»The Digital Life 2030«

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Seit mehr als einem Jahrzehnt macht das Innovationszentrum Connected Living das Vernetzte Leben in seinem »Smart Life Lab« im Telefunken-Hochhaus in Berlin tatsächlich erlebbar. Über 11.000 Besucher konnten sich bislang in der realen Wohnumgebung von den großen Potenzialen vernetzter Systeme und Technologien in den Bereichen Energie, Gesundheit, Komfort, Sicherheit, altersgerechtes Leben und Mobilität überzeugen.

Am 4. September 2017 feierte das Netzwerk gemeinsam mit seinen Mitgliedern und hochrangigen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Forschung das 10-jährige Bestehen und Re-Opening seines neu konzipierten »Smart Life Labs«, zeigte, wie unser Leben der Zukunft aussehen könnte und welche Technologien und Systeme dafür notwendig sind. Wie sieht das Leben im Jahr 2030 aus? Wie werden die Digitalisierung und intelligent vernetzte Technologien den Alltag der Menschen beeinflussen? Welche Herausforderungen müssen Unternehmen, Dienstleister, Forschung und Politik bewältigen, damit die gesamte Gesellschaft von den großen Potentialen des digital vernetzten Lebens profitieren kann? Unter dem Motto »The Digital Life 2030« stand die Jubiläumsfeier des Innovationszentrums Connected Living ganz im Sinne dieser wichtigen Zukunftsfragen.

Nach einem Sektempfang begrüßte der Initiator des »Smart Life Labs« und Gründer des Innovationszentrums Connected Living, Prof. Dr. Dr. Sahin Albayrak, die über 70 Gäste im Auditorium des Telefunken-Hochhauses, zeigte die Bedeutung und Vorteile einer intelligenten Wohnumgebung auf und gab Impulse, wie die digitale Vernetzung unsere Zukunft beeinflusst: „Als Vorreiter hat Connected Living mit seinem »Smart Life Lab« einen Meilenstein gesetzt. Mit der europaweit ersten IoT-basierten, intelligenten und realen Musterwohnung konnten wir eine Umgebung erschaffen, die die Vision des intelligent vernetzten Lebens der Zukunft Wirklichkeit werden ließ und maßgeblich den Begriff »Living Lab« prägen.“

Dr. Andreas Goerdeler, Ministerialdirigent im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, betonte in seinen Grußworten von Seiten des Projektträgers des »Smart Life Lab«, wie wichtig die gemeinsame Initiierung vor über 10 Jahren war: „Der Showroom veranschaulicht kontinuierlich und ohne Stillstand den technischen Wandel und wir müssen zukünftig nun noch einen Schritt weitergehen und ganzheitlich von »Smart Living« sprechen, da die digitale Vernetzung und die digitale Entwicklung sich auf alle Lebensbereiche ausbreiten und diese verbinden.“ Darüber hinaus betonte Goerdeler, dass die weltweiten Umsätze im Smart Home-Bereich laut neuesten Studien bereits im Jahr 2022 bei 90 Mrd. Dollar liegen werden und angesichts dieser Prognosen mit der Initiierung des »Smart Life Labs« und der Gründung von Connected Living auf das »richtige Pferd« gesetzt wurde.

In einer anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Prof. Albayrak und Dr. Goerdeler gemeinsam mit Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas (Ministerialdirektor, Bundesministerium für Bildung und Forschung), Dr. Heinrich Arnold (CEO, Detecon International GmbH), Christian Klose (CDO, AOK Nordost) und den Gästen über die Auswirkungen der Vernetzung und Digitalisierung auf Wirtschaft und Gesellschaft sowie die Rolle der Politik.

Dr. Heinrich Arnold betonte: „Durch die digitale Vernetzung aller Lebensbereiche müssen die Anbieter im Markt enger zusammenarbeiten als je zuvor, auch über Unternehmensgrenzen hinweg. Connected Living bietet dafür einen idealen Rahmen.“ Prof. Lukas analysierte die Auswirkungen autonomer Systeme auf das Vernetzte Leben: „Wenn wir den Blick Richtung 2030 richten, müssen wir uns momentan noch die Frage stellen, was gibt es an Technologien, an neuen Möglichkeiten und was wird im Markt vorhanden sein. Wir werden in jedem Fall autonome Systeme haben, die mit uns kommunizieren. Zunächst einmal zeigt aber der Blick in die Zukunft, dass wir bereits in 10 Jahren all das, was wir hier bei Connected Living erleben und erreicht haben, tatsächlich am Markt etabliert vorfinden werden.“ Insbesondere im Gesundheitswesen wird laut Christian Klose „[…] die gesamte Vernetzung und künstliche Intelligenz […] enorme Bedeutung erlangen“, beispielsweise als Unterstützung für die Diagnosefindung. „Neben der reinen Technik brauchen wir aber auch das Verständnis für die Technik – wir müssen diese als Chance begreifen, um auch in neuen Businessmodellen zu denken, für eine digitale Welt. Aktuell ist wichtig, dass alle Faktoren des Gesundheitswesens miteinander vernetzt werden und dabei der Patient in den Mittelpunkt gestellt wird.“

Im Anschluss konnten sich die Teilnehmer in Führungen durch das »Smart Life Lab« selbst von den Potenzialen der Technologien in einem simulierten Tagesablauf der Zukunft überzeugen. Die intelligente Wohnung erkennt eigenständig den Bewohner beim nach Hause kommen, begrüßt ihn mit Musik, stellt abhängig von Tageszeit und Lichtintensität die Beleuchtung ein und fährt die Rollos hoch. Per Sprachsteuerung können der Smart TV und weitere Endgeräte bedient werden. Durch einen intelligenten Staubsauger ist die Wohnung bereits vor dem Betreten gereinigt. Die Küche unterstützt den Bewohner durch vernetzte Küchengeräte bei der Zubereitung des Abendessens, intelligente Möbel passen sich dabei den ergonomischen Anforderungen des Bewohners an und stellen automatisch die optimale Höhe von Arbeitsplatten, Koch- und Spülmodulen ein. Ernährungs- und Fitnessassistenten informieren den Bewohner stets über seine Gesundheitsziele. Ein vernetzter Heimtrainer motiviert über spielerische Elemente und virtuelle Welten zum Absolvieren des Fitnessprogramms. Vor dem Schlafengehen ermitteln vernetzte Sensoren die Luftqualität, die für einen gesunden und erholsamen Schlaf wichtig ist. Eine Lichtrückkopplung weist den Bewohner darauf hin, dass der CO2-Gehalt zu hoch ist und gelüftet werden sollte. Nach dem Aufstehen zeigt ein digitaler Spiegel per Gestensteuerung die wichtigsten News, Termine und Abfahrtszeiten der öffentlichen Verkehrsmittel.

Im Jahr 2006 wurde das Pionierprojekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und Prof. Albayrak im Rahmen des Forschungsfördervorhabens »SerCHo« (Service Centric Home) ins Leben gerufen. Das Besondere am »Smart Life Lab«: Es ermöglicht über die im Connected Living-Netzwerk entwickelte IoT- Plattform Iolite die ganzheitliche, herstellerübergreifende Vernetzung von Endgeräten, ob kabelgebunden oder funkbasiert. So konnte eine »State of the Art«-Technologieumgebung geschaffen werden, in der alle Connected Living-Mitglieder die Möglichkeit haben, ihre smarten Geräte und Lösungen in ein ganzheitliches System zu integrieren und der Öffentlichkeit zu präsentieren.

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