Neuer Vertriebsleiter für Erco Österreich

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Die auf Architekturbeleuchtung mit LED-Technologie spezialisierte deutsche »Lichtfabrik« Erco mit Sitz in Lüdenscheid bringt frischen Wind in ihre österreichische Mannschaft. Grund dafür ist die Entscheidung des Unternehmens, den in der Lichtbranche erfahrenen Markus Putzlager zum neuen Vertriebsleiter zu ernennen. Was wird sich ändern, wohin geht der Weg? – Mit Antworten zu diesen und anderen Fragen lässt Markus Putzlager uns »hinter die Fassaden« von Erco blicken.

Wir trafen Markus Putzlager zum Gespräch, um herauszufinden, was sich bei den Spezialisten für Architekturbeleuchtung hierzulande verändern wird. Dabei durften wir gemeinsam mit ihm einen Blick in die spannende Zukunft von Erco und die Pläne des Leuchtenherstellers für Österreich werfen. Überzeugen Sie sich selbst im interessanten Interview über LED-Technik, Leuchtenqualität und Digitalisierung …

Herr Putzlager, Sie leiten seit Kurzem Erco Österreich – verraten Sie uns bitte die Details!
Markus Putzlager: Bei meiner vorigen Firma konnte ich mir über die letzten vierzehn Jahre hinweg reichlich Erfahrung aus der internationalen Leuchten-Branche aneignen und leitete die letzten Jahre das Key Account Management-Team Österreich. Zum 1. März 2017 habe ich die Vertriebsleitung für Erco Österreich übernommen und ich freue mich über die Zusammenarbeit mit dem Erco-Team und die damit verbundene Marktbearbeitung in Österreich. Ich sehe Erco als starke Marke mit langjähriger Erfahrung in der wahrnehmungsorientierten Beleuchtung und als mit qualitativ hochwertigen Produkten verlässlichen Partner für unsere Kunden.

Wird es Änderungen in der Erco Österreich-Mannschaftsaufstellung geben?
Putzlager: Auf alle Fälle wird es Veränderungen geben – aktuell verstärken wir unsere Vertriebsmannschaft für Österreich, um zukünftig unsere Kunden und Partner rasch und flächendeckend mit unseren Lichtwerkzeugen bedienen zu können. Aus bewährten geographischen Aspekten werden wir von unserer Firmenzentrale aus, die sich im 2. Wiener Gemeindebezirk befindet, die Bundesländer Wien, Niederösterreich und das Burgenland abdecken – die Gebiete West- und Südösterreich mit je einem Lichtberater.

Wird es Veränderungen im Innendienst geben?
Putzlager: In unserem Back Office-Team kommt es aktuell zu keinen personellen Änderungen, was mich persönlich sehr freut, da unsere Lichtberater im Vertrieb mit langjährigen und hochkompetenten Kollegen im Lighting-Design gemeinsam projekt- und anwendungsorientierte Lichtlösungen entwickeln und diese mit unserem Customer Support-Department professionell und im Sinne unsere Kunden abwickeln. Die Wiener Niederlassung ist gleichzeitig die Zentrale für Erco Central Europe.

Wann und inwieweit greift Ihr Team auf die Kompetenzen des Stammhauses zurück?
Putzlager: Die Wiener Niederlassung ist die Zentrale für die Vertriebsorganisation Erco Central Europe, zu dieser zählt ebenfalls der Vertrieb Österreich. Somit ist unsere Zentrale in Wien immer wieder Anlaufstelle unserer Kollegen aus Zentraleuropa – sämtliche lichttechnische und kaufmännische Themen sowie Produktanfragen werden von der Wiener Mannschaft bearbeitet. Ergänzend dazu gibt es in unserer Zentrale in Lüdenscheid eine eigene Abteilung, die die Hauptschnittstelle zwischen dem Erco-Werk und den einzelnen Länderorganisationen darstellt. Die Hauptaufgabe von dieser Abteilung ist es, unsere internationalen Vertriebsorganisationen auf direktem Weg mit Informationen zu versorgen, um die Marke Erco im Zielmarkt weiterzuentwickeln und noch erfolgreicher zu machen.

