E-Auto-Ladehersteller vor finanzieller Neuausrichtung:

Kostad beantragt Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung

von Sandra Eisner
Foto: © www.pixabay.com

Die auf Ladeinfrastruktur spezialisierte Kostad Steuerungsbau GmbH mit Sitz in Ebreichsdorf hat beim Landesgericht Wiener Neustadt die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beantragt. Wie der Kreditschutzverband KSV1870 mitteilt, hat das Unternehmen seine Zahlungen eingestellt. Das Verfahren wurde bislang noch nicht eröffnet, eine Entscheidung wird jedoch zeitnah erwartet.

Rückgang in der Nachfrage belastet den Markt

Kostad zählt zu den Anbietern im Bereich der Elektromobilität, mit Fokus auf die Serienproduktion sowie auf Sonderlösungen für Ladeinfrastruktur. Neben Hardware zählen auch Softwarelösungen und Serviceangebote zum Portfolio. Derzeit sind im Unternehmen 46 Mitarbeiter beschäftigt – 21 Angestellte und 25 Arbeiter. Noch Anfang 2024 waren es rund 80 Beschäftigte.

Laut KSV1870 führt das Unternehmen die Insolvenz auf eine Branchen-Trendumkehr zurück, die sich seit März 2024 bemerkbar gemacht habe. Die Auftragslage habe sich insbesondere im öffentlichen und halböffentlichen Bereich deutlich verschlechtert. Im dritten Quartal 2024 sei es in der Folge zu einer Absatzkrise gekommen, die das Unternehmen stark unter Druck gesetzt habe.

18,5 Millionen Euro Schulden, 150 Gläubiger

Die Gesamtverbindlichkeiten werden von der Kostad Steuerungsbau GmbH mit rund 18,5 Millionen Euro beziffert. Laut den vorliegenden Angaben sind etwa 150 Gläubiger betroffen. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten seien – so das Unternehmen – bis einschließlich März 2025 bezahlt.

Investor soll Fortführung ermöglichen

Trotz der schwierigen Lage soll das Unternehmen weitergeführt werden. Eine Sanierung wird durch den Einstieg eines Investors angestrebt. Entsprechende Gespräche mit potenziellen Interessenten sollen bereits stattgefunden haben.

„Das Unternehmen bietet seinen Gläubigern im Rahmen des beantragten Sanierungsverfahrens eine Sanierungsplanquote von 20 %, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme. Hierbei handelt es sich vorerst lediglich um das erste Formalangebot. Es wird nun zu prüfen sein, ob die angebotene Quote angemessen und erfüllbar ist“, erklärt Peter Stromberger vom KSV1870.

Ob das Sanierungskonzept aufgeht, hängt nun maßgeblich von der Investorensuche sowie von der Zustimmung der Gläubiger zum angebotenen Sanierungsplan ab.

Weitere Informationen auf: www.ksv.at

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