Climastore hat sich in den letzten zehn Jahren als verlässlicher Partner für Klimatechnik und Wärmepumpen etabliert. Das Unternehmen setzt auf ein tiefes Marktverständnis, hohe Fachkompetenz und eine enge Zusammenarbeit mit Installateuren und Elektrikern. Geschäftsführer Yasin Kodak und Christoph Jedlicka sprechen im Interview über die Herausforderungen der Branche, ihre Strategie für die Zukunft und warum Flexibilität heute wichtiger denn je ist.
Interview: Thomas Graf-Backhausen
Steigende Energiepreise, veränderte Förderlandschaften und neue technische Standards – die Branche für Klimatechnik und Wärmepumpen befindet sich im Wandel. Climastore stellt sich diesen Herausforderungen mit einer klaren Strategie: hohe Lagerverfügbarkeit, enge Partnerschaften mit Herstellern und eine starke Fokussierung auf komplexe Anlagen. Im Interview sprechen die beiden Geschäftsführer Yasin Kodak und Christoph Jedlicka u.a. über ihre Herangehensweise und wie sie Elektrikern sowie Installateuren den Einstieg in neue Technologien erleichtern.

„Unsere Strategie beruht darauf, flexibel agieren zu können – größer als kleine Händler, aber beweglicher als die großen Hersteller. Genau das verschafft uns Wettbewerbsvorteile“, erklärt Yasin Kodak, Geschäftsführer Climastore. (Bild: Climastore)
Herr Kodak, würden Sie das Unternehmen Climastore bitte kurz vorstellen?
Yasin Kodak: Climastore wurde vor zehn Jahren von mir gegründet – eigentlich eher zufällig. Damals wurde ich gefragt, ob es überhaupt einen Großhändler für Klimaanlagen brauche, da zertifizierte Fachpartner die Geräte direkt vom Hersteller beziehen können. Doch in der Praxis sah das anders aus: Die Hersteller hatten lange Lieferzeiten, und da ich bereits ein Unternehmen mit ausführender Tätigkeit hatte, lag es nahe, ein eigenes Lager aufzubauen. So entstand schließlich Climastore als eigenständige Gesellschaft.
Was haben Sie vorher gemacht?
Kodak: Ich bin seit meinem 24. Lebensjahr selbstständig und bin eher zufällig in die Klimabranche geraten, als Projektleiter. Gemeinsam mit meinem damaligen Vorgesetzten wagten wir den Schritt in die Selbständigkeit. Unsere Spezialisierung lag zunächst auf der Klimatisierung von Rechenzentren – ein sehr technisches und spannendes Gebiet. Die klassischen Klimageräte für Endkunden liefen anfangs eher nebenbei.
Ein Großhandel für Klimatechnik ist sehr kapitalintensiv. Wie sind Sie damit umgegangen?
Kodak: Das stimmt. Wir bewegen große Warenmengen, und jedes einzelne Produkt ist eine erhebliche Investition. Wir haben mit gerade einmal 10.000 Euro gestartet, also mit geringem Kapital, und das Geschäft dann Schritt für Schritt ausgebaut. Heute ist es umso wichtiger, die Ware schnell umzuschlagen, besonders in Zeiten hoher Zinsen und steigender Vorfinanzierungskosten. Aber ich sehe die größte Herausforderung nicht in der Finanzierung, sondern in der Qualität des Geschäfts. Man muss wissen, was man verkauft, und man muss Handschlagqualität mitbringen. Ich denke, das ist unser entscheidender Vorteil.
Mit welchen Marken haben Sie begonnen?
Kodak: Wir haben mit LG Electronics angefangen. Das Produktportfolio war sehr gut, aber die Abwicklung funktionierte damals nicht reibungslos – das haben wir erkannt. Die Kunden suchten eine zuverlässige Alternative und sind dann nach und nach zu uns gekommen. Wir haben unser Sortiment sukzessive erweitert, setzen aber ausschließlich auf asiatische Hersteller. Das bedeutet, wir haben den Marktführer Daikin im Programm, genauso wie Hisense aus China, Panasonic aus Japan – mit denen wir eine sehr gute Kooperation haben – sowie Toshiba und Samsung.
Sie haben also mit LG begonnen, hatten ein hochwertiges Produkt, aber auch eine Marktlücke erkannt. Wer waren damals Ihre ersten Kunden?
Kodak: Interessanterweise haben wir heute noch Kunden, die seit dem ersten Tag dabei sind. Anfangs waren es vor allem Klimafachbetriebe, die eine zuverlässige Bezugsquelle suchten und für die wir auch als Lager dienten. Mit der Zeit kamen dann immer mehr Installateure auf uns zu. Unser Wachstum basierte fast ausschließlich auf Mundpropaganda – wir haben keinen aktiven Vertrieb betrieben. Die ersten Jahre konnten wir unseren Umsatz jährlich verdoppeln, später alle zwei Jahre. Mittlerweile braucht es natürlich mehr, um dieses Wachstumstempo beizubehalten.
Wann haben Sie sich an das Thema Wärmepumpe herangewagt?
Kodak: Die erste Wärmepumpe habe ich bereits verkauft, bevor es Climastore gab. Ich hatte also bereits Erfahrungen in dem Bereich. Richtig in den Vertrieb eingestiegen sind wir dann vor sechs Jahren, als wir unsere Kooperation mit Daikin gestartet haben. Anfangs verkauften wir nur geringe Stückzahlen, aber es war definitiv die richtige Entscheidung, dieses Segment mit aufzunehmen.
Service ist bei Wärmepumpen ein großes Thema. Wer übernimmt das bei Ihnen?
Kodak: Das war uns von Anfang an bewusst. Deshalb haben wir ein eigenes Team von Servicetechnikern aufgebaut. Seit Januar 2025 haben wir dafür eine eigene Gesellschaft gegründet – die CS Services GmbH. Alle Servicemitarbeiter wurden dorthin transferiert und kümmern sich nun gezielt um Inbetriebnahmen, Aftersales-Services und Störungsdienste. Dabei geht es nicht nur um Wärmepumpen, sondern auch um komplexere Verbundanlagen im Bereich Klimatisierung.
Wann und wie sind Ihre Servicetechniker für Kunden erreichbar?
Kodak: Der Servicebereich befindet sich aktuell im Aufbau. Da wir eng mit den Installateuren zusammenarbeiten, ist eine 24-Stunden-Bereitschaft derzeit nicht notwendig. Unser Team ist werktags von Montag bis Freitag im Einsatz, in dringenden Fällen sind wir aber auch am Wochenende verfügbar. Langfristig wollen wir einen umfassenden Kundendienst etablieren, der nicht nur Fachbetriebe unterstützt, sondern auch größere Projekte wie Wohnhausanlagen betreut. Der Markt für Großanlagen wird in den kommenden Jahren stark wachsen, und darauf wollen wir vorbereitet sein. Wir möchten als Systemanbieter auftreten, sodass Installateure und Investoren mit uns einen Partner haben, der das gesamte Paket liefert – von der Heizungsregelung über die Wärmepumpe bis zum After-Sales-Service.
Das heißt, Sie bieten nicht nur Produkte, sondern auch Know-how?
Kodak: Genau. Das ist sogar unsere große Stärke. Bei uns gibt es keine klassischen Vertriebsmitarbeiter, sondern ausschließlich Techniker. Ich selbst komme aus der Technik und sehe mich nicht als typischen Verkäufer. Aber das ist auch gar nicht notwendig. Kunden wollen keinen Vertriebler, der ihnen etwas aufschwatzt – sie wollen jemanden, der ihnen wirklich weiterhelfen kann. Unser Ziel ist es, die Bedürfnisse des Kunden zu verstehen und darauf basierend die bestmögliche Lösung anzubieten.
Wann kam Panasonic hinzu?
Kodak: Die intensive Zusammenarbeit mit Panasonic haben wir letztes Jahr gestartet, und die Entwicklung geht in die richtige Richtung. Mit Panasonic haben wir einen Partner auf Augenhöhe gewonnen, der nicht nur unser Produktportfolio ergänzt, sondern auch ein gutes Marktverständnis mitbringt. Besonders im Bereich Wohnhausanlagen und Großprojekte ist das ein wichtiger Vorteil, da uns die neuen Wärmepumpen-Serien hier zusätzliche Möglichkeiten eröffnen. Unsere Strategie beruht darauf, flexibel agieren zu können – größer als kleine Händler, aber beweglicher als die großen Hersteller. Genau das verschafft uns Wettbewerbsvorteile.
Große Hersteller haben oft hohe Verwaltungskosten und wenig Flexibilität. Ist Ihre Agilität ein Vorteil?
Kodak: Definitiv. Die ganz großen Hersteller haben einen enormen Overhead und sind dadurch oft schwerfällig. Für unsere Kunden bedeutet das, dass wir uns flexibler auf ihre Bedürfnisse einstellen und partnerschaftliche Lösungen anbieten können. Für Marken wie Panasonic oder LG ist es wiederum wichtig, nicht nur auf zwei oder drei große Distributoren angewiesen zu sein. Durch unsere Position als wendiger Partner können wir unabhängig bleiben und für unsere Kunden maßgeschneiderte Lösungen bieten.
Kommen wir zum Thema Bussysteme. Welche Herausforderungen sehen Sie hier?
Kodak: Das ist ein heikles Thema. Viele Installateure haben großen Respekt davor, während es für Elektriker unverzichtbar ist. In der Praxis zeigt sich oft ein Spannungsfeld: Der Regelungstechniker oder Elektriker tendiert dazu, das System zu überregulieren, während Installateure es am liebsten so einfach wie möglich halten. Ich denke, die Lösung liegt in der goldenen Mitte und in einer klaren Abgrenzung der Aufgabenbereiche. Im privaten Bereich reichen oft einfache Regelmechanismen wie eine Temperaturanhebung oder eine Sollwertverschiebung. Bei Wohnhausanlagen hingegen braucht es komplexere Steuerungen, Schnittstellen zum Modbus und eine übergeordnete Regelung. Hier gibt es aktuell noch viele Insellösungen – jeder Hersteller bietet eine eigene Cloud-Anbindung, aber am Ende passt nichts wirklich zusammen. Unser Ziel im Projektgeschäft bei den Großanlagen ist eine einheitliche Lösung, die alle relevanten Systeme integriert und eine standardisierte Regelung ermöglicht.
Wir leben in einer Zeit mit tageszeitabhängigen Stromtarifen und sich wandelnden Einspeisevergütungen. Die Energieflüsse im Haushalt werden komplexer. Dafür gibt es neue Bussysteme wie den EE-Bus. Ist das ein Thema für Sie?
Kodak: Ja, das wird sich definitiv durchsetzen. Die asiatischen Hersteller werden solche Systeme relativ schnell integrieren, und erfahrungsgemäß ziehen die anderen dann nach. Die große Frage ist aber: Wer setzt das in der Praxis um? Wer hat den Weitblick, diese Technologien sinnvoll zu nutzen? Das wird eine der zentralen Herausforderungen sein.
Die Steuerung von Energieflüssen wird immer wichtiger – nicht nur in der Industrie, sondern auch im privaten Bereich. Sind Handwerker auf diese Entwicklung vorbereitet?
Kodak: Nicht alle, aber gerade im privaten Bereich werden diese Systeme relevant sein. Der Strompreis schwankt, und ein intelligentes System muss erkennen, wann er günstig ist, um dann gezielt Verbraucher zu steuern. Wer das richtig macht, kann seine Energiekosten massiv senken. Mit modernen Plug-and-Play-Lösungen wird das Thema Priorisierung entscheidend: Erst den Speicher füllen, dann die Klimaanlage laufen lassen, dann die Wärmepumpe für die Legionellenfunktion aktivieren. Das wird in Zukunft Standard sein. Natürlich gibt es Handwerker, die sich mit solchen Themen nicht auseinandersetzen wollen – aber langfristig wird kein Weg daran vorbeiführen.
Wie positioniert sich Climastore in diesem Bereich?
Kodak: Gerade im privaten Bereich wird das immer wichtiger, und hier sehen wir auch unsere Verantwortung. Wir verstehen uns als Brücke zwischen Herstellern und Installateuren. Unsere Beratung ist sehr persönlich, und wir versuchen, unsere Partner in diese Entwicklung mitzunehmen. Das betrifft auch hydraulische Themen, bei denen wir immer noch häufig Probleme sehen.
Welche hydraulischen Herausforderungen treten besonders oft auf?
Kodak: Unsere Erfahrung zeigt, dass die von uns geführten Wärmepumpenhersteller eine hohe Qualität liefern. Die Fehlerquote der Geräte ist wirklich gering. Was aber immer wieder vorkommt, sind Strömungswächterstörungen – und das liegt fast immer an einer falschen hydraulischen Planung. Das ist derzeit das Problem Nummer eins in der Praxis. Es geht nicht darum, dass die Technik nicht funktioniert, sondern darum, dass sie oft nicht korrekt eingebunden wird. Hier sehen wir es auch als unsere Aufgabe, Schulungen und Beratung anzubieten, um Installateuren das nötige Wissen mitzugeben.
Warum sollte sich ein Elektrotechniker ab sofort mit Climastore beschäftigen?
