Die aktuelle Dieseldebatte wirft viele Fragen auf, insbesondere bei Unternehmen, die größere Fuhrparks betreiben und deren Mitarbeiter auf Firmenfahrzeuge angewiesen sind. Renato Eggner, Geschäftsführer von Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement, weiß, dass aktuell sehr viel Informationsbedarf besteht und viele Unternehmen durch die politische Debatte und die mediale Berichterstattung verunsichert sind.
„Vorweg muss man klarstellen, dass moderne Dieselfahrzeuge der Euro 6-Norm von Hardware-Nachrüstungen oder eventuellen Fahrverboten nicht betroffen wären. Aber natürlich führt die öffentliche Diskussion dazu, dass viele unserer Kunden nun über einen Umstieg auf E-Fahrzeuge nachdenken“, so Eggner.
Die Nachfrage nach E-Fahrzeugen war 2016 dreimal so hoch wie im Jahr davor – nicht zuletzt aufgrund der steuerlichen Begünstigungen, die Unternehmen seit Jänner 2016 für umweltfreundlichere Firmenwagen geltend machen können. Seither müssen Mitarbeiter, die ein Firmenfahrzeug auch privat nutzen, einen höheren Sachbezug versteuern, wenn das Fahrzeug definierte Emissionswerte überschreitet. Diese CO2-Obergrenze reduziert sich jedes Jahr um 3 g/km und liegt 2017 für Neuzulassungen bei 127 g/km.
Analog zur Nachfrage steigt auch der Bedarf an Beratung. „Unsere Kunden interessieren sich für E-Fahrzeuge, wissen aber nicht, ob Reichweite und Ladeinfrastruktur ihren Mobilitätsanforderungen entsprechen. Wir legen daher im Herbst einen Schwerpunkt auf die professionelle Fuhrparkanalyse“, erklärt Eggner. Konkret handelt es sich dabei um das neue, vollautomatische Echtzeit-Fuhrparkanalyse-Tool »Carl«, das Optimierungspotentiale aufzeigt. Basierend auf diesen Daten kann dann an der Zusammensetzung der Firmenflotte gearbeitet und ein konventionell betriebener Fuhrpark in eine »Ökoflotte« umgewandelt werden. Für die Frage, ob ein E-Fahrzeug Sinn macht, gibt es eine exklusive Kooperation mit dem TÜV AUSTRIA, der mittels GPS-Logger eine detaillierte Fahrprofilanalyse liefern kann. „Denn nur, wenn ich weiß, welche Strecken mit Firmenfahrzeugen zurückgelegt werden und welche Ladeinfrastruktur vorherrscht, kann ich eine fundierte Entscheidung für die Wahl der Fahrzeugmodelle treffen“, fasst Eggner zusammen.
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