Wie hält es Erco in Sachen Musterleuchten?
Putzlager: In unserer Wiener Zentrale haben wir einerseits die Möglichkeit, mit unseren Kunden in einem gänzlich abgedunkelten Schauraum die Erco-Lichtwerkzeuge in der Anwendung zu erleben. Ergänzend dazu bieten wir unseren Kunden und Partnern auch die Möglichkeit einer projektorientierten Musterstellung vor Ort an.

Wie läuft das in der Praxis ab? Es soll Fälle geben, bei denen Hersteller die Leuchten beschädigt zurückbekommen. Wie wird das bei Ihnen gehandhabt?
Putzlager: Grundsätzlich sind wir bemüht, bei Bemusterungen immer einen Mitarbeiter vor Ort zu haben, um auch die nötige Qualität an Beratung zu gewährleisten. Oft entwickeln sich im direkten Gespräch Lichtlösungen, welche vorher noch nicht in Betracht gezogen wurden beziehungsweise es ergeben sich neue Beleuchtungsmöglichkeiten mit unseren Lichtwerkzeugen. Auch das Feature, bei all unseren Strahlern die Abstrahlcharakteristik mittels Linsentausch zu verändern, bietet sehr viele Optionen, mit ein und demselben Lichtwerkzeug unterschiedlichste Bereiche abzudecken. Selbstverständlich können Bemusterungen auch eigenständig durchgeführt werden, hier bedarf es lediglich der Absprache bezüglich des benötigten Materials. Beschädigte Musterleuchten bekommen wir meiner Erfahrung nach nicht zurück, was einerseits für unsere Verarbeitungsqualität spricht, jedoch im Wesentlichen für unsere geschulten und kompetenten Partner und Anwender, also die Architekten, Elektriker und Lichtplaner vor Ort.

Markus Putzlager ist seit 1. März 2017 Vertriebsleiter bei Erco Österreich – er gewährte uns Einblick in die Ziele.Sie kommen von einem der österreichischen Hersteller – einem der renommiertesten Unternehmen der Lichtbranche – und wechseln zu einem deutschen High-Quality-Anbieter. Was unterscheidet die beiden Firmen?
Putzlager: Sehr vieles – und beide Unternehmen produzieren tolle Produkte. Erco ist ein international führender Spezialist für Architekturbeleuchtung mit LED-Technologie. Das Produktportfolio bietet Lichtwerkzeuge für eine zeitgemäße Büro-, Retail-, Museums-, Kirchen-, Flughafen- oder Fassadenbeleuchtung.
Von der Corporate Architektur des Werks über die klare Formensprache der Lichtwerkzeuge bis hin zum prägnanten Erscheinungsbild – Design spielt bei Erco seit jeher eine wesentliche Rolle. Mit Konzeptstärke und Kreativität arbeitet das hauseigene Designteam daran, eine Gestaltungssprache für unser digitales Produktportfolio zu schaffen, die der LED-Technologie entspricht.
Das Familienunternehmen mit Sitz in Lüdenscheid, einer Stadt in der Mitte Deutschlands, ist weltweit mit eigenständigen Vertriebs- und Partnerorganisationen in rund 55 Ländern vertreten. 1934 gegründet, konnte Erco in den 1960er-Jahren das neue Feld der Architekturbeleuchtung in Europa etablieren – keine 50 Jahre später ist das Unternehmen der erste klassische Leuchten-Hersteller mit einem komplett auf LED-Technologie basierenden Produktprogramm.
Engagiert sorgen die weltweit etwa 1.000 Mitarbeiter dafür, dass LED-Technologie nicht nur eine Technologie bleibt, sondern zu Lichtwerkzeugen weiterentwickelt wird.

Welchen Stellenwert hat die LED-Technologie bei Erco?
Putzlager: Einen sehr hohen: Erco hat 2006 die strategische Entscheidung getroffen, konsequent auf LED-Technologie zu setzen – und die Expertise für Optoelektronik am Standort Lüdenscheid aufzubauen. Dieser Entschluss ist die wesentliche Voraussetzung für den stringenten Aufbau dieser Systematik und die hohe Qualität der Erco LED-Lichttechnik in unterschiedlichsten Anwendungsbereichen der Architekturbeleuchtung. Da die Qualität der Linsensysteme die Eigenschaften, Leistung und Effizienz einer LED-Leuchte maßgeblich beeinflusst, steht die Optoelektronik – die Schnittstelle zwischen Optik, Elektronik und Informatik – im Zentrum der Entwicklungsarbeit bei Erco. In den hauseigenen Labors werden alle Produkte nach strengsten Kriterien geprüft. Der ganzheitliche Ansatz, Licht von der Spezifikation der Hochleistungs-LEDs über die Entwicklung von Linsensystemen und Betriebsgeräten bis hin zu den planerischen Aufgaben unserer Kunden als Einheit zu betrachten, bildet die Basis für die hohe Qualität unserer Produkte auf dem aktuellsten Stand der LED-Technologie.

