Keine Investitionen mehr
Der e.on-Vorstand kritisiert, dass sich die Netzbetreiber selbst über- und die Probleme unterschätzt hätten. Zudem seien die finanziellen Anreize für die Netzbetreiber unzureichend, da ihre Investitionen von der Regulierungsbehörde nicht besonders hoch vergütet werden. Außerdem schafften die Lieferanten es nicht, die nötigten Kabel herzustellen und bei den Behörden herrsche ein großes Durcheinander an Zuständigkeiten. „Vor allem die Genehmigungsverfahren dauern zu lange. Der Bund und die Länder müssen Wege finden, dies zu beschleunigen und administrative Hürden zu beseitigen“, sagt Sewohl.
„Niemand wird weiter investieren, wenn der Netzanschluss so unsicher ist wie derzeit, weder e.on noch andere“, sagt Winkel im Interview. So wird es bei dem von e.on geplanten Offshore-
Windpark »Amrumbank« Verzögerungen geben. Der zuständige Stromnetzbetreiber Tennet wird erst mit rund 15 Monaten Verspätung angeschlossen. E.on hat im November 2011 die Investitionsentscheidung für den Bau des Offshore-Windparks getroffen. Das Windparkgebiet erstreckt sich über eine Fläche von zirka 34 Quadratkilometer
und liegt ungefähr 35 Kilometer nördlich von Helgoland. Mit der erzeugten Energie können bis zu 300.000 Haushalte versorgt werden.
Windenergie wird dominieren
Die deutsche Bundesregierung will bis 2020 den Anteil von Ökostrom am Verbrauch auf mindestens 35 von derzeit 20 Prozent erhöhen. „Wir gehen davon aus, dass der Anteil von Ökostrom bis 2020 rund 47 Prozent – davon die Hälfte aus Windenergie – betragen wird. Bei stabilen Rahmenbedingungen ist das machbar“, gibt sich Sewohl. (Quelle: Pressetext)