Es ist eine Vision, so strahlend wie eine perfekt ausgerichtete Photovoltaikanlage an einem Sommertag: Die neue Regierung hat sich die Energiewende auf die Fahnen geschrieben – sauberer Strom für alle, klimaneutrale Wärme, Netzausbau und Wasserstoff als neue Superkraft der Industrie. Der Plan klingt gut, doch wie so oft im Leben gilt auch hier: Irgendjemand muss es bezahlen. Und Überraschung: Das bist du, lieber Konsument.
Denn während die Regierung fleißig Subventionen für „grüne“ Unternehmen verteilt und den Ausbau erneuerbarer Energien mit Hochdruck vorantreibt, werden private Haushalte an allen Ecken und Enden zur Kasse gebeten. Mehrwertsteuer-Befreiung auf Photovoltaik? Weg. Stattdessen sollst du bitte wieder den vollen Satz zahlen – natürlich im Namen einer effizienteren Förderpolitik. Günstige Heizlösungen? Nur wenn du schon vorher genug Geld hattest. Wer sich eine neue Wärmepumpe nicht leisten kann, zahlt weiter brav hohe Heizkosten – oder investiert in ein Darlehen, das die Bank sicher gerne bereitstellt.
Doch es kommt noch besser: Das Stromnetz wird modernisiert! Klingt super, oder? Blöd nur, dass du als Kunde die steigenden Netzkosten über höhere Tarife mitfinanzieren darfst. Besonders bitter: Große Konzerne bekommen „Power-to-Purchase“-Modelle mit garantierten Energiepreisen – du hingegen sollst dich über mehr „Marktdynamik“ freuen, was in der Praxis bedeutet: Volle Preise in Spitzenzeiten und gnädige Rabatte nachts um drei Uhr.
Und dann wäre da noch das Gasnetz. Die Regierung hat erkannt, dass fossiles Gas keine Zukunft hat. Ein Schritt in die richtige Richtung – nur dumm, dass du die Stilllegung mitzahlen darfst. Wer noch an einer Gasheizung hängt, muss mit steigenden Netzentgelten rechnen, denn je weniger Kunden daran angeschlossen sind, desto teurer wird es für die Übriggebliebenen. Der letzte Nutzer zahlt das Licht aus – und die Schlussrechnung gleich mit.
Aber keine Sorge, es gibt auch eine gute Nachricht: Die Regierung plant einen „Sozialtarif“ für Strom, damit Menschen mit geringem Einkommen nicht im Dunkeln sitzen. Ein edles Vorhaben, doch wer finanziert das? Genau – die restlichen Verbraucher, über einen weiteren Aufschlag auf die Stromrechnung.
Am Ende bleiben die Fragen:
• Wird Österreich grüner? Ja.
• Wird die Energiewende gelingen? Wahrscheinlich.
• Wird sie für die Bürger leistbar sein? Na ja…
Die Regierung feiert den Umbruch als historischen Erfolg – doch für den Durchschnittshaushalt bedeutet er vor allem eines: höhere Kosten, weniger Förderung, mehr Abgaben. Und wer das nicht versteht, kann sich ja ein Smart Meter installieren – dann sieht man in Echtzeit, wie das Geld aus der Steckdose fließt.