Es ist wieder so weit:

Startschuss zu den Miele Green Experience Days

von Siawasch Aeenechi
Foto: © Miele & Cie. KG

Anlässlich der Miele Green Experience Days am 24. und 25. März 2023 in Wien stellten sich Miele Geschäftsführerin Sandra Kolleth im Gespräch mit Nachhaltigkeitsexperten und Autor des Buches „Hoffnung“, Fred Luks den Fragen „Wie viel Hoffnung besteht – oder kann uns gar nur mehr ein Wunder retten?“ Denn aktuell sind wir vom Erreichen des 1,5 Grad Ziels weit entfernt.  Eine lebenswerte Zukunft für alle ist noch im Bereich des Möglichen – aber was kann jede und jeder Einzelne von uns dafür tun?

Die Lage in der Klimakrise ist ernst und die Diskussion polarisiert. Klimaaktivisten gegen Klimasünder – „Gut“ gegen „Böse“. Was ist angebracht? Dunkler Pessimismus, fröhlicher Optimismus oder Hoffnung, gepaart mit Gestaltungswillen? Wie viel Verantwortung tragen wir als Einzelne noch, wenn die angepeilten Klimaziele unerreichbar scheinen? Welche Verantwortung tragen Industrie, Handel und Konsument:innen? Was können wir von unserer Küche, vom Wohnzimmer oder von der Waschküche aus tun? Können wir auch mit Leichtigkeit und Genuss als Einzelne etwas für die Gesundheit unserer Erde bewirken? Wie viel Hoffnung besteht? Oder kann uns gar nur mehr ein Wunder retten?

Einleitend stellte Fred Luks fest: „Seit Anfang der Woche wissen wir: Die Menschheit ist vom Erreichen des 1,5-Grad-Ziels weit entfernt. Montag wurde der aktuelle Bericht des Weltklimarats (IPCC) veröffentlicht. Die Botschaft ist klar: Es sind viel, viel größere Anstrengungen zum Erreichen der Klimaschutzziele notwendig. Es wird vom IPCC aber auch deutlich gemacht, dass es eine „Botschaft der Hoffnung“ gibt, weil es viele Optionen gibt, mit denen die Erderhitzung noch gestoppt werden kann.

In Anbetracht der begrenzten Zeit, das ökologische Ruder herumzureichen, beantwortet Sandra Kolleth die Fragen von Fred Luks über die Verantwortung des in 4. Generation geführten Familienunternehmens Miele und was jeder und jede Einzelne von uns für einen nachhaltigen Lebensstil tun kann.

Sandra Kolleth berichtete von ihren ersten Eindrücken über das Familienunternehmen Miele, dessen Geschäftsführung sie in Österreich 2018 übernommen hat: „Als ich zu Miele gekommen bin, war ich enorm beeindruckt von dem Nachhaltigkeitsansatz von Miele und der Bedeutung, die diesem zugemessen wird. Gleichzeitig war ich auch verwundert, weil nach außen hin wenig darüber gesprochen wurde. Das halten wir aber für essenziell, denn wir müssen unsere Konsumentinnen und Konsumenten mit auf diese Reise nehmen. Und daher sprechen wir jetzt sehr aktiv darüber, unter anderem mit den Miele Green Experience Days.“

Miele, berichtet Sandra Kolleth, setzt seit über einem Jahrhundert Meilensteine für mehr Nachhaltigkeit, auch wenn man dies früher nicht so genannt hat. Angefangen mit der Qualität und Langlebigkeit der Geräte, der Errichtung einer Betriebskrankenkasse bereits 1909 oder ersten Elementen einer betrieblichen Altersversorgung im Jahr 1929. Seit 2002 veröffentlicht Miele alle zwei Jahre einen Nachhaltigkeitsbericht, der sich in den einschlägigen Rankings weit vorne platzieren konnte, Miele ist als eines von wenigen Unternehmen in Deutschland nach dem internationalen Sozialstandard SA8000 zertifiziert.

