Bei den Preisen der unterschiedlichen Energieträger gab es allerdings eine gemischte Entwicklung: „Während die Preise für Treibstoffe, Strom und Gas gegenüber März unverändert blieben, sank der Preis für Heizöl leicht. Feste Brennstoffe wurden ebenfalls günstiger, Fernwärme hingegen teurer – damit blieb der Energiepreisindex in Summe stabil“, analysiert Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur die jüngsten Entwicklungen.
Preisdifferenz zum Vorjahr schwächt im April weiter ab
Im Jahresvergleich war der EPI um 4,4 % höher als im April 2016 (siehe Abbildung 1). Damit hat sich auch der Preisabstand zum Vorjahr weiter verringert, denn der EPI lag im ersten Quartal 2017 um durchschnittlich 6,3 % höher als im gleichen Zeitraum 2016.
Seit Jahresbeginn haben die Energiepreise laut Österreichischer Energieagentur im Schnitt mehr als 0,3 Prozentpunkte zur allgemeinen Teuerung beigetragen und wirken sich somit als Preistreiber auf die Inflation aus. „Dieser Anteil ist allerdings aufgrund stabilerer Energiepreise auf 0,2 Prozentpunkte im April gesunken“, erläutert Traupmann. Der Verbraucherindex (VPI) stieg im Jahresvergleich um 2,1 % (Abbildung 1). Um Energie bereinigt würde der VPI im Jahresvergleich bei »nur« 1,9 % liegen, so die Berechnungen der Österreichischen Energieagentur – damit steuerte Energie insgesamt 0,2 Prozentpunkte zur allgemeinen Teuerung im April bei.
Heizöl billiger, im Jahresvergleich aber teurer
Der Heizölpreis sank im April gegenüber März um 0,4 % und somit zum dritten Monat in Folge. „Ohne außergewöhnliche Ölpreisentwicklungen oder Witterungsbedingungen verfolgen die Heizölpreise typischerweise einen saisonal bedingten Verlauf: Über die Sommermonate sinken sie, bevor sie normalerweise vor der Heiz- und Wintersaison wieder anziehen. Deswegen nutzen auch viele Konsumenten die Gelegenheit, ihre Heizöltanks im Sommer für die kommende Wintersaison aufzufüllen“, so Adrian Zelalic, Preisanalyst bei der Österreichischen Energieagentur.
Allerdings kann aus heutiger Sicht mit großer Wahrscheinlichkeit gesagt werden, dass die Heizölrechnung heuer höher ausfallen wird als im Vorjahr. Denn gegenüber April 2016 sind die Heizölpreise um 21 % gestiegen. Diese Entwicklung ist laut dem Experten auf die außerordentlich niedrigen Preise im Vorjahr zurückzuführen. „Derzeit beobachten wir einen sogenannten Rebound Effekt, denn im Vergleichszeitraum des Vorjahres standen die Heizölpreise auf einem mehr als 10-Jahrestief“, so Zelalic. Konkret bedeutet das: Wer seinen Tank im April mit 3,000 Liter befüllen wollte, musste heuer laut Berechnungen der Österreichischen Energieagentur 360 Euro mehr bezahlen als im April 2016.
Treibstoffpreise: Unverändert gegenüber März
Insgesamt blieben die Treibstoffpreise im April auf dem gleichen Niveau wie im März. Während sich der Preis für Superbenzin um 0,5 % verteuerte, ging Diesel um 0,3 % zurück. Diese Entwicklung führte dazu dass sich die Preisschere zwischen den zwei Treibstoffen im April auf 7,2 Cent erhöhte. Super war also im April um 7,2 Cent/Liter teurer als Diesel. Gleichzeitig war das auch der höchste Preisabstand seit Juli 2016. In März lag der Abstand noch bei knapp unter 6 Cent.
Im Vergleich zum April 2016 mussten private Haushalte für Treibstoffe knapp 11 % mehr zahlen. Dabei war Diesel um 12,4 % bzw. Superbenzin um 8,6 % teurer als zum gleichen Zeitpunkt 2016. „Für eine Tankfüllung von 50 Liter bedeutet das im Vergleich zum Vorjahr Mehrkosten von knapp € 6,20 bei Diesel beziehungsweise € 4,50 bei Superbenzin“, so die Analyse von Zelalic.
Strom & Gas unverändert, Holz billiger, Fernwärme teurer
Die Strom-und Gaspreise blieben im April das zweite Monate infolge unverändert, Fernwärme verteuerte sich hingegen um 0,3 %. Im Jahresvergleich waren die Strom- und Gaspreise um 5,3 % bzw. 3,4 % günstiger. Gegenüber April 2016 war Fernwärme um 3,8 % teurer – das ist der höchste Anstieg im Jahresvergleich seit August 2015. Feste Brennstoffe wurden gegenüber März um 0,4 % billiger. Ausschlaggebend dafür waren Verbilligungen bei Holzpellets (-2,4 %) und Holzbriketts (-0,8 %), während Brennholz leicht teurer (+0,3 %) wurde. Im Jahresvergleich wurden Feste Brennstoffe hingegen um 0,5 % teurer.