Welche Rolle spielen die Komponenten über die LED hinaus im Lichtkonzept von Erco?
Putzlager: Die wahrnehmungsorientierte Lichtplanung mit zeitgemäßer Technologie ist unsere Mission. Jeder Raum verlangt ein eigenständiges Beleuchtungskonzept, das den Nutzern, der Architektur und dem Interieur gerecht wird.
Erco lebt eine offene, interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit: Während die Leuchten sorgsam und mit der Zukunft im Blick in der Lüdenscheider Lichtfabrik entwickelt und gefertigt werden, kommen sie dank der kompetenten Lichtberater im Erco-Vertrieb rund um den Globus tausendfach zum Einsatz.

Was unterscheiden die Erco-LED-Komponenten von jenen des Massenmarktes?
Putzlager: LED-Leuchten überzeugen nur dann durch Effizienz und Langlebigkeit, wenn alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind. Es ist sinnvoll, neben den Dioden selbst auch den Kontext, die Platine, zu betrachten.
Um die beabsichtigte Lichtwirkung mit maximaler Effizienz zu erzielen, wird jedes Layout der Lichtverteilung entsprechend erstellt und individuell an das gewünschte Linsensystem angepasst. So behält Erco zu jedem Zeitpunkt die Kontrolle über das Herzstück der Lichtwerkzeuge – und ermöglicht damit eine effiziente, brillante Beleuchtung mit langfristig hohem Lichtstromerhalt.
Erco bestückt die eigenentwickelten Platinen selbst mit LEDs. Eine anschließende Qualitätskontrolle und Funktionsprüfung der LED-Module garantiert eine hohe Ausfallsicherheit.
Durch ausgezeichnetes passives Wärmemanagement stellt Erco sicher, dass bis 50.000 Betriebsstunden noch mindestens 90 % aller LEDs mehr als 90 % ihres anfänglichen Lichtstroms haben. Maximal 10 % der LEDs dürfen zu diesem Zeitpunkt darunter liegen (L90/B10). Die Ausfallquote der einzelnen LEDs liegt bis zu diesem Zeitpunkt sogar nur bei 0,1 % – die Leuchte lässt sich auch über 50.000 Betriebsstunden hinaus problemlos einsetzen. Die produktionsbedingte Varianz in der Lichtfarbe von LEDs fängt Erco durch enge Vorgaben in der Spezifikation der Farbtoleranz ab. Alle eingesetzten LEDs weisen einen SDCM (Anmerkung der Redaktion: Standard Deviation of Colour Matching) Wert ≤2 auf. Farbunterschiede sind für das menschliche Auge hier nicht mehr erkennbar. Auch nach 50.000 Betriebsstunden ist dieser Wert immer noch < 3.

Der hohe Blaulichtanteil vieler LEDs hat dazu geführt, dass manche Entscheider der Technik kritisch gegenüber stehen. Wie geht man bei Erco damit um?
Putzlager: Die Diskussion um den hohen Blau-Anteil liegt noch in den Anfängen der weißen LEDs begründet. Jede weiße LED besteht zunächst erstmal aus einem blauen LED-Chip, aus dessen emittierten Licht ein Konversions-Phosphor die übrigen Wellenlängen erzeugt, um in Summe weißes Licht zu bekommen. Die Qualität dieses Konversions-Phosphors bestimmt dabei maßgeblich, wieviel blaues Licht umgewandelt wird. Bei den ersten Generationen weißer LEDs, und heute immer noch bei den Billig-Fabrikaten, ging sehr viel blaues Licht durch die Konversions-Schicht, ohne umgewandelt zu werden. Diese anfängliche Problematik in der LED-Technologie hat über die letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht und sich weiter entwickelt, so dass die Blau-Anteile heute um ein Vielfaches geringer sind, als bei den Anfängen der weißen LEDs. Bei Erco werden ausschließlich modernste LEDs eingesetzt und die neuen Entwicklungen dieses Hoch-Technologie-Marktes stets aufmerksam beobachtet. Die bei Erco eingesetzten LEDs beziehungsweise die eingesetzte Konversions-Schicht wandeln einen sehr hohen Anteil des blauen Lichtes um, das ist eines von vielen Qualitätskriterien unserer LEDs, welche in unseren Lichtwerkzeugen verbaut sind. Die Beschreibung dieses Qualitätsmerkmals hat auch Einzug in die europäische Normung gehalten, inklusive entsprechender Grenzwerte, die bei allen unseren Leuchten unterschritten werden. Man denke an „DIN EN 62471 Photobiologische Sicherheit von Lampen und Lampensystemen“ beziehungsweise die gleich lautende IEC Norm. Das Lichtlabor im Erco Headquarter in Lüdenscheid ist für die Prüfungen nach dieser Norm anerkannt und akkreditiert. Im Zuge des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses in unserer Fertigung und Entwicklung ist dies somit ebenfalls einer der überwachten Parameter.

