Die Bau- und Gebäudebranche schafft enormen Mehrwert für die Gesellschaft. Jedoch ist sie auch für einen erheblichen Teil des Energieverbrauchs und klimaschädliche Emissionen verantwortlich. Mit dem Ziel, diese negativen Auswirkungen in Zukunft zu minimieren, lag der Themenschwerpunkt des jüngsten energytalk auf nachhaltigen Technologien und Systemen in der Bauwirtschaft. Beim Sommerfest im Schloss St. Veit teilten drei Experten ihr Fachwissen zu diesem Thema: Christoph Urschler gab Einblicke in unterschiedliche Warmwasserbereitungssysteme, Michael Monsberger beleuchtete den Einfluss von Digitalisierung im Bereich Gebäudetechnik und Markus Gundendorfer sprach über die Potenziale von Photovoltaik in der Gebäudetechnik.
Ziel ist es, dass Österreich bis 2040 klimaneutral agiert. Demnach ist es unabdingbar, dass sich auch die Bauwirtschaft mit den Themen Umwelt- und Klimaschutz auseinandersetzt. „In der Bauwirtschaft müssen entsprechende Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit gesetzt werden“, appellierten die Veranstalter Robert Pichler (TBH Ingenieur GmbH) und Hans-Peter Moser (Odörfer Haustechnik KG). „Es ist uns ein Anliegen, dass die gesamte Branche neue, nachhaltige Wege einschlägt und so eine lebenswerte Zukunft gestaltet.“ Deshalb lag der Schwerpunkt des Sommerfestes der energytalk-Reihe auf neuen Technologien und Systemen für mehr Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft.
Weniger CO2-Emissionen durch innovative Warmwasserbereitungssysteme
Fließendes Warmwasser gehört zum Standard in jedem Haushalt in Österreich, was einen enormen Energieverbrauch bedeutet. Aus diesem Grund widmete sich Christoph Urschler, gewerberechtlicher Geschäftsführer Installationstechnik und Leiter des Geschäftsfeldes E4 der TBH Ingenieur GmbH, dem Thema der Diversität von Warmwasserbereitungssystemen in der Gebäudetechnik. „Es gibt unterschiedlichste Systeme, doch gerade energetisch flexibel-beschickbare Warmwasserbereitungssysteme können einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung im Wohnbau leisten“, erläuterte Urschler. In seinem Vortrag stellte er die gängigsten Systeme vor und verglich diese auf technischer und wirtschaftlicher Ebene, stets mit dem Fokus auf CO2-Einsparung und Nachhaltigkeit.
Auswirkungen von Digitalisierung auf die Gebäudetechnik
Mit der Frage, ob Digitalisierung der Schlüssel für zukunftsfähiges Bauen ist, beschäftigte sich der Expertenvortrag von Michael Monsberger. Er ist überzeugt: „Auch wenn die Digitalisierung in der Gebäudetechnik mit vielen Herausforderungen einhergeht, überwiegen die Chancen.“ Deshalb erklärte der Professor vom Institut für Bauphysik, Gebäudetechnik und Hochbau an der Technischen Universität Graz in seinem Vortrag, was die fortschreitende Digitalisierung in der Bau- und Immobilienwirtschaft bedeutet und welche Chancen dadurch entstehen. Außerdem ging er auf die Rahmenbedingungen ein, welche es zu schaffen gilt, um die entstehenden Potentiale zur Gänze heben zu können, wie geeignete Prozesse, softwaretechnische Voraussetzungen und technische Standards.
Photovoltaik als Energiequelle der Zukunft
Bei Photovoltaik denkt man in erster Linie an Stromerzeugung. Die Anwendungsgebiete von PV-Anlagen sind jedoch vielfältig und reichen von der Warmwasserbereitung bis zum Heizen. Deshalb erläuterte Markus Gundendorfer, Sales Manager bei my-PV GmbH in seinem Vortrag, welche Möglichkeiten diese Anlagen bieten und wie Endverbraucher dadurch langfristig Betriebskosten sparen können. „Gerade in Zeiten, in denen die Energiepreise, vor allem die Gaspreise, so hoch sind, muss man neue Wege suchen. Die Sonne ist als Energielieferant deshalb optimal, weil sie nichts kostet“, so Gundendorfer. Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Vorteilen sind PV-Anlagen auch eine nachhaltige und klimafreundlich Alternative zu fossilen Energiequellen wie Gas und Öl.
Weitere Informationen auf www.energytalk.info
Quelle: Odörfer Haustechnik