Der Österreichische Strompreisindex (ÖSPI) fällt im März 2023 gegenüber dem Vormonat um 5,7 %. Im Vergleich zum März des Vorjahres 2022 liegt der ÖSPI um 232,9 % höher. Bezogen auf das Basisjahr (2006 = 100) erreicht der von der Österreichischen Energieagentur errechnete Index im März 2023 einen Stand von 688,42 Punkten.
Der Grundlastpreis (701,54 Indexpunkte) fällt gegenüber dem Vormonat um 5,5 %. Im Jahresvergleich steigt er um 223,6 %. Der Spitzenlastpreis (660,5 Indexpunkte) weist im Monatsvergleich ein Minus von 6,0 % und im Jahresvergleich ein Plus von 256,0 % auf.
Hier finden Sie die Grafik mit der Entwicklung des Österreichischen Strompreisindex.
Der ÖSPI erfasst nur das Produkt Strom (Strom-Großhandelspreise) und berücksichtigt keine Netzgebühren, Steuern oder Abgaben. Bei Endkonsument:innen teilt sich der Gesamtpreis für Strom auf die Energiekomponente, auf Netzgebühren sowie Steuern und Abgaben auf. 2022 und 2023 zahlen österreichische Haushalte keine Erneuerbaren-Förderkosten: Der Erneuerbaren-Förderbeitrag wird aufgrund der hohen Energiepreise nicht eingehoben, die Erneuerbaren-Förderpauschale wird dieses Jahr auf null gesetzt. Zudem wird die Elektrizitätsabgabe befristet bis 30. Juni 2023 auf das durch die EU-Energiesteuerrichtlinie festgelegte Minimum reduziert.
Damit entfallen wesentliche Bestandteile der Stromrechnung bei Haushaltskund:innen. Bei einem typischen Wiener Haushalt beträgt damit der Anteil der reinen Energiekosten rund 55 Prozent des Gesamtstrompreises. Details entnehmen Sie auch dieser Grafik.
Die Zeitreihen zum ÖSPI, getrennt nach Grund- und Spitzenlast, sind auf der Webseite der Österreichischen Energieagentur als PDF zu finden.
Methodik
Der ÖSPI wird nach einer standardisierten Methode auf Basis der Notierungen an der Energie-Börse EEX (European Energy Exchange) in Leipzig berechnet. Grundlage des ÖSPI sind die durchschnittlichen Marktpreise der vergangenen 9 Handelsmonate für Strompreis-Futures der kommenden vier Quartale. Sie sind gleichzeitig ein Indikator für die zu erwartende Entwicklung des Strompreises. Konkret werden zur Berechnung neben den Werten für Grundlast, also der regelmäßigen, bandförmigen Stromlieferung, auch die Werte für Spitzenlast herangezogen.
Der ÖSPI zeigt an, um wie viel Prozent sich der Einkaufspreis für Strom im kommenden Monat gegenüber der Basisperiode, dem Vormonat und dem Vorjahr auf Grundlage eines fiktiven Beschaffungsverhaltens verändert. Der Durchschnitt der Strompreise aus dem Jahr 2006 ist die Ausgangsbasis für den Strompreisindex.
Der ÖSPI bildet nur die reine Energiekomponente ab. Der Gesamtpreis für Strom teilt sich beim Endkonsumenten mit knapp 55 % auf die Energiekomponente und zu 45 % auf Netzgebühren, Steuern und Abgaben auf. Ein Steigen bzw. Fallen des ÖSPI lässt daher nur eine entsprechend geringere Erhöhung bzw. Senkung des gesamten Strompreises erwarten. Weitere Faktoren, die den Strompreis beeinflussen – wie beispielsweise die Beschaffungsstrategien der Energieversorger – werden im ÖSPI nicht berücksichtigt. Mit dem ÖSPI kann keine Aussage getroffen werden, wie die Energieanbieter ihre Preise gegenüber den Endkunden tatsächlich gestalten.
Mehr Informationen unter: www.energyagency.at
Quelle: Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency