Fachtagung für Photovoltaik und Stromspeicherung 2024 setzt neue Impulse:

Innovation trifft Praxis

von Sandra Eisner
Foto: © David Nils Müller

Die diesjährige „Österreichische Fachtagung für Photovoltaik und Stromspeicherung“ – eine Kooperationsveranstaltung zwischen der österreichischen Technologieplattform Photovoltaik (TPPV) und dem Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria) – erwies sich erneut als wegweisendes Event für die innovative Photovoltaik- und Stromspeicherbranche in Österreich. Über 400 Expert*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Praxis und Politik kamen am 26. und 27. November in Wien zusammen, um sich über die neuesten Innovationen, Herausforderungen und Chancen der Energiewende auszutauschen.

Inspirierende Diskussionen und praxisnahe Einblicke

Die Fachtagung 2024 war ein voller Erfolg. Sie zeigte nicht nur die Innovationskraft der Branche, sondern verdeutlichte erneut die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen, um den Konjunktur- und Arbeitsplätzemotor Photovoltaik sowie den Innovationsstandort Österreich weiter auszubauen. Mit einem thematisch breit gefächerten Programm, hochkarätigen wissenschaftlichen Referent*innen und praxisnahen Beiträgen bot die Veranstaltung eine ideale Plattform für interdisziplinären Austausch und gab inspirierende Einblicke in die Zukunft der Photovoltaikbranche.

Die Eröffnungsstatements von Hubert Fechner (TPPV), Herbert Paierl (PV Austria), Jürgen Schneider (Bundesministerium für Klimaschutz) und Bernd Vogl (Klima- und Energiefonds) unterstrichen die Bedeutung der Photovoltaik für unser zukünftiges Energiesystem und die damit verbundene notwendige Innovation. Man war sich einig, dass vor allem der weitere Ausbau der Photovoltaik und insbesondere die Notwendigkeit, Stromspeicher stärker zu forcieren und besser zu integrieren, größte Bedeutung hat und sich Österreich auf den Weg zum Speicherland 2.0 machen muss. Es muss gelingen, Strom systemdienlicher zu nutzen, indem wir das Bewusstsein für die Vorteile flexibler Tarif- und Anwendungskonzepte schaffen. Grundlage dafür ist das überfällige Elektrizitätswirtschaftsgesetz.

Themenschwerpunkte und Highlights

Am ersten Tag drehte sich gleich zu Beginn alles um technologische Innovationen bei PV-Materialien und Moduldesign; danach um neue Konzepte der Flächennutzung, wie Agri-Photovoltaik und PV-Freiflächenanlagen, die nicht nur Strom erzeugen, sondern auch die Biodiversität fördern. Dazu passend unterstrich auch die Präsentation einer aktuellen Studie zum PV-Potenzial die Notwendigkeit, alle Flächenpotenziale – auch abseits von Dächern – gleichzeitig zu nutzen. Zusätzlich wurden neue integrierte Photovoltaiklösungen als nachhaltige Entwicklungen in der gebauten Umwelt und Infrastruktur vorgestellt. Am Nachmittag stand die Energiespeicherung als Schlüsseltechnologie für die Energiewende im Fokus. Parallel dazu diskutierten Expert*innen zu neuen Ansätzen für Recycling, Reuse und Reparatur von PV-Modulen.

Der zweite Tag bot ein abwechslungsreiches Programm mit spannenden Impulsvorträgen rund um die Themen Qualität, Flexibilität und Digitalisierung. Während am Vormittag noch die Zuverlässigkeit von PV-Anlagen und innovative Betriebsansätze im Mittelpunkt standen, diskutierten Expert*innen im zweiten Themenblock darüber, wie die Stromnutzung mithilfe von Steuerungskonzepten und modernen, regulatorischen Rahmenbedingungen fit für die Zukunft werden kann. Einigkeit herrschte jedenfalls darüber, dass es ohne einer „Flexibilitätsrevolution“, bei der Speicher eine tragende Rolle spielen werden, nicht gehen wird. Am Nachmittag lag der Fokus auf Praxis und Digitalisierung. Neben der Vorstellung von PV-Leuchtturmprojekten und den bisherigen Erkenntnissen aus der Anwendung multimodaler Großspeicher zeigte der letzte Themenblock, wie Digitalisierung die Energiewende voranbringt und welche rechtlichen Vorgaben hinsichtlich Cybersecurity noch auf die Branche zukommen werden.

Umfangreiches Rahmenprogramm

Am ersten Veranstaltungstag lud die TPPV traditionell zum Abendempfang. Höhepunkt des Abends war die Keynote von Harald Oberhofer (WIFO/WU Wien) zum Thema „Kann Europas Greentech-Industrie im Wettbewerb mit China bestehen?“. Im Vortrag wurden neue Perspektiven auf die globale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen PV-Industrie eröffnet und intensive Diskussionen beim Abendempfang angeregt.

Begleitend zum Fachprogramm gab es wie gewohnt eine große Fach- und Posterausstellung, bei der sich das Publikum über spannende Forschungsprojekte informieren konnte. Die neu eingeführte Poster-Session am ersten Tag bot Teilnehmer*innen die Möglichkeit, Forschungsergebnisse direkt mit den Autor*innen zu diskutieren. Der interaktive Charakter wurde von den Teilnehmenden sehr gut angenommen.

Die Verleihung des Posterawards am zweiten Tag setzte ein besonderes Highlight. Die diesjährigen Auszeichnungen gingen zum einen an ein Projekt zum Thema Beschleunigung der Produktentwicklung für alpine PV-Anlagen (eingereicht von Anika Gassner) und zum anderen an ein Projekt zum Thema prognosebasierter Batterieladung zur optimierten Netznutzung für mehr PV-Strom (eingereicht von Günter Wind).

Zwei Parallelworkshops zur weiteren Vertiefung zu den Themen „PVReValue – Repair, Reuse (Second Life) und Recycling“ und „Farbe in die Photovoltaik – Innovative Lösungen für PV in Denkmal- und Landschaftsschutzzonen“ rundeten das intensive Fachprogramm ab.

Starke Partner der Veranstaltung

Das Branchenevent wurde neben dem langjährigen Sponsorpartner Klima- und Energiefonds von der Stadt Wien und GBC Solino Ges.m.b.H. als Gigawatt-Sponsoren unterstützt. Weitere Sponsoren waren dieses Jahr Electriply GmbH, Fronius International GmbH, Koga Energy GmbH, Krannich Solar GmbH, Memodo GmbH und SolarEdge Technologies GmbH.

Weitere Informationen auf: www.pvaustria.at

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