Greenpeace-Ranking bewertet Energienutzung von Internetfirmen

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Hingegen setzt etwa Amazon weiterhin auf Kohle- und Atomstrom, so das Ergebnis der jüngsten Ausgabe des Greenpeace-Reports »Grüner Klicken«. Damit auch die Internetwirtschaft einen Beitrag zum Klimaschutz liefert, fordert Greenpeace alle Internet- und Elektronikunternehmen auf, ihren Energiebedarf komplett auf erneuerbare Energien umzustellen.

Da weltweit immer mehr Menschen Cloud- und Streaming-Dienste nutzen, steigt auch der Energiebedarf stark an. „Schon jetzt verbrauchen Internetnutzer beim Streamen von Musik und Filmen gigantische Mengen an Strom. Wäre das Internet ein Land, so hätte es weltweit den sechstgrößten Stromverbrauch“, sagt Greenpeace-Sprecherin Hanna Simons.

Der Greenpeace-Report untersucht die Lieferkette der 15 weltweit führenden Cloud Computing und Colocation-Anbieter und zeigt wie die Energie für deren Rechenzentren produziert wird. Mit 83 Prozent Strom aus regenerativen Quellen belegt Apple bereits zum dritten Mal in Folge den Spitzenplatz, gefolgt von Facebook (67 Prozent), Google (56 Prozent) und HP (50 Prozent). Besonders schlecht unter den bekannten Internetkonzernen schneidet Amazon Web Services (AWS) ab, ein Unternehmen, das Daten von Betreibern wie Netflix, Pinterest und Spotify hostet. AWS-Rechenzentren beziehen 30 Prozent Strom aus Kohlekraft, 26 Prozent Atomstrom und 24 Prozent Strom aus Gaskraftwerken. Lediglich 17 Prozent stammt aus erneuerbaren Quellen.

Großteils mit Kohle- und Atomstrom betreibt AWS auch Netflix, einen rasch wachsenden Streaming-Anbieter, der weltweit inzwischen etwa 83 Millionen Abonnenten zählt. Zu Spitzenzeiten machen über Netflix gestreamte Serien und Spielfilme mehr als ein Drittel des Datenverkehrs in Nordamerika aus. „Wenn Amazon, Netflix und andere nicht schnell und konsequent auf erneuerbare Energien umsteigen, stehen sie in Sachen Klimaschutz künftig in der Schmuddelecke“, sagt Simons. Der Netflix-Host AWS nutzt zum Beispiel Datenzentren im US-Staat Virginia mit dem landesweit niedrigsten Anteil regenerativen Stroms. Greenpeace kritisiert zudem die mangelnde Transparenz bei der Stromversorgung von Amazon-Servern.

Seit 2009 engagiert sich Greenpeace für eine nachhaltige Energieversorgung in der IT-Branche. Im Jahr 2017 wird der Sektor etwa dreißigmal so viel Strom wie Österreich verbrauchen. Facebook, Apple und Google verpflichteten sich vor vier Jahren zu 100 Prozent erneuerbarer Energie. Inzwischen versichern 20 Unternehmen, einschließlich Cloud- und Colocation-Anbietern, ihren Energiebedarf ausschließlich mit Erneuerbaren zu decken. Der vorliegende Greenpeace-Report zeigt die Unterschiede im Engagement
dieser Internet- und Elektronikfirmen auf.

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