Abberufung nach Pflichtverletzungen bei IKB:

Tiwag trennt sich von Vorstand Thomas Gasser

von Sandra Eisner
Foto: © Bild erstellt mit OpenAI

Der Energieversorger Tiwag hat sein Vorstandsmitglied Thomas Gasser mit sofortiger Wirkung abberufen. Hintergrund sind schwere Pflichtverletzungen, die ihm in seiner Funktion bei den Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB) zur Last gelegt werden. Auch dort wurde Gasser bereits Mitte September aus dem Vorstand entlassen. Die Vorgänge werfen ein Schlaglicht auf die enge Verflechtung der beiden Unternehmen – und auf den Anspruch öffentlicher Verantwortung.

Interne Prüfung mit klaren Ergebnissen

Wie die Redaktion von www.dolomitenstadt.at berichtet, hat eine interne Prüfung bei den Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB) „Verdachtsmomente schwerwiegender Pflichtverletzungen“ durch Gasser zutage gefördert. Der IKB-Aufsichtsrat reagierte bereits am 18. September mit einer sofortigen Abberufung. Aufgrund „eindeutiger Feststellungen“ sei dieser Schritt unausweichlich gewesen, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Markus Bachlechner.

Die IKB machte aus Gründen der Vertraulichkeit keine konkreten Angaben zu Art und Umfang der Verfehlungen. Dennoch reichte die Ausgangslage offenbar aus, um auch auf Ebene der Tiwag personelle Konsequenzen zu ziehen.

Konsequenzen auch bei der Tiwag

Die Tiroler Wasserkraft AG (Tiwag), ein landeseigener Energieversorger, hält nahezu die Hälfte der IKB-Aktien und ist über Syndikatsverträge maßgeblich in deren Geschäft eingebunden – unter anderem bei Vertrieb und Preisgestaltung. Entsprechend fiel auch dort die Entscheidung zur Abberufung Gassers.

„Das an den Tag gelegte Verhalten war und ist mit einer Führungsfunktion nicht vereinbar“, erklärte Tiwag-Aufsichtsratschef Eduard Wallnöfer in einer offiziellen Aussendung. Als Landesunternehmen habe man eine besondere Vorbildfunktion, so Wallnöfer weiter.

Neuer Vorstand gesucht

Die Leitung des Unternehmens liegt nun vorerst bei den verbleibenden Vorständen. Die vakante Position soll in einem geregelten Verfahren neu ausgeschrieben werden.

Die Personalrochade reiht sich in eine ohnehin bewegte Phase der Tiwag ein: Erst im Frühjahr dieses Jahres hatte der langjährige Vorstandsvorsitzende Erich Entstrasser das Unternehmen in den Ruhestand verlassen. Ihm folgte Michael Kraxner, ehemaliger Technischer Direktor am Management Center Innsbruck (MCI). Neben Kraxner und Bauvorstand Alexander Speckle war Gasser bis zuletzt der letzte Vertreter des vorherigen Führungsteams.

Weitere Informationen auf: www.tiwag.at

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1 Kommentar

H. Burger 3. Oktober 2025 - 15:45

Gasser war meiner Meinung nach immer schon in hohem Ausmaße illoyal – wahrscheinlich ist ihm das jetzt auf den Kopf gefallen

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