Mit Siemens Xcelerator:

Freyr skaliert Batteriezellen-Gigafactory-Produktion

von Oliver Kube
Foto: © Siemens

Siemens und Freyr Battery kooperieren bei der nachhaltigen Batterieproduktion im Rahmen der offenen digitalen Geschäftsplattform Siemens Xcelerator. Dabei nutzt Freyr Software und Hardware aus dem Siemens Industrial Operations X Portfolio, um die geplanten Gigafabriken in Norwegen und den USA zu entwerfen und zu betreiben.

Siemens und Freyr haben auf der Hannover Messe eine strategische Partnerschaft bekannt gegeben. Siemens wird zum bevorzugten Lieferanten von Freyr in der Automatisierungs- und Digitalisierungstechnologie. Das ermöglicht Freyr, die Produktion zu skalieren und die Anlagen- und Energieeffizienz zu maximieren.

Skalierung der Batterieproduktion mit Siemens-Technik

Freyr plant, seine geplanten Gigafactories in Norwegen und den USA mit dem führenden Industrial Operations X Portfolio von Siemens auszustatten. Industrial Operations X setzt neue Maßstäbe mit einer breiten Palette von Produkten und Dienstleistungen für Industriebetriebe, um Operational Technology (OT) mit integrierter Informationstechnologie (IT) zu kombinieren.

Siemens und Freyr werden ihre Kräfte entlang des gesamten Batteriedesign- und Fertigungsprozesses bündeln: von Produktionsdesign, Produktdesign bis hin zur Automatisierung des gesamten Produktionsprozesses. Siemens wird eine breite Palette von Lösungen aus dem Xcelerator-Portfolio von Siemens anbieten, darunter Product Lifecycle Management (PLM), Manufacturing Execution Systems (MES), Industrial Edge Computing und Tools für IT/OT-Konnektivität.

Mit Industrial Operations X wird Freyr in der Lage sein, Design und Fertigung besser zu verbinden, und die Produktion so zu skalieren. Es wird Freyr auf dem Weg zu seinen geplanten Gigafabriken voranbringen, die Verfügbarkeit von leistungsstarken und erschwinglichen EV-Batterielösungen sowie Energiespeichersystemen erhöhen und so die Transformation der Automobilindustrie und der Stromnetze beschleunigen.

„Wir fühlen uns geehrt, mit einem globalen Unternehmen wie Siemens zusammenzuarbeiten, welches unsere Ambitionen teilt, nachhaltige und effiziente Batterielösungen in großem Maßstab und mit hohem Tempo zu entwickeln. Wir freuen uns darauf, die weltweit führende Automatisierungs- und Digitalisierungskompetenz von Siemens in Verbindung mit den einzigartigen Fähigkeiten von AWS und Nvidia in unseren Batteriedesign- und Fertigungsprozessen zu nutzen, um die wachsende globale Batterienachfrage zu befriedigen. KI oder digital verbesserte elektrochemische Zelldesign- und Fertigungsprozesse sind die nächsten Grenzen in der Batterieproduktion, und dies ist ein grundlegender Schritt in diese Richtung“, sagte Tom Einar Jensen, Mitbegründer und CEO von Freyr.

Siemens stärkt Technologieführerschaft im schnell wachsenden Batteriemarkt

Mit dieser strategischen Vereinbarung baut Siemens seine Präsenz in der Batterieindustrie weiter aus. Siemens hatte zuvor mehrere Partnerschaften mit führenden Unternehmen unterzeichnet und damit sein umfassendes Fachwissen in diesem dynamischen und schnell wachsenden Markt unter Beweis gestellt.

„Schnelligkeit, Skalierbarkeit, Nachhaltigkeit – das ist es, was Batteriehersteller brauchen. Und das bekommen unsere Kunden bei Siemens besser als anderswo“, sagte Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries. „Mit dieser Partnerschaft unterstreichen wir unseren Anspruch, der wichtigste Partner für Batteriehersteller weltweit zu sein.“

Im Rahmen ihrer strategischen Partnerschaft haben Siemens und Nvidia für die Hannover Messe einen Showcase entwickelt, das das transformative Potenzial des industriellen Metaversums aufzeigt. Anhand eines Cloud-basierten digitalen Zwillings der Freyr Fabriken, der mit AWS IoT TwinMaker erstellt und in einer benutzerdefinierten Siemens-Anwendung auf Basis der Nvidia Omniverse-Plattform entwickelt wurde, zeigt der Showcase, wie Unternehmen wie Freyr bessere und schnellere Entscheidungen treffen können. Das gelingt, indem sie mit dem umfassenden digitalen Zwilling des Produkts interagieren. Das Modell integriert Produktions- und Service-Lebenszyklen in einer immersiven High-Fidelity-Umgebung. Das Modell integriert Betriebsdaten aus der Fabrik, 3D-Definitionen von Gebäuden, Anlagen, Maschinen und Geräten, Informationen zur menschlichen Ergonomie und Sicherheit, detaillierte Produktionsprozesse, Roboter und fahrerlose Transportfahrzeuge sowie Simulationen von Produkten und Produktion. Damit werden die Möglichkeiten einer möglichen Integrationen zwischen den Plattformen Siemens Xcelerator und Nvidia Omniverse hervorgehoben.

„Durch die Kombination der Erfahrung von Siemens in den Bereichen industrielle Automatisierung und digitale Zwillingstechnologien mit Nvidia AI Computing und Omniverse können Unternehmen wie Freyr die Vorteile des industriellen Metaversums voll ausschöpfen“, sagte Rev Lebaredian, Vice President of Omniverse and Simulation Technology bei Nvidia. „Mit den neuen Verbindungen zwischen den Siemens Xcelerator und Nvidia Omniverse-Plattformen werden Hersteller neue Möglichkeiten der Digitalisierung und KI-gestützten Automatisierung erreichen und ihre Effizienz, Agilität und Innovation steigern.“

„Durch die Zusammenarbeit erleichtern Siemens und AWS-Industriekunden die Nutzung von Siemens Xcelerator und den branchenführenden Cloud-Services von AWS wie AWS IoT TwinMaker, um neue Einblicke in die Fertigung, Automatisierung und vernetzte Services zu liefern“, sagte Bill Vass, Vice President of Engineering bei AWS. „Während wir neue Wege finden, um die Cloud- und Virtualisierungstechnologie zu nutzen, um reale Probleme wie die Batterieproduktion von Elektrofahrzeugen zu lösen, wird die Zusammenarbeit mit führenden Unternehmen wie Siemens Unternehmen jeder Größe dabei helfen, industrielle Komplexität in einen Wettbewerbsvorteil zu verwandeln.“

Siemens und Freyr sondieren Finanzierungsmöglichkeiten und Wertschöpfungsketten

Freyr ist derzeit dabei, Projektfinanzierungen für Giga Arctic und Eigenkapital für Giga America zu akquerieren. Über die traditionelle Kunden-Lieferanten-Beziehung hinaus wird die Vereinbarung zwischen Freyr und Siemens auch Gespräche über mögliche Finanzierungsoptionen über Siemens Financial Services sowie eine mögliche Abnahmevereinbarung für Batteriezellen beinhalten.

Anfang des Jahres kündigten Siemens und Freyr ihre Absicht an, mit Caterpillar, Glencore und Nidec eine strategische Koalition zu bilden, um die Ausweitung nachhaltiger Batterielösungen in Europa, Nordamerika und darüber hinaus zu fördern. Mit der heute bekannt gegebenen strategischen Partnerschaft werden Siemens und Freyr die Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette der Batterieherstellung weiter vorantreiben.

Mehr Informationen unter: www.siemens.com

Quelle: Siemens AG Austria

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