche Bundesanleihe übertreffen.

Hinzu kommt, dass der technologische Fortschritt immer mehr durch gesetzliche Vorgaben zur Energieeffizienz und Nachhaltigkeitsforderungen vorangetrieben wird, was eine Investition noch attraktiver macht und Planungssicherheit gibt. Für Philips gilt es, durch den Einsatz und die Kombination verschiedener Investitionsinstrumente, an Überzeugungskraft zu gewinnen und gleichzeitig nachhaltige und wirtschaftliche Projekte zu fördern. Denn, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit schließen sich nicht zwingend aus. Im Gegenteil, es zeigt sich, dass Nachhaltigkeit kein anderes Wort für Verzicht ist.

 

[1] Der Berechnung unterliegen generelle Annahmen über Verbrauch und Stromkosten einzelner Leuchtentypen. Es gilt im Einzelfall, die jeweiligen Verbrauchsdaten anzupassen.

[2] Rendite = Durchschnittlicher Ertrag/Eingesetztes Kapital; Es handelt sich um eine Beispielrechnung, die keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat.

[3] Kalkulatorische Zinsen = Von einem Investor geforderte Mindestrendite.

[4] Es handelt sich um eine Beispielrechnung, die keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit besitzt.

[5] Quelle: http://www.finanzen.net/zinsen/10j-Bundesanleihen (Zugriff am 28.8.2013).

 

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