Lasst die Sonne rein!

my-PV bietet mit »Sol•Thor« die nächste Photovoltaik-Wärmelösung

von Sandra Eisner
Foto: © my-PV GmbH

Kann der »Sol•Thor« der nächste große Wurf in der Photovoltaik sein? Das österreichische Unternehmen my-PV hat mit dem Sol•Thor eine neue Photovoltaik-Wärmelösung vorgestellt, die sich sowohl für Berghütten, PV-Anlagen in Regionen, in denen der Netzbetreiber nur eingeschränkte Leistungen zulässt, als auch für Balkonkraftwerke in Wohnungen ideal eignet. Der Clou dabei: Auf Wechselrichter und Anschlussgenehmigungen kann man damit verzichten. Wer das »Wunderding« haben will, muss allerdings noch warten: Ab dem ersten Quartal 2025 ist der Gleichstrom-Power-Manager lieferbar.

Der Sol•Thor ist ein Gleichstrom-Power-Manager, entwickelt für die autarke Nutzung von Sonnenstrom. Mit einem Nennleistungsbereich von 0 bis 3,6 kW und einer flexiblen Eingangsspannung von 30 bis 230 Volt kann der Sol•Thor eine Vielzahl von Anwendungen abdecken. Dr. Gerhard Rimpler, Geschäftsführer von my-PV, erläutert: „Der Sol•Thor ist eine bedeutende Weiterentwicklung in der solaren Warmwasserbereitung. Er kann bestehende Heizstäbe in Standard-Elektroboilern stufenlos regeln, was sowohl die Effizienz als auch die Flexibilität erhöht.“

Kompakt und effizient: Der neue DC-Power-Manager von my-PV, genannt SOL•THOR. (Bild: my-PV GmbH)

Die technischen Details

Der Sol•Thor nutzt 100 % des erzeugten Solarstroms. Für die Installation des Geräts ist keine Genehmigung des Netzbetreibers erforderlich. Der Sol•Thor ermöglicht neben der Versorgung von Warmwasserboilern auch die Schichtladung mit zwei Heizstäben in Pufferspeichern und bietet eine optionale Warmwassersicherstellung. Das Gerät lässt sich einfach in bestehende Systeme nachrüsten und kann mit herkömmlichen Elektroboilern kombiniert werden. Die intuitive Bedienung erfolgt über ein Display, das auch für den Outdoor-Einsatz geeignet ist. Die Installation und die Montage des Sol•Thor ist laut my-PV denkbar einfach und kann auch im Freien durchgeführt werden. Zudem ist das System mit einem Preis von 693 Euro zzgl. Steuer günstiger als herkömmliche Warmwasseraufbereitungen und wartungsfrei, da es auf Kabel statt Rohre setzt. Für die Kommunikation stehen LAN, WLAN und RS485 zur Verfügung.

Das Gerät kann mit einer variablen Anzahl von Solarmodulen, zwischen einem und zehn, betrieben werden. Diese Skalierbarkeit ermöglicht die Anpassung der Leistung an den spezifischen Wärmebedarf. Zudem können zwei Modulstränge parallel angeschlossen werden, was einen Eingangsstrom von insgesamt bis zu 26 Ampere ermöglicht.

Hohe Schutzart

Eines der besonderen Merkmale des Sol•Thor ist seine Schutzklasse IP54, die eine Installation auf der dafür mitgelieferten Wandhalterung auch im Außenbereich ermöglicht. Diese Schutzklasse bedeutet, dass der Sol•Thor gegen das Eindringen von Staub, Fremdkörpern wie etwa Kleinstlebewesen und gegen Eindringen von Spritzwasser geschützt ist, was wiederum seine Zuverlässigkeit und Dichte in rauen Umgebungen sicherstellt. Die Möglichkeit, den Sol•Thor im Außenbereich zu installieren, eröffnet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten wie etwa in abgelegenen Berghütten, die keine Anbindung an das öffentliche Stromnetz haben.

