Andreas Kaider zu Dali 2

Dali 2 kurz und knapp erklärt

von David Lodahl
von Andreas Kaider, Systemintegrator, KNX-Trainer und DALI-Spezialist Foto: © Pixabay/geralt

In letzter Zeit häufen sich die Fragen mir gegenüber, ob man ein Dali 2-Gateway benötigt, um mit Dali 2-EVG oder Dali 2-Sensoren arbeiten zu können. Auf dem Sonepar Partnertreff in Wien Mitte Oktober wurde ich oft darauf angesprochen. Deshalb möchte ich mit diesem Beitrag ein wenig Licht ins Dunkel bringen.

Egal wo man hinschaut, es mehren sich in Katalogen und in Prospekten Geräte, die mit einem Dali 2-Logo versehen sind. Viele Elektrotechniker sind verunsichert und wissen nicht so recht, was das nun für Auswirkungen für die Zukunft hat. »Wir sind Dali 2-fit« wird in den Katalogen des Öfteren zitiert. Was bedeutet das nun, wenn ich eine ältere Dali-Anlage mit älteren EVGs (aus der Vorgängergeneration zu Dali 2) habe?

Muss ich in diesem Fall auf etwas Spezielles achten? Fragen über Fragen …

Wenn Sie wissen möchten, welche Geräte Dali 2-zertifiziert sind und mehr Informationen über Dali lesen möchten, dann schauen Sie auf die Seite https://www.dali-alliance.org/!

Hier finden Sie auch einen Überblick über die aktuellen Normen.

Dali 2 wird nun schon vermehrt ausgeliefert. Wichtig ist, dass unterschieden wird, ob ein EVG oder ein Bediengerät zum Einsatz kommt. Wenn ein EVG zum Einsatz kommt, sind für uns zwei Neuerungen wichtig.

  1. Der Befehl »Go to last active Level« bedeutet, dass mit dem letzten Helligkeitswert eingeschaltet wird, der zuletzt an war.
  2. Die Fade Time kann nun bis auf 16 Minuten eingestellt werden. Die Fade Time wird bei Dali-Szenen und Dali DAP (DIRECT ARC POWER)-Befehlen berücksichtigt.

Beim »Go to last active Level«-Befehl werden nun einige feststellen, dass man das im Dali-Gateway immer schon einstellen konnte. Das stimmt auch. Aber in diesem Fall hat sich das Dali-Gateway den letzten Helligkeitswert gemerkt und nicht das EVG. Es ist wichtig zu wissen, dass diese Funktion als Dali-Befehl nicht zur Verfügung stand.

Bei den Sensoren und Bediengeräten wird nun bei Dali 2 ein sogenannter »Application-Controller« eingesetzt. Bei älteren Dali-Systemen werden die Befehle z. B. von Tastern direkt an die Dali-Treiber gesendet. Bei Dali 2 muss das nicht mehr so sein, sondern die Befehle werden als Events zuerst vom Sensor/Bediengerät an den Application-Controller gesendet, von diesem verarbeitet und erst dann an die Dali-Treiber gesendet. Weiters gibt es eine Kollision-Erkennung, bei der ein Befehl nochmal geschickt wird, falls dieser verloren ging.

Was bedeutet das jetzt für die KNX-Welt?

Bei den EVG nicht viel. Weil den letzten Helligkeitswert merkt sich nach wie vor das KNX-Gateway (in den Parametern einstellbar). Die Fade Time mit 16 Minuten wird man in der Praxis auch nicht oft benötigen.

Bei den Dali-Sensoren sieht das schon anders aus. Zukünftig können durch die dadurch mögliche Topologie auch Dali-Bediengeräte und Dali-Sensoren die beispielsweise CO2, Temperatur oder Luftqualitätssensoren eingebaut haben, an KNX-Gateways übertragen und in einer Visualisierung angezeigt werden.

Dasselbe gilt für Dali-Binäreingänge. Hier kann auch das Dali-Tastsignal auf den KNX übertragen und ausgewertet werden.

Fazit:

Für Dali 2-EVG ändert sich in den KNX Dali-Gateways nicht wirklich viel und ist meiner Meinung nach vernachlässigbar. Wenn man auf den Dali 2-Zug aufspringt und Dali-Sensorwerte auswerten möchte, führt als Hersteller kein Weg daran vorbei.

Ihr Andreas Kaider

Andreas Kaider

Andreas Kaider ist Systemintegrator,
KNX-Trainer und DALI-Spezialist.
E-Mail: knx@kaider.at
Tel.: 0699 11090025

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