EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra würdigt Leuchtturmprojekt der Wärmewende:

Donauwärmepumpe Korneuburg

von Laura Peichl
Foto: © EVN / Matejschek

In Korneuburg ist es bald so weit. Die EVN steht kurz vor dem Abschluss eines weiteren wichtigen Meilensteins für eine nachhaltige Wärmeversorgung: Am Gelände des Kraftwerks Korneuburg wird eine Großwärmepumpe errichtet, die Umweltwärme aus der Donau in das bestehende Naturwärmenetz einspeisen wird.

Die Großwärmepumpe hat eine Wärmeleistung von 2 MW © EVN

Anlässlich der nahenden Inbetriebnahme besuchte EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra den Standort und war beeindruckt von der Vorreiterrolle des Projekts: „Die Großwärmepumpe in Korneuburg zeigt, wie regionale Innovationen zur Erreichung der europäischen Klima- und Energieziele beitragen – und was EU-Förderungen in den Mitgliedstaaten bewirken. Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass nachhaltige Technologien, Versorgungssicherheit und Standortstärkung Hand in Hand gehen“, so Hoekstra. Die EU fördert die Wärmepumpe mit 2,3 Millionen Euro aus dem Aufbauplan NextGenerationEU.

Die Wärmepumpe nutzt in den Sommermonaten die Wassertemperatur der Donau und hebt sie mit hohem Wirkungsgrad auf ein fernwärmetaugliches Temperaturniveau. Die dabei erzeugte Wärme wird in einem neuen 230 m³ großen Pufferspeicher zwischengespeichert und bedarfsgerecht verteilt.

„Die neue Großwärmepumpe ist ein Leuchtturmprojekt auf unserer Mission Energiewende! Wir wollen unsere Heimat weiter unabhängig von fossilen Energieimporten machen, unsere Versorgungssicherheit stärken und zum Schutz unseres Klimas beitragen. Wir übernehmen Verantwortung für unsere Schöpfung und erhöhen gleichzeitig die regionale Wertschöpfung und Sicherheit. Denn die beste Zukunft beginnt mit einer nachhaltigen und krisenfesten Energieversorgung“, so LH-Stv. Stephan Pernkopf.

Der Kraftwerksstandort Korneuburg wird zu einem zentralen Wärmeknoten. © EVN

Mit dem Projekt wird die Wärmeversorgung der Stadt Korneuburg weiter zukunftssicher gemacht. Bereits heute versorgt das Naturwärmenetz über 2.000 Haushalte sowie zahlreiche öffentliche Gebäude und Betriebe mit umweltfreundlicher Fernwärme.

Auch seitens EVN blickt man mit Stolz auf das Projekt: „Die Donauwärmepumpe ist ein weiterer Beleg dafür, wie wir konsequent auf erneuerbare Wärme setzen und Versorgungssicherheit nachhaltig gestalten. Mit dieser Technologie schaffen wir eine flexible Ergänzung zur Biomasse und machen unser Wärmenetz fit für zukünftige Generationen.“

Eine Region im Wandel

Die Geschichte des Fernwärmenetzes in Korneuburg zeigt die Transformation der Energieversorgung: Von der Nutzung der Abwärme des Gaskraftwerks in den ersten Jahren, über den Bau eines Biomasseheizwerks vor zehn Jahren, bis hin zum heutigen Einsatz modernster Wärmetechnologie. Die neue Wärmepumpe setzt diesen Wandel konsequent fort und ermöglicht es künftig, in den Sommermonaten ausschließlich auf Donauwärme zu setzen und die wertvolle Biomasse für die kalte Jahreszeit zu bevorraten.

Das Biomasseheizwerk übergibt in den Sommermonaten die Wärmeversorgung an die neue Donauwärmepumpe. © EVN

Gleichzeitig wird die Region zu einem zentralen Wärmeknoten ausgebaut. In den nächsten drei Jahren soll das Naturwärmenetz Korneuburg mit jenen Versorgungsnetzen in Spillern und Stockerau zusammenwachsen und so zu einem großräumigen, überregionalen Naturwärmenetz im Korneuburger Becken werden. Dadurch können Verbrauchsspitzen ausgeglichen und Wartungen flexibler geplant werden – mit dem Ergebnis, dass der Einsatz von Gasersatzkesseln reduziert und die CO2-Bilanz weiter verbessert wird.

Das Projekt: Donauwärmepumpe Korneuburg
  • Elektrische Leistung: 0,7 MW, max. Wärmeleistung 2 MW
  • Deckung der Sommerlast für etwa 2.000 Haushalte
  • Baustart: Sommer 2024
  • Inbetriebnahme: Frühjahr 2025
  • Jährliche CO2-Einsparung rund 1.000 Tonnen

Weitere Informationen auf: www.evn.at

Quelle: EVN AG

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