Geht Kritik von VW-Chef Herbert Diess an eFuels ins Leere?

eFuels und E-Mobilität sind zwei Wege zum selben Ziel

von Oliver Kube
Foto: © Fotolia

„Die Kritik von VW-Chef Herbert Diess an eFuels ist zurückzuweisen“, schreib die eFuel Alliance Österreich in einer Pressemitteilung. Wenn E-Autos so viel günstiger wären, müsste es für sie keine üppigen Förderungen und Verbote der Konkurrenztechnologien geben.

Sogar innerhalb des VW-Gruppe fährt Porsche aus guten Gründen den Kurs der Technologieoffenheit unter Einschluss der eFuels und errichtet eine der ersten eFuel-Produktionen weltweit in Chile, betont Geschäftsführer Stephan Schwarzer.

Diess erwähnt selbst, dass die Batterieerzeugung einen Engpassfaktor darstellen wird. Gleiches gilt für kritische Rohstoffe und die Verfügbarkeit des zusätzlich benötigten Stroms rund um die Uhr. Manche Rohstoffe können nicht in den erforderlichen Mengen bereitgestellt werden (z.B. Lithium), bei anderen (z.B. Kobalt) verfügen einzelne Länder über eine marktbeherrschende Stellung. „Das führt zur Verlagerung von Produktionen in die jeweiligen Länder, die ihren eigenen Standorten knappe Rohstoffe vorrangig zuteilen“, mahnt die österreichische eFuel-Vereinigung.

Vor Rohstoffabhängigkeit warnt die Autoindustrie selbst, hier könnte sich das Szenario wiederholen, dass ein Hauptlieferant seine Exporte nach Europa drosselt, verteuert oder schließlich komplett einstellt. „Daher sprechen sich auch die europäischen Autoindustrie-Dachverbände klar für Technologieoffenheit aus“, argumentiert Geschäftsführer Stephan Schwarzer.

Atomstrom verteuert E-Mobilität spürbar

Dass Strom so billig zur Verfügung steht, ändert sich spätestens dann, wenn teurer Atomstrom die Versorgungslücke schließen wird. Im Gegenzug werden die eFuels billiger, wenn Windparks in der Größe des Landes Wien Skaleneffekte lukrieren. „Aktuell wird sichtbar, dass Strompreise bei Knappheiten sehr stark steigen können“, verweist Schwarzer auf die drastischen Preishöhungen, die bei den Kunden gerade ankommen.

Diess äußert sich nicht zur Erreichung der Klimaziele beim Pkw-Bestand, „Hier müsste der VW-Chef seine Verantwortung für die Umwelt und seine Kunden wahrnehmen, die mit den von VW gerade erst gelieferten Diesel- und Benzinautos klimaverträglich unterwegs sein wollen“, so der Energieexperte abschließend.

Mehr Informationen auf: www.efuel-alliance.at

Quelle: APA/OTS

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