Das Thema Nachhaltigkeit wird im Unternehmen ganzheitlich betrachtet. Es betrifft die gesamte Wertschöpfungskette, aber auch den verantwortungsbewussten Umgang zu den Mitarbeitenden, Zulieferern, Vertriebspartnern, Nachbarn und der Gesellschaft als Ganzes.

Miele hat hier drei konkrete Pledges formuliert, die die Nachhaltigkeitsentscheidungen leiten:

Nachhaltigkeit auf allen Ebenen verwirklichen – wir arbeiten kontinuierlich daran, Nachhaltigkeit zu einem essenziellen Bestandteil in jeder Phase des Produktlebenszyklus zu machen – in der gesamten Wertschöpfungskette und insbesondere in der Nutzungsphase bei unseren Kundinnen und Kunden
Geräte herstellen, die keine Spuren hinterlassen – unser Anspruch ist es, die besten Produkte und Dienstleistungen mit den geringstmöglichen Auswirkungen auf die Umwelt zu entwickeln – mit dem Ziel, dass diese vollständig CO2-neutral sind.
Um Abfall zu vermeiden, geben wir alten Geräten neues Leben – unser Ziel ist es, eine zirkuläre Wertschöpfungskette mit Net-Zero Waste zu erschaffen, in der alle Materialien, die in unseren Geräten verwendet werden, am Ende ihres Lebenszyklus in den Kreislauf zurückkehren.

In der Nutzungsphase liegt der größte Hebel.

84% des gesamten ökologischen Fußabdrucks der Hausgeräte liegen in der Nutzungsphase. In den vergangenen 20 Jahren konnten die Energieiverbräuche der Miele Hausgeräte um durchschnittlich 55 Prozent gesenkt werden, bei den Waschmaschinen sogar um knapp 72 Prozent. Verglichen wird dabei das jeweils energieeffizienteste Miele Gerät der Jahre 2000 und 2020, bezogen auf das Energy Label. Dabei kommen spezielle Technologien im Bereich der Wäschepflege, wie PowerWash, SingleWash oder beim Geschirrspüler EcoPower zum Einsatz. Und schlussendlich die ECO-Programme.  Das spart Ressourcen und schont auch den Geldbeutel – bei den aktuellen Energiepreisen umso mehr.

Um hier die Emissionen in der Gebrauchsphase noch weiter zu optimieren, arbeitet Miele auch mit Partnern zusammen. Die intelligente Energiemanagementlösungen von Softwarepartner Loxone können Kunden mit einem PV-Management auf dem Dach ihren CO2-Fußabdruck weiter reduzieren. Geräte werden nur eingeschaltet, wenn eigener Strom produziert wird.

Bis zum Jahr 2030 werden circa 500 Milliarden Geräte und Maschinen per Internet miteinander verbunden sein. Bei Miele sind 700 Hausgeräte Modelle schon heute vernetzungsfähig. Vernetzung von Geräten ist somit ein wichtiger Hebel. Eine eigene neue Entwicklung ist das Verbrauchs-Dashboard* in der Miele App, das volle Transparenz über den Energieverbrauch von Geschirrspülern und Waschmaschinen bietet. Damit erhalten Kunden fundierte Tipps, wie sie ihre Geräte noch nachhaltiger und effizienter nutzen können. (*wird in Österreich voraussichtlich im 2. HJ 2023 eingeführt).

Das Beispiel der Verbrauchs-Dashboard App zielt durch Information aber auch einen gewissen Gamification Effekt auch ganz konkret auf eine Verhaltensänderung bei den Konsument:innen.