Kodak: Gerade klassische Klimaanlagen sind in der Installation nicht besonders kompliziert. Sobald die Geräte eingebaut sind, treten mögliche Probleme meist in der Elektronik auf – und genau hier kommt der Elektriker ins Spiel. Er ist der richtige Ansprechpartner, wenn es um Fehlersuche und Instandsetzung geht.
Das heißt, für einen Elektrotechniker ist die Installation einer Klimaanlage kein Problem?
Kodak: Ganz genau. Der einzige Bereich, in dem spezielle Fachkenntnisse erforderlich sind, ist das Kältemittel. Aber auch hier bieten wir Lösungen: Unser eigenes Service-Team kann einspringen, oder wir vernetzen Elektriker mit unseren Partnern aus dem Kälte-Klima-Bereich. Außerdem unterstützen wir Elektriker bei ihren ersten Projekten, sodass sie sicher und professionell in das Thema einsteigen können.
Die Wärmepumpe ist ja ein elektrisches Gerät – ist sie also bis auf die Planung im Bodenbereich nicht geradezu prädestiniert für Elektrotechniker?
Kodak: Absolut! Die neuesten Gerätegenerationen sind zudem so konzipiert, dass sie weitgehend nach dem Plug-and-Play-Prinzip funktionieren. Die kältetechnische Verbindung einzelner Komponenten entfällt weitgehend, da die Systeme bereits vorkonfiguriert sind. In den meisten Fällen geht es nur noch darum, die Wärmepumpe hydraulisch anzubinden und die Steuerung zu übernehmen – ein idealer Bereich für den Elektriker.
Wie sind Sie im Bereich Brauchwasserwärmepumpen aufgestellt?
Kodak: Natürlich gibt es auch Brauchwasserwärmepumpen im Portfolio unserer Hersteller. Allerdings ist das nicht unser Hauptfokus. Climastore ist besonders dann stark, wenn es komplizierter wird, wenn es um komplexe Anlagen geht. Wir setzen lieber auf größere Systeme mit Außeneinheit und Innengerät, sowohl bei Wärmepumpen als auch bei Klimaanlagen. Je anspruchsvoller das Projekt, desto besser können wir unsere Stärken ausspielen.
An wen wenden sich Elektrotechniker bei Climastore?
Kodak: Das ist das Schöne bei uns: Wer in der Nähe ist, kann einfach vorbeikommen, sich einen Kaffee holen und sich persönlich beraten lassen. Egal, ob es ein Lieferant, ein Monteur oder ein Firmeninhaber ist – bei uns werden alle gleich behandelt. Und das gilt auch für Elektriker, die neu in dem Bereich sind und noch keine Erfahrung haben. Einfach mal in unserem Schauraum vorbeischauen, die Geräte aus nächster Nähe sehen, anfassen und sich informieren. Gemeinsam finden wir dann den besten Weg für den Einstieg.

„Wir arbeiten nur mit einer begrenzten, handverlesenen Anzahl von Herstellern zusammen, um sicherzustellen, dass unsere Kunden die besten Produkte und den besten Support erhalten. Denn gerade in unserem Bereich sind Fachwissen und Verlässlichkeit entscheidend“, so Christoph Jedlicka, Geschäftsführer Climastore. (Bild: Climastore)
Herr Jedlicka, Sie sind seit letztem Jahr Geschäftsführer von Climastore und für das operative Geschäft verantwortlich?
Christoph Jedlicka: Ja, genau. Ich sehe mich als perfektes Pendant zu Herrn Kodak. Er hat das Gespür für den Markt, erkennt Trends frühzeitig und denkt unternehmerisch. Meine Aufgabe ist es, seine Ideen in die Praxis umzusetzen – sauber, effizient und mit maximaler Wirkung.
Wie sind Sie zu Climastore gekommen?
Jedlicka: Ich komme ursprünglich aus einer ganz anderen Branche. Mein erster Job war in einer Bank, aber nach zehn Monaten war mir klar, dass das nicht meine Welt ist. Danach bin ich zum Finanzamt gewechselt und habe als Betriebsprüfer gearbeitet. Das war eine extrem lehrreiche Zeit: Man bekommt eine fundierte Ausbildung, sieht viele unterschiedliche Unternehmen und erfährt, wie sie arbeiten. Später bin ich dann als Geschäftsführer in die Kaffeebranche gewechselt. Dort haben wir gelernt, was es heißt, Menschen zu bewirten und ein angenehmes Umfeld zu schaffen. Und genau das versuchen wir auch hier bei Climastore: eine familiäre Atmosphäre – nicht nur für unsere Kunden, sondern auch intern im Team. Handschlagqualität und ein respektvolles Miteinander sind uns extrem wichtig, damit sich jeder wohlfühlt und mit Freude arbeitet.