Erco ist hierzulande als Spezialist für Museums- und Kirchenbeleuchtungen bekannt. Will man auf dem Status quo bleiben?
Putzlager: Es freut uns sehr, dass Erco auch bei den Fachplanern und Architekten in Österreich als Spezialist für die Beleuchtung von Museen und Kirchen jahrelang anerkannt ist – und das soll auch weiterhin so bleiben. Unser erklärtes Ziel ist es jedoch, auch zukünftig in anderen Segmenten mit unseren Lichtwerkzeugen zu überzeugen und dadurch nachhaltig am österreichischen Markt zu wachsen. Potentiale sehen wir hier speziell in der Shop- und Büroanwendung, die dafür geeigneten neuen Lichtwerkzeuge wurden auf der diesjährigen EuroShop im Frühjahr vorgestellt. Speziell die Produkte Compar, Gimbal und Oseris wurden von unseren Kunden sehr positiv aufgenommen und konnten damit bereits bei einigen Projekten punkten. An dieser Stelle möchte ich unsere Homepage erwähnen, wo wir mit unserer Büroleuchte Compar den unterschiedlichen Anwendungen im Büro gerecht werden und differenzierte Alternativen zur klassischen Bürobeleuchtung zeigen; weg von Raster- und Pendelleuchten – hin zur wahrnehmungsorientierten Bürobeleuchtung, was ein hohes Maß an Flexibilität und einen anderen Raumeindruck bringt. (http://www.erco.com/planning-light/work/work-6443/de/)

Vor allem die Anwendungsbereiche Retail und Work sind heiß umkämpfte Bereiche. Gibt es einen Preisunterschied zu Mitbewerberprodukten in diesen Sparten? Und wenn ja, wie lässt sich dieser rechtfertigen?
Putzlager: Die Bereiche Shop und Büro sind umkämpft. Abseits dieses preisgetriebenen Leuchten-Business gibt es Projekte und Kundenschichten, welche spezielle Anforderungen an Architektur, Raumwirkung, Beleuchtungsqualitäten und vieles mehr stellen und wo der Endnutzer Individualität, Qualität und Nachhaltigkeit als klaren Mehrnutzen erkennt – genau das sind jene Projekte, wo wir gemeinsam mit unseren Partnern, Architekten, Planer- und Kundennetzwerken sowie unseren Produkten punkten. Bei Erco bekommen unsere Kunden nicht nur qualitativ hochwertige Leuchten, sondern Lichtwerkzeuge, welche den unterschiedlichsten Beleuchtungsaufgaben im höchsten Maße gerecht werden und noch dazu über lange Zeit gut aussehen. Die Unterschiede zu anderen Produkten sind jedoch weitreichender als das Design, es beginnt bei der Leuchten-Konstruktion, dem überlegten Wärmemanagement und geht über die hohe Qualität unserer verbauten Materialen und Komponenten bis hin zum Denken-im-System weiter. Durch Planungssicherheit und Flexibilität profitieren einerseits unsere Partner bereits in der Planungsphase und in weiterer Folge genießen unsere Endkunden durch unsere effizienten Lichtwerkzeuge geringe Betriebskosten, wenig bis keine Wartungskosten aufgrund der nachweislich extrem geringen Ausfallsrate einen Mehrwert – und das über einen sehr langen Zeitraum.

