TPA veranstaltet Energy Tomorrow

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Energy Tomorrow fand auch im heurigen Jahr in Kooperation mit Schönherr in den Räumlichkeiten der »Wolke 19« im Wiener Ares-Tower statt. Mehr als 120 Personen waren der Einladung des österreichischen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmens TPA gefolgt. „Wir freuen uns sehr, dass es uns in den letzten Jahren gelungen ist, Energy Tomorrow als Fixpunkt zum Ideenaustausch und Netzwerken für die Energiebranche zu etablieren“, erklärt Mag. Karin Fuhrmann, Steuerberaterin und Partnerin bei TPA und gleichzeitig Initiatorin des Branchenevents für Energie.

Mag. Dr. Michael Losch, Sektionschef und Leiter der Sektion Energie und Bergbau im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, eröffnete die Veranstaltung. In seiner kurzweiligen Ansprache zeigte er auf, dass sich im Vergleich zum Vorjahr der CO2-Ausstoß in Europa wieder erhöht hat und in Europa generell noch viel Investitionsbedarf in Erneuerbare Energie besteht. Losch führte weiter an, dass sich Österreich bis zum Sommer Ziele für den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu setzen habe, die dann selbständig und ohne EU-Vorgaben verfolgt werden sollten.

Die Welt im Jahr 2050 – Sind wir noch zu retten?
In seiner Keynote befasste sich Prof. Franz Josef Radermacher mit der Frage
»Die Welt im Jahr 2050: Sind wir noch zu retten?«. Radermacher gilt als Koryphäe in den Themenbereichen Globalisierungsgestaltung, Innovation, Technologiefolgen, umweltverträgliche Mobilität und nachhaltige Entwicklung. Er führte den Besuchern eindringlich vor Augen, was unsere Welt vor allem braucht – und zwar genügend Energie! „Energie ist die Basis für Wohlstand.“ „Essen und Trinken – das sind die Themen der armen Menschen. Aber Energie, das ist die Frage der Reichen“, so Radermacher.

Prof. Radermacher blickte in seinem Vortrag über die Grenzen des UN-Klimaabkommens hinaus und äußerte sich kritisch gegenüber der aktuellen »Klimaplanwirtschaft« der einzelnen EU-Staaten und deren nationalen Klimazielen. Jeder versuche, seine Ziele bei sich zu Hause zu erreichen, betonte Radermacher: „Derzeit gibt es keinen Fokus auf globale Probleme.“ Am Ende seiner Keynote gab Radermacher seine persönliche Antwort auf die Frage: Die Welt im Jahr 2050: Sind wir noch zu retten?“. Sie lautet: „Wir kriegen es wahrscheinlich nicht hin“. Denn die Weltbevölkerung wächst zu rasch an. Im Jahr 2050 wird Afrika von 3 Milliarden Menschen bevölkert sein. Das sind um 1,7 Milliarden mehr Bewohner als im Jahr 2016. Es wird massive Probleme mit dem Gut Wasser, der Wasserversorgung, der Landwirtschaft und der Ernährung geben. Was wir tun können, um es vielleicht doch noch irgendwie zu schaffen, die Welt für das Jahr 2050 zu retten bzw. lebenswerter zu gestalten, ist Folgendes: „Wenn wir klug sind, dann investieren wir in Afrika“, fasst Radermacher abschließend zusammen und hält fest, dass seiner Ansicht nach das Thema Nachhaltigkeit und die Klimafrage nur dann „klappen können, wenn es Geld bringe“.

Im Anschluss ging Dr. Bernd Rajal, Partner bei der Rechtsanwaltskanzlei Schönherr, in seinem Vortrag »Teilung der gemeinsamen Strompreiszone« auf die mögliche Trennung des österreichischen und des deutschen Strommarktes ein. Dr. Rajal schilderte dem Publikum die Herausforderungen und Konsequenzen dieser Strommarktteilung. „Bei deren Umsetzung – die CCR-Entscheidung wird derzeit für 2018 erwartet – werden mit großer Sicherheit steigende Energiepreise für den Wirtschaftsstandort Österreich entstehen“, so Rajal. Ebenso ansteigen werden die Produktionskosten und die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Österreich wird aller Voraussicht nach beeinträchtigt.

Danach analysierten sechs TPA Energieexperten die mittel- und südosteuropäischen Märkte aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Sie beleuchteten die aktuelle Situation am Energiemarkt aus wirtschaftlicher und steuerlicher Sicht und diskutierten das vielschichtige Spannungsfeld. Mag. Johannes Becker, Partner bei TPA in Rumänien, rundete mit Best Practice Beispielen im Bereich der Energieeffizienz in Rumänien das vielseitige und praxistaugliche Programm von Energy Tomorrow ab. Unter dem Vortragstitel »Und es geht doch – Energieeffizienz in Rumänien« berichtete Becker von einem gemeinsamen Projekt mit dem österreichischen Unternehmen Lasselsberger, einem der größten europäischen Produzenten von keramischen Fliesen.

Dr. Christian Kaltenegger von CP i-Invest hielt einen spannenden Vortrag über die Potentiale und Grenzen für Geschäftsmodelle zum Thema Energieeffizienz in Österreich. Er zeigte die Stärken und Schwächen des Energieeffizienzgesetzes auf und fasste klar zusammen, warum viel weniger passiert, als möglich wäre. Problematisch sieht er vor allem die Verzerrung der Anreize: Es gäbe derzeit hohe umwelt-kontraproduktive Förderungen und subventionierte Energiekosten, so Kaltenegger.

Das Thema Energie ist vor allem eines: Chefsache!
Energiespar-Contracting als wirksamer Weg zur Realisierung von Energieeffizienz-Maßnahmen – ein Fallbeispiel von Siemens und EMCO – darüber berichtete Dr. Armin Dieter, MSc. Bei Siemens zeichnet Dr. Dieter für den Bereich Building Performance and Sustainability und Building Technologies verantwortlich. In seinem Fallbeispiel ging es konkret um die Modernisierung, Optimierung und Energie-Einsparung bei EMCO Maier GmbH in Hallein. Das Vorzeigeprojekt bestätigte, dass das Thema Energie vor allem eines ist – nämlich Chefsache.

Chefsache ist auch immer das Thema Finanzierung und so bildete der Vortrag von Mag. Gottfried Heneis von Energy Changes einen gelungenen Abschluss der Veranstaltung. Heneis bot einen Abriss über die vier unterschiedlichen Ausprägungen von Crowdfunding und stellte Crowd4Energy als Teil des Horizon 2020-Projektes Sustainable Energy Financing Platform in Austria (SEFIPA) – die österreichische Plattform für die »Finanzierung von Nachhaltigen Energien« vor.

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