Balkonkraftwerke für Wohnungen

Der Sol•Thor ist aber auch für den städtischen Einsatz konzipiert, insbesondere als Alternative zu den klassischen Balkonkraftwerken mit Wechselrichtern. Ein bis zwei Solarmodule reichen aus, damit Eigentümer von Wohnungen aber auch Mieter ihre eigenen Mini-Kraftwerke betreiben und Energiekosten senken können. „Der Sol•Thor ermöglicht es, herkömmliche Elektroboiler in Wohnungen effizient mit Solarstrom zu betreiben. Dies ist besonders attraktiv für Bewohner, die unabhängig von steigenden Strompreisen werden möchten“, so Rimpler. „Im Wohnungssektor werden in der Regel Standard-Boiler verwendet, die normalerweise AC-seitig gekoppelt sind. Mit dem Sol•Thor lassen sich diese nun direkt mit PV-Modulen verbinden und stufenlos regeln“, unterstreicht Markus Gundendorfer, Vertriebsleiter bei my-PV.

Vergleich zur Solarthermie

Ein wichtiger Aspekt ist der oft gezogene Vergleich mit der traditionellen Solarthermie. Diese hat seit vielen Jahren einen festen Platz in der Energieversorgung. Rimpler stellt in diesem Zusammenhang allerdings die Sinnfrage: „Wenn die Energiequelle, die man nutzt, unerschöpflich ist und kostenlos, was spielt der Wirkungsgrad dann überhaupt für eine Rolle?“ Solarthermie hat ihre Vorteile, aber Photovoltaik-Wärmesysteme wie der Sol•Thor bieten eine einfachere Installation, geringere Wartungskosten und eine höhere Flexibilität.

Solarthermie-Systeme erfordern eine umfangreiche Installation von Rohrleitungen und Wärmetauschern, was die Komplexität und die Kosten erhöht. Photovoltaikwärmelösung hingegen arbeiten mit elektrischen Heizstäben, die entweder bereits vorhanden sind oder einfach in bestehende Warmwasserspeicher eingebaut werden können.

Auf die Frage nach Wirkungsgradvergleichen zur Solarthermie antwortete Rimpler: „Ja, die Wirkungsgrade unserer Systeme wurden intensiv verglichen. Photovoltaik hat sich als effizient erwiesen, besonders wenn man die Flexibilität und den geringeren Wartungsaufwand berücksichtigt.“ Und Gundendorfer ergänzt: „Während Solarthermie-Systeme oft mit thermischen Verlusten kämpfen, nutzt der Sol•Thor die gesamte erzeugte Energie effizient für die Warmwasserbereitung.“

Für Regionen mit eingeschränktem Netzzugang

Ein weiterer großer Vorteil von Sol•Thor ist, dass keine Genehmigung durch den Netzbetreiber erforderlich ist. Dies macht das Gerät besonders attraktiv für Regionen, in denen der Netzbetreiber nur eingeschränkte Leistungen zulässt. Gundendorfer dazu: „Da der Sol•Thor autark arbeitet, ist er eine hervorragende Lösung für Orte mit begrenztem Netzzugang.“

Stellenwert des »Made in Europe-Bonus«

Im Rahmen der Präsentation wurde auch der von der Politik vor Kurzem verkündete »Made in Europe-Bonus« für die Photovoltaikprodukte angesprochen. Für Dr. Rimpler sind Förderungen aber nicht automatisch ein Garant für Erfolg – im Gegenteil: „Wir setzen zwar bewusst auf Produktion in Europa, um hohe Qualitätsstandards zu gewährleisten und lokale Arbeitsplätze zu unterstützen. Aber es ist immer ein Problem, wenn eine Branche sich abhängig von Förderungen oder Mechanismen machen muss, die am Ende des Tages nicht steuerbar sind. Wir sind aber ohnehin seit rund 10 Jahren immer wieder durch alle Förderkriterien gefallen, weil wir mit unseren Produkten weder den Kriterien der Solarthermie noch der Photovoltaik entsprechen. Aber ich bin trotzdem felsenfest davon überzeugt, dass wir den Gleichstrom-Power-Manager Sol•Thor auch ohne Förderungen gut verkaufen werden“, unterstreicht der my-PV-Boss vor dem i-Magazin-Mikro.