Kann der Elektrotechniker mit diesen Lichtwerkzeugen umgehen, oder bedarf es eines Technikers von Erco, dieses Werkzeug einzusetzen?
Putzlager: Unsere Produkte sind nicht nur hochwertig, sondern bedienungsfreundlich und nahezu werkzeuglos zu montieren. Stromschienenstrahler sind einfach in die Stromschienen einzusetzen, Einbauleuchten, nach Montage der Einbaurahmen ebenso. Sollten trotzdem Unklarheiten und Fragen von Elektromonteuren auftauchen, sind wir bestrebt, diese auf kurzem Weg abzuklären oder gegebenenfalls direkt vor Ort unterstützend einzugreifen. Etwas komplexer ist das Einleuchten der Räume, denn erst mit der richtigen Positionierung und exakten Einstellung der Leuchten wird gewünschte Wirkung erzielt. Aber auch hier sind wir bemüht, mittels Bereitstellung genauer Pläne, den Montageaufwand so effizient wie möglich zu gestalten bzw. bei Bedarf das Einleuchten durch einen unserer Mitarbeiter durchzuführen.

Welche Zielgruppen sprechen Sie mit Ihrer Vertriebsstrategie an?
Putzlager: Wir sprechen ganz klar sämtliche kreative und technische Gruppen von Planern wie Architekten und Innenarchitekten, Designer, Lichtplaner sowie Elektroplaner an und werden zukünftig auch verstärkt an Endkunden im Gewerbebereich herantreten.

Die Digitalisierung hält in viele Bereiche unseres Lebens bereits Einzug. Wie geht man bei Erco mit dem Thema um? Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf die Lichtbranche aus Ihrer beziehungsweise aus der Sicht Ihres Arbeitgebers?
Putzlager: Digitalisierung ist in unserer Gesellschaft fixer Bestandteil und wird weiter an Komplexität zunehmen. In der Leuchten-Industrie hat das Thema längst Einzug gehalten und eine Vielzahl an Produkten hat den Weg in den Handel gefunden. Bei Erco haben wir bereits 2015 auf das Thema Digitalisierung reagiert und als erster klassischer Leuchten-Hersteller vollständig auf LED umgestellt – mit allen Konsequenzen für Lichterzeugung, Lichtlenkung und Design.

Mir fällt dazu das Beispiel der »Spanischen Hofreitschule« ein, bei dem man im Sattel der Pferde Sensoren integriert hat und die Leuchten sich damit nach den Pferden ausrichten – die Lösung dazu kam aber von einem Startup. Sind das die Themen, von denen wir hier sprechen? Geht es in diese Richtung?
Putzlager: Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Intelligenz nicht bei der Hardware liegen muss, sondern über die Software kommt – was in unserem Fall bedeutet, dass die Leuchte die Daten der Software verarbeitet. Ideen und Konzepte dafür gibt es ja bereits im Veranstaltungsbereich zu Genüge – Beispiel: Der Handel und hier im Speziellen der Bereich Super- und Hypermärkte macht sich bereits seit einiger Zeit Gedanken über eine sinnvolle und zielorientierte Nutzung. Aus meiner Sicht ist es nur noch eine Frage der Zeit, dass komplexe Beleuchtungsanlagen kommerzielle Anwendungen finden und somit den Leuchten-Markt weiter verändern werden.

Eine Botschaft am Ende des Gesprächs für die Leser:
Aus unserer Sicht ist LED-Technologie vollkommen im Markt angekommen. Jedoch gilt es nach wie vor, die Möglichkeiten für die Lichtplanung auszuloten. Bei Erco sind wir dabei, Anwendungsbereiche von Grund auf neu zu denken. Zum einen entstehen daraus Produktinnovationen – zum 1. Juli haben wir die Deckeneinbauleuchte Compar Square auf dem Markt gebracht. Zum anderen veröffentlichen wir auf unserer Homepage sukzessive einen Guide für Lichtplaner, der interaktiv – und produktneutral – Möglichkeiten der Lichtplanung in Anwendungsbereichen aufzeigt. Dieser Tage sind beispielsweise die Seiten zum Thema »Culture« online gegangen. (http://www.erco.com/planning-light/culture/culture-6493/de/)

Herr Putzlager, vielen Dank für das Gespräch!

Fotos: Erco, www.erco.com

Text: Lisa-Maria Trummer

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