Nachhaltigkeitsexperte Fred Luks setzt sich im Zusammenhang der Nachhaltigkeit auch stark mit der Rolle der Digitalisierung auseinander: „Wir müssen Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammendenken. Letztlich muss Nachhaltigkeit ein Kriterium für die Digitalisierung werden. Die Verbreitung digitaler Technologien kann, was die Natur angeht, extreme Wirkungen ganz unterschiedlichen Charakters haben. Sie kann umweltschonend wirken, zum Beispiel weil sich neue Nut­zungsmodelle etablieren, indem Produkte kleiner werden oder weil ihre Herstellung material- und energieeffizienter wird. Oder sie kann Umweltprobleme verstärken, zum Beispiel durch die klimatischen Aus­wirkungen des enormen Energieverbrauchs von Server-Farmen, anderen digitalen Infrastrukturen und Endgeräten.“

Geräte herstellen, die keine Spuren hinterlassen

Schon heute ist Miele über alle Standorte hinweg CO2-neutral. Dies geschieht zum Beispiel durch den ausschließlichen Bezug von Grünstrom und die Kompensation der verbleibenden Emissionen durch hochwertige CO2-Zertifikate. Bis 2030 hat sich Miele zum Ziel gesetzt, die absoluten Emissionen seiner weltweiten Produktions- und Vertriebsstandorte inklusive der Fahrzeugflotte um 50 Prozent zu reduzieren, verglichen mit 2019. Dieses Ziel ist von der weltweit renommierten Science Based Targets Initiative (SBTi) als wissenschaftlich basiert anerkannt und validiert.

Um zusätzlich Energie einzusparen, wird das Unternehmen weiter in die Energieeffizienz der Standorte investieren, aber auch die eigene Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen ausbauen. Bereits heute verfügen Standorte in China, Deutschland, den Niederlanden und Österreich über Photovoltaikanlagen oder bauen diese auf. Im April 2021 startete im Werk im chinesischen Dongguan eine Photovoltaikanlage mit einer Fläche von knapp 8.150 Quadratmetern, die etwa ein Drittel des dortigen Strombedarfs deckt. Allein durch diese Maßnahme spart Miele 1.600 Tonnen CO2 pro Jahr ein. In Kürze wird der weitere Ausbau der Photovoltaikanlage beendet, wodurch die Leistung nahezu verdreifacht, und zukünftig mehr Strom produziert wird, als im Werk selbst verbraucht wird.

Die PV-Anlage (200Mwh/a) auf dem Miele Experience Center in Wien bringt eine Einsparung von 58 Tonnen Co2 pro Jahr. In Österreich konnte der Energieverbrauch seit 2021 um rund 17% reduziert werden.

Neben Grünstahl auch in einem Pilotprojekt „grünes Aluminium“, das zu 100% mit Ökostrom aus Wasserkraft produziert wird eingesetzt und Miele ist damit erneut Vorreiter in der Branche.

„Um Abfall zu vermeiden, geben wir alten Geräten neues Leben“:

Das dritte Versprechen ist, eine zirkuläre Wertschöpfungskette mit Net Zero Waste zu erschaffen, in der alle Materialien, die in Miele-Geräten verwendet werden, am Ende ihres Lebenszyklus´ in den Kreislauf zurückkehren.

Kaum ein anderer Hersteller von Hausgeräten dürfte in puncto Recycling heute so stark sein wie Miele. Das beginnt mit der herausragenden Recyclingfähigkeit der Miele Geräte dank eines Metallanteils von bis zu 80 Prozent bei Hausgeräten und bis zu 90 Prozent bei den Gewerbegeräten und geht bis zu sortenrein trennbaren Kunststoffen und Kreislaufführung in der Fertigung. Zugleich unternimmt Miele intensive Anstrengungen, den Anteil recycelten Materials in den Produkten und ihren Verpackungen kontinuierlich zu erhöhen. Dies sind weitere wichtige Schritte auf dem Weg zu einer weitreichenden Kreislaufwirtschaft. Dazu verfolgt Miele unter anderem das Ziel, die Menge an eingesetztem Kunststoffrezyklat bis 2025 auf bis zu 7.500 Tonnen zu steigern.

