Licht, das schützt: Wie nachhaltige Außenbeleuchtung Biodiversität bewahrt

Worauf Insekten fliegen – und was das für die Beleuchtung bedeutet

von Nakisa Kaltenbach
Foto: © Trilux-Leuchten GmbH

Der Weltbienentag am 20. Mai unterstreicht, wie wichtig Bienen – aber auch andere Insekten – für die Biodiversität und ein intaktes Ökosystem sind. Nächtliches Kunstlicht stellt jedoch für viele Tiere und Pflanzen eine Störung ihres natürlichen Lebensumfeldes dar. Lebensräume werden durch Lichtschneisen zerschnitten und die Nahrungssuche und das Paarungsverhalten durch Kunstlicht gestört. Dabei lassen sich die negativen Auswirkungen auf Fauna und Flora durch die Wahl der richtigen Beleuchtungslösung reduzieren. Worauf kommt es in der Praxis an?

Störfaktoren minimieren – Lichtlenkung und Gehäuse

Die Konstruktion einer Leuchte entscheidet darüber, wie präzise das Licht dorthin gelenkt wird, wo es gebraucht wird – und wie hoch der Anteil ist, der als Streulicht in die Umgebung abstrahlt. Durch das präzise Zusammenspiel von Reflektor und Linsen und eine passende Lichtverteilung lassen sich die gewünschten Flächen attraktiv und effizient ausleuchten und störende Immissionen minimieren. Empfehlenswert sind Leuchten, die gar kein Licht in den oberen Halbraum abstrahlen. Sie senken die allgemeine Lichtverschmutzung und verbessern den Blick in den Sternenhimmel, #DarkSky. Eine wichtige Stellschraube ist auch die Gehäusekonstruktion. Zudem gewährleistet eine Schutzart von mindestens IP54, dass keine Tiere in die Leuchte eindringen können und so zu Schaden kommen oder diesen verursachen

Moderne Straßen- und Parkleuchten vom Typ ConStela zwischen Bäumen und Sträuchern in einer naturnah gestalteten Außenanlage mit Wegen und Sitzbereichen.

Die ConStela 19 ist mit einer Schutzart von IP54 und höher besonders insektenfreundlich und darüber hinaus Dark Sky geprüft. (Foto:Trilux)

Bee smart – Dimmen und Lichtfarbe

Lichtmanagement bietet gleich mehrere Hebel, um die Beleuchtung insektenfreundlicher zu gestalten. Durch ein zeit- und sensorgesteuertes Dimmen sinken nicht nur Energieverbrauch und CO2-Emissionen, sondern auch der störende Einfluss auf Insekten signifikant. Besonders nachhaltig sind Lösungen, bei denen die Außenbeleuchtung während bestimmter Zeiten komplett ausgeschaltet oder auf ein Minimum gedimmt wird – und erst bei tatsächlichem Bedarf für kurze Zeit per Sensorik aktiviert wird. Ein gelungenes Beispiel dafür ist der Radschnellweg von Stuttgart nach Böblingen/Sindelfingen, der mit smartem vorauslaufendem Licht ausgestattet ist.

Kurviger Radweg durch einen Wald bei Dämmerung, beleuchtet von Straßenlaternen mit warmem Licht; ein Radfahrer mit reflektierender Jacke fährt im Vordergrund.

Licht nur dann, wenn es gebraucht wird: Smartes vorauslaufendes Licht am Radschnellweg zwischen Stuttgart und Böblingen (LiveLink SwarmSens und Lumega IQ 50) minimiert den störenden Einfluss der Beleuchtung auf die Natur. (Foto:Trilux)

Auch die Farbtemperatur des Lichts spielt eine entscheidende Rolle: Durch die Wahl einer passenden Lichtfarbe bzw. spektralen Zusammensetzung lässt sich die Anziehungskraft des Lichts auf Insekten signifikant reduzieren. Auch wenn es große artspezifische Unterschiede gibt, gilt in der Regel: Kurzwelliges Licht im blauen Spektralbereich zieht Falter stärker an als warmweißes Licht (≤ 3.000 Kelvin).

Alles ganz einfach – konkrete Lösungen für insektenfreundliches Licht

Trilux berücksichtigt die Bedürfnisse der Natur bereits bei der Entwicklung der Leuchten und hat deshalb viele Produkte für eine insektenfreundliche Lichtplanung im Portfolio. Dazu zählt die LiveLink Familie für ein einfaches und sicheres Lichtmanagement ebenso, wie eine breite Auswahl an energieeffizienten und smarten Leuchten. Viele sind von der internationalen Dark Sky Initiative zertifiziert, beispielsweise ConStela, Cuvia, Jovie, die Lumega IQ N sowie zahlreiche Varianten der Lumantix und Publisca Familie. Gleich mehrere nachhaltige Innovationen hat Trilux bei der Konstruktion der Osido Wandleuchte umgesetzt. Die hochpräzise Lichtlenkung über MLT-Optiken leitet das Licht nur dorthin, wo es gewünscht und gebraucht wird. Zusätzlich wurde die LED-Platine des Indirekt-Anteils um 6° nach innen angewinkelt. Das ermöglicht eine attraktive Fassadeninszenierung bei einem deutlich verringerten Streulichtanteil in den oberen Halbraum.

Dunkle Osido-Wandleuchte an einer Fassade mit nach unten gerichteter Lichtverteilung – auf der Leuchte sitzt ein blauer Schmetterling.

Eine smarte und nachhaltige Innovation: Durch den um 6° geneigte LED-Platine des Indirekt-Anteils wird das Licht der Osido gezielt an die Fassade gelenkt und die Abstrahlung in den oberen Halbraum verringert. (Foto: Trilux)

Gewusst wie – Beleuchtungspraxis, Planungshilfe, Trilux Akademie

Die Planung und Umsetzung einer normgerechten und insektenfreundlichen Außenbeleuchtung erfordert umfangreiches Fachwissen. Deshalb unterstützt Trilux Lichtplaner, Architekten, Ingenieure und Kommunen mit einem breiten Informationsangebot. Eines der wichtigsten Nachschlagewerke für die Lichtbranche ist die Trilux „Beleuchtungspraxis Außenbeleuchtung“ (Bild 4). Sie wurde 2004 umfassend überarbeitet und behandelt alle aktuellen und künftigen Normen sowie die gesetzlichen Vorgaben und Technologien. Praxisnahe Informationen bietet auch die Trilux  „Planungshilfe Außenbeleuchtung“, die sich auf die Anforderungen der DIN EN 13201 konzentriert. Ergänzt wird das Angebot durch die TRILUX Akademie, die mit Zertifikatslehrgängen zum European Lighting Expert (ELE), Schulungen zur Außenbeleuchtungsplanung (DIALux evo, ReluxDesktop) und praxisnahen Webinaren wie „Lichtwissen kompakt“ umfassende Weiterbildungsmöglichkeiten bietet.

Weitere Informationen finden Sie auf: www.trilux.com

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