Zeit für ein Elektroauto?

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Kann ein Elektroauto aber meinen Ansprüchen gerecht werden? Ich bin gezwungenermaßen privat, als auch beruflich auf ein Auto angewiesen. Schließlich kommt es immer wieder vor, dass ich für berufliche Termine ins Privatauto steigen muss. Schafft das Elektroauto dann die vielen Kilometer an einem Stück? Wo tanke ich, wenn ich einen Termin habe, der beispielsweise in Graz stattfindet? Muss ich mir dann erst ein Taxi nehmen, weil der Termin nun mal nicht in Fußgehreichweite von der e-Tankstelle entfernt ist?

Die Probleme beginnen aber schon viel näher. In Wien bin ich immer noch an meine Wohnung gebunden. Zwar habe ich einen Garagenplatz, aber eine Stromtankstelle gibt es hier keine – nichtmal eine Steckdose. Die Nächste (eine) steht am Merkur-Parkplatz ums Eck und ich glaube nicht, dass ich von denen einen Schlüssel für den Schranken bekomme. Schließlich kann ich meinen Alltag ja nicht an die Merkur-Öffnungszeiten angleichen.
Gleiches gilt für meinen Arbeitsplatz. Stromtankstelle gibt es hier nur am Hauptplatz, der zwar in Fußgehreichweite liegt, nur kann ich mich dann wahrscheinlich jeden Tag mit dem hiesigen Parksheriff rumärgern.

Also bleibt es wie gehabt. Es wird wohl wieder ein Verbrennungsmotor werden und ich bleibe in der Gruppe derer, die darauf warten, dass ein Elektroauto irgendwann einmal ein auch für Vielfahrer probates Verkehrsmittel auf Österreichs Straßen sein wird. Das Problem ist nur, ich fürchte diese Gruppe ist einfach zu groß. Und die Gruppen derer, die jetzt bereits umsteigen, einfach zu klein (auch wenn mittlerweile rund 7.000 Elektroautos in Österreich den richtigen Weg zeigen). Auf einer Pressekonferenz vor nicht allzu langer Zeit wurde mir erklärt, dass die Möglichkeiten zu einem flächendeckenden Ausbau an Ladestationen bereits gegeben sind, man aber darauf warte, dass die Nachfrage steigt – schließlich muss sich der Ausbau ja auch rechnen. Und hier beißt sich die Katze wohl in den eigenen Schweif…

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0 Kommentar

Ash Nazg 5. Oktober 2015 - 12:51

Ein Elektroauto ist derzeit wirklich nur für Hausbesitzer realisierbar, die sich in der eigenen Garage eine Ladestation aufstellen können. In Mietshaus-Garagen sucht man sie oft vergebens und wenn es welche gibt dann so wenige, dass sich Mieter darum streiten können. Braucht man dann eigentlich zwei Parkplätze die man bezahlen muss? … einen zum Laden und einen zum Abstellen um Anderen auch das Laden ermöglichen zu können…

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Mister e-Marke 4. Oktober 2015 - 22:25

Die Elektroinnung wird 2016 einen Stromtour durch die Bezirke machen und den Elektrotechnikern und Gewerbetreibenden die einfache Möglichkeit einer allgemein nutzbaren Stromtankstelle erklären.Auch die Gemeinden sollen darüber informiert werden. Frei nach dem Motto – Über die Tankstelle zur Mobilität.OHNE Monopolisten sondern aus der Crowd heraus 🙂

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KommR. Gerd Kaufmann 2. Oktober 2015 - 19:18

Die Bremser müssen ausgebremst werden!…Ausschnitte von einem Artikel: 03.08.2013 | 18:28 | von Andreas Wetz (Die Presse)„Weil für die Stadtregierung auch ein Elektroauto nur einAuto und damit ein Ärgernis ist“, sagt Peter Laggner, Miteigentümer der WienerZimmer GmbH, die unter dem Markennamen Yoom Elektrofahrzeuge importiert. Dasgrößte faktische Hindernis sei die Infrastruktur zum Laden der Akkus. Fast alleStromtankstellen sind in Tiefgaragen versteckt, in denen man nicht nur denStrom, sondern auch für das Parken bezahlt. „Und Ladestationen im öffentlichenRaum will man nicht.“ Das haben ihm Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou undUrsula Stenzl als Bezirkschefin für die Innere Stadt deutlich signalisiert.…Ziel des Projekts ist es, bis 2020 bundesweit 4500Ladestationen zu errichten. Vor Supermärkten – und im öffentlichen Raum. InWien, sagt Fischer, ein Ding der Unmöglichkeit. Auch der Verbund hat es Am Hofprobiert. Ergebnis? Keines. Denn ob eine Stadt ihren Bürgern den Zugang zuLadepunkten möglichst leicht oder schwer macht, scheint längst zurGretchenfrage moderner Stadtplanung geworden zu sein.

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