Mit dem ganzheitlichen Ansatz dieser drei Versprechen zeigt Miele einmal mehr, dass man bei dem Familienunternehmen in Generationen denkt und die Zukunft im Blick hat. Nachhaltigkeit war das Unternehmensprinzip vom ersten Tag an. Zuverlässige, hoch qualitative Geräte wollten die Firmengründer herstellen, mit besten Materialien und innovativen technischen Lösungen. Sie sollten länger halten als die der Wettbewerber und deutlich mehr Komfort bieten. Das war 1899, doch heute sind diese Prinzipien angesichts von Klimawandel und Ressourcenknappheit bedeutender denn je. Wie sehr die langlebigen Miele Geräte darauf einzahlen, bestätigen Studien: Eine Analyse des renommierten Öko-Instituts kam schon vor einigen Jahren zu dem Ergebnis, dass es sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll ist, hocheffiziente Geräte möglichst lange zu betreiben. Dies unterstreicht die Philosophie von Miele, der als einziger Hersteller seine Hausgeräte auf eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren testet.

Darf Umweltschutz auch leicht sein? Wie streng, ja wir radikal müssen wir mit uns selbst sein?

Fred Luks: „Radikal sein heißt an die Wurzel eines Problems gehen. Genau darum geht es: Klima und Nachhaltigkeit stellen unsere gewohnte Lebensweise in Frage. Was heute als normal gilt, muss hinterfragt werden: Wie wir uns ernähren, wie wir uns fortbewegen, wie wir wohnen. Nicht umsonst ist in der Debatte über Nachhaltigkeit so viel von der „großen Transformation“ die Rede: Klimaschutz und echte Nachhaltigkeit erfordern einen tiefgreifenden Wandel der Gesellschaft.“

Ein großes Thema, wir schmeißen immer noch 1/3 unser Nahrungsmittel weg.

Zuallererst benötigt es einen Bewusstseinswandel bei den Menschen, denn hier ist der Hebel gegen Lebensmittelverschwendung am größten. Zum Beispiel: wirklich nur so viel einkaufen, wie man auch verbraucht, Lebensmittel richtig lagern und das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht mit dem Verfallsdatum verwechseln. Je mehr Menschen sich an diese einfachen Prinzipien halten, umso weniger Essen landet in der Tonne. Eine rundum gute Sache – auch für das Klima. Miele unterstützt bei geschickter Planung, Lagerung und Zubereitung der Lebensmittel Ressourcen zu schonen.

Mit dem Frischesystem PerfectFresh Pro von Miele bleiben Lebensmittel bis zu fünfmal länger frisch als im klassischen Gemüsefach. Der Temperaturbereich zwischen 0 und +3 °C bietet ideale Bedingungen, um die Haltbarkeit von Fleisch, Fisch oder Milchprodukten zu verlängern. Mit PerfectFresh Active geht Miele noch einen Schritt weiter: Alle 90 Minuten und bei jeder Türöffnung wird ein feiner Sprühnebel direkt in die Frischeschublade abgegeben. Die Kombination von Kälte und Feuchtigkeit hilft, frühzeitiges Verderben von Lebensmitteln zu vermeiden. Ein zusätzlicher Frischekick, der bei Obst und Gemüse Qualität und Vitamine schützt.

Auch die Miele Combi-Dampfgarer, haben eine Spezialanwendung, die Reste oder Food Waste vermeiden kann: Mix & Match. In weniger als einer halben Stunde ermöglicht diese Funktion die Zubereitung köstlicher Gerichte. Bis zu drei verschiedene Lebensmittel, frisch oder bereits vorgegart (vom Vortag) können miteinander kombiniert und gleichzeitig in einem Vorgang zubereitet werden. Entweder direkt auf einem Teller oder für mehrere hungrige Esser auf einem Backblech. Die Auswahl und Vorschläge bekommt man ganz einfach über die Miele App.

Fred Luks fasst zusammen „Jede und jeder kann im gewissen Rahmen mit ihrem und seinem Verhalten zur Nachhaltigkeit beitragen. Wir sollten Probleme wie Klimaerwärmung und Nicht-Nachhaltigkeit aber nicht privatisieren. Gesellschaftliche Probleme brauchen gesellschaftliche Lösungen. Ohne aktives politisches Handeln wird es weder erfolgreichen Klimaschutz noch eine nachhaltige Entwicklung geben. Individuelles Handeln kann politische Veränderungen nicht ersetzen.“

Weitere Informationen: www.miele.at

Quelle: Miele & Cie. KG

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