Mit „Werk4“ entstand auf dem ehemaligen Industriegelände von Pfanni im Münchner Werksviertel ein innovatives Hochhaus, das neben Vier-Sterne-Hotel und Hostel die Kletter- und Boulderhalle Heavens Gate integriert. Teil des Gebäudes sind auch die alten Lagersilos, die Kletterer bis zu einer Höhe von 30 m erobern können. Die passende Beleuchtung für diese außergewöhnliche Anlage zu finden, war eine ebenso sportliche Herausforderung.
„Die größte Herausforderung war, die passenden Leuchten zu finden“, sagt Karl Neudert, der als Elektroplaner das Projekt von Anfang an betreut hat. Das betraf vor allem die 18 und 30 m hohen Silos sowie die bis zu 15 m hohen Kletter- und Boulderhallen, die zum Teil saniert oder auch neu angebaut wurden. Welche Anforderungen gab es an die Leuchten? Karl Neudert fasst zusammen: sie sollten das Licht breitstrahlend, gleichmäßig und möglichst blendfrei verteilen, variabel zu befestigen sein und über eine hohe Schlagfestigkeit (IK10) verfügen, falls ein Kletterer in die Nähe der Leuchten schwingen würde. Gefragt war auch eine hohe Robustheit gegenüber Schmutz- und Staubentwicklung, die durch das Verwenden von Magnesium beim Klettern entsteht. Benjamin Plahl, Geschäftsführer der IG Klettern München & Südbayern e. V./Heavens Gate Klettern&Bouldern, erklärt: „Bei diesem Gebäude gab es keine Standardversionen. Wir hatten aber einige Ideen, was wir gern umsetzen wollten.“ Der Verein wünschte sich vertikale Lichtbänder in den Silos und Lichtlinien für die vorhandenen Fugen in der Betondecke. Dort waren früher große Trichter angebracht, über die die Kartoffelflocken in die Silos geschüttet wurden.
Licht für mehr Bewegungsfreiheit
Mit seinem breiten Portfolio an Leuchten und Lichtlösungen konnte mit RZB Lighting aus Bamberg ein Hersteller gefunden werden, der alle Maßgaben an die Beleuchtung erfüllte. Frank Alfer von RZB hatte seine erste Baustellenbegehung 2019. „Die Silos waren exemplarisch für dieses Projekt“, bestätigt er. „Heavens Gate ist nicht nur eine Sporthalle. Wir haben hier fantastische Höhen und eine außergewöhnliche Architektur.“ LED-Schutzrohrleuchte „Planox Tube“ zeigte sich als ideale Leuchte für die Wände der Silos und als Deckenleuchte für den Boulderbereich. Ihre Bauform ist schlicht und robust, das Gehäuse aus schlagzähem Kunststoff ist resistent gegen Ammoniak und Staub (Schutzklasse IP67). Die Lichtrichtung ist variabel einstellbar, der drehbare Ausstrahlwinkel umfasst 260°. „Die alte Beleuchtung bestand aus Leuchtstofflampen, die mit einem Drahtgitter gegen Verletzung und Beschädigung gesichert waren. Eine Lösung mit LED-Streifen kam hier nicht in Frage“, so Karl Neudert. Benjamin Plahl fügt hinzu: „Wir hatten vorher wesentlich weniger Leuchten mit größerem Abstand zueinander, das war bei weitem nicht so gut ausgeleuchtet.“
Individuelle Lösungen
Benjamin Plahl und sein Team wollten die Bestands-Betondecken mit Lichtlinien betonen. Mit großem Aufwand haben sie dafür die alten Trichter, die von den Decken abgehängt waren, in Eigenleistung entfernt. Die vorhandenen Fugen sollten für die Lichtlinien genutzt werden, ohne dass Kabel oder Vorschaltgeräte optisch stören könnten oder die Kletterwege beeinträchtigt würden. Kein einfaches Unterfangen bei einer blanken Betondecke. Für die Deckenbeleuchtung wurde „Less is more Flex“ verwendet, eine Kollektion aus verschiedenen LED Bändern, Aluminiumprofilen und Kunststoff-Diffusoren, die eine Direktblendung verringern. In den Kletter- und Boulderhallen hängen Industrie-Pendelleuchten Industrial Hall in klassischem, funktionalem Design. Am Tresen im Eingangsbereich wurde Linearleuchte „Less is More“ als Pendelleuchte verwendet, unterstützt durch Serie „Deecos“, in Form von Stromschienenstrahlern und Pendelleuchten. Im Zuge der Sanierung ist Heavens Gate nun auch mit einer 19 m hohen Außenkletterwand ausgestattet, die bis spät abends durch die LED-Strahler „Lightstream“ beleuchtet wird.
Mehr Informationen unter: www.rzb.de
Quelle: RZB Leuchten