Die Details in Kürze
  • Maximale Power: 0–3,6 kW stufenlos regelbar
  • 100 % Solarstrom selbst nutzen
  • Keine Genehmigung des Netzbetreibers erforderlich
  • Schichtladung mit 2 Heizstäben möglich
  • Optionale Warmwassersicherstellung
  • In bestehenden Systemen einfach nachzurüsten
  • Mit herkömmlichen Elektroboilern kombinierbar
  • Intuitive Bedienung dank Display
  • Einfachste Installation (auch Outdoor möglich)
  • Günstiger als konventionelle Warmwasserbereitung
  • Wartungsfrei durch Kabel statt Rohre
  • Kommunikation LAN + WLAN + RS485
Besonderheiten und Vorteile
  • Keine Netzbetreiber-Zulassung erforderlich:

Ein großer Vorteil von Sol•Thor besteht darin, dass keine Genehmigung durch den Netzbetreiber erforderlich ist. Dies macht das Gerät besonders attraktiv für Regionen, in denen der Netzbetreiber nur eingeschränkte Leistungen zulässt. Gundendorfer erklärt: „Da der Sol•Thor autark arbeitet, ist er eine hervorragende Lösung für Orte mit begrenztem Netzzugang.“

  • Verfügbarkeit bei Netzausfall:

Ein weiterer Vorteil des Sol•Thor ist seine Funktionsfähigkeit bei Netzausfällen. „Selbst wenn das Stromnetz ausfällt, kann der Sol•Thor weiterhin betrieben werden, solange ausreichend Sonnenenergie zur Verfügung steht“, betont Gundendorfer. Dies ist besonders wichtig für abgelegene Berghütten, die oft keine zuverlässige Stromversorgung haben.

  • Vertrieb und Zielgruppen:

Gundendorfer erläutert auch die Vertriebsstrategie und die Zielgruppen für den Sol•Thor: „Unser Vertrieb bleibt weiter zwei- bzw. dreistufig. Wir arbeiten eng mit Fach- und Großhändlern zusammen, um unsere Produkte weltweit zu vertreiben. Der Sol•Thor wird sowohl für Privatpersonen als auch für gewerbliche Kunden interessant sein.“ Diese breite Zielgruppenansprache zeigt das Potenzial des Sol•Thor, in verschiedenen Märkten Fuß zu fassen.

  • Schulungsangebote:

Zum Thema Schulungsangebote sagt Gundendorfer: „Wir bieten sowohl Online-Webinare als auch Präsenzschulungen an. Diese Schulungen sind für Installateure und Fachhändler konzipiert, um eine optimale Anwendung und Installation des Sol•Thor sicherzustellen.“ Diese Schulungen sollen sicherstellen, dass der Sol•Thor korrekt installiert und betrieben wird, um seine maximale Effizienz zu gewährleisten.

  • Preis und Verfügbarkeit:

Der Sol•Thor ist ab dem ersten Quartal 2025 erhältlich. Der Preis liegt bei 693 Euro zzgl. Steuer. „Wer als erster bestellt, wird auch als erster beliefert“, so Gundendorfer abschließend.

Fazit

Der Sol•Thor von my-PV stellt eine interessante Weiterentwicklung in der Nutzung von Solarenergie dar. Mit seiner hohen Effizienz, einfachen Installation und Flexibilität bietet er eine Alternative zur herkömmlichen Solarthermie. Für Berghütten, städtische Balkonkraftwerke und Regionen, in denen der Netzbetreiber nur eingeschränkte PV-Leistungen zulässt, ist der Sol•Thor eine praktikable Lösung, die laut my-PV sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bietet. Die Möglichkeit, das Gerät ohne Genehmigung des Netzbetreibers zu installieren, und seine Zuverlässigkeit bei Netzausfällen machen den Sol•Thor besonders attraktiv für abgelegene und städtische Anwendungen gleichermaßen.

Datenblatt 1
Datenblatt 2

Weitere Informationen auf: www.my-pv.com

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