Climastore ist also ein Großhandelspartner, der nicht nur verkauft, sondern selbst anpackt?
Jedlicka: Genau, und das wird auch so bleiben. Wir verstehen uns als spezialisierter Großhändler. Wir bieten keine breite Palette von Armaturen bis Fliesen an, sondern konzentrieren uns auf Klimaanlagen, Wärmepumpen und das entsprechende Zubehör. Unser Fokus liegt auf Qualität – und das fängt schon bei der Auswahl unserer Lieferanten an. Wir arbeiten nur mit einer begrenzten, handverlesenen Anzahl von Herstellern zusammen, um sicherzustellen, dass unsere Kunden die besten Produkte und den besten Support erhalten. Denn gerade in unserem Bereich sind Fachwissen und Verlässlichkeit entscheidend.
Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Servicetechniker immer auf dem neuesten Stand sind? Und wie läuft die Lagerdrehung bei Ihnen?
Jedlicka: Die Schulung unserer Servicetechniker ist ein entscheidender Punkt – sie müssen nicht nur die aktuellen Produkte kennen, sondern auch ältere Modelle und verschiedene Hersteller. Was die Lagerdrehung betrifft, haben wir in den letzten Jahren einiges optimiert. Unser Ziel ist es, das Lager mindestens einmal im Monat zu drehen. Schnelldreher wie Klimaanlagen haben eine deutlich höhere Umschlagsgeschwindigkeit als Wärmepumpen, aber auch hier spielt die Saisonalität eine große Rolle. Für die Hochsaison haben wir strategisch größere Bestellungen getätigt, die wir jedoch in mehreren Abrufen gestaffelt haben. Das sorgt für eine gleichmäßige Abwicklung und vermeidet Engpässe.
Am 19. Dezember 2024 wurde das letzte Förderticket (für Wärmepumpen) gezogen, der Fördertopf ist leer. Die zukünftige Situation ist unklar. Wie planen Sie in so einem unsicheren Umfeld?
Jedlicka: Wir haben natürlich frühzeitig darauf reagiert und intensive Gespräche mit unseren Lieferanten geführt, um eine Einschätzung zu bekommen, wie sich der Markt entwickeln könnte. Zwar sind aktuell keine neuen Förderanträge mehr möglich, aber für die ersten zwei bis drei Quartale sehen wir das noch gelassen. Danach wird es spannend. Der Vorteil bei Wärmepumpen ist, dass sie nicht so kurzfristig benötigt werden wie Klimageräte. Während Klimatechniker oft am selben Tag das gewünschte Gerät mitnehmen wollen, erfordern Wärmepumpen meist eine gewisse Vorlaufzeit. Das gibt uns etwas mehr Planungssicherheit.
Kodak: Die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass man flexibel bleiben muss. Während der Lieferengpässe haben viele Unternehmen panikartig große Mengen bestellt – wir hingegen haben frühzeitig erkannt, dass das Überangebot kommen wird, und unser Bestellvolumen rechtzeitig angepasst. Unsere enge Kommunikation mit Installateuren und Lieferanten gibt uns oft einen besseren Blick auf den Markt als die Hersteller selbst. Letztes Jahr haben wir bemerkt, dass die Lagerbestände vieler Anbieter zu niedrig waren, also haben wir unsere Bestellungen rechtzeitig hochgefahren. Diese Marktsensibilität hilft uns, klüger zu agieren als der Wettbewerb.
Es gibt Vorschläge für neue Fördermodelle mit evt. zusätzlicher Einkommensobergrenze. Wie stehen Sie dazu?
Kodak: Wir waren nie große Fans der Überförderung, weil sie den Endkunden oft nicht wirklich entlastet hat. In der Praxis haben viele Installateure die höheren Förderbeträge einfach in ihre Preise einkalkuliert. Das bedeutet, dass die Verbraucher letztlich nicht viel davon hatten – im Gegenteil, die Kosten sind oft sogar gestiegen. Ein planbares, schrittweises Auslaufen der Förderung könnte helfen, den Markt zu stabilisieren und die Industrie sowie das Handwerk besser darauf vorzubereiten. Entscheidend wird sein, wie die Regierung das konkret umsetzt und welche Anpassungen noch vorgenommen werden.
Vielen Dank für das Gespräch!
Weitere Informationen auf: www.climastore.at