Der Tag der Elektrotechnik-Tour-Tross zog durchs Land:

Willkommen im digitalen Zeitalter!

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Die »Tag der Elektrotechnik«-Tour machte auch heuer wieder in den Bundesländern Halt und hatte dabei eine Menge Wissenswertes im Gepäck. Während die Industrie die Elektrotechniker Österreichs auf interessante Details hinwies und den Praktikern damit immer wieder neue Geschäftsfelder vor Augen geführt wurden, war es einmal mehr an e-Marken-Boss Gottfried Rotter, die provokante Rolle im Rahmen der Veranstaltungsreihe zu übernehmen. Mit dem Thema »Bestandschutz, oder doch ein Recht auf Sicherheit« war es an ihm, seine Kollegen aufzurütteln.

Der Trend ist klar erkennbar: Um Zuhörer im Rahmen ihrer Präsentation auf allen ­Kanälen zu erreichen, setzen Vortragende mehr und mehr auf digitale Inhalte. So auch beim »Tag der Elektrotechnik«, der geprägt war von Vorträgen, die das Publikum audiovisuell abholten und damit die zentralen Inhalte verstärkt in den Mittelpunkt rückten.

Nachdem Andreas Wirth, seines Zeichens Landesinnungsmeister der Elektrotechniker im Burgenland, die Gäste zum Tag der Elektrotechnik in Pamhagen begrüßt und angekündigt hatte, dass es eine Änderung der Prüfprotokolle im Bereich des Elektrobefundes geben wird, um den zunehmenden Wildwuchs einzudämmen, war das Wort an Manfred Manias, der mit seinen Kollegen von Sonepar das e-Business-Programm erfolgreich vorantreibt.

Manias war der Erste aber nicht der Letzte, der in seiner Präsentation an diesem Tag auf Videoinhalte setzte. Er ließ das Publikum wissen, wie der aktuelle Stand der Dinge im Service-Programm »Soko 6×6« des Großhändlers ist und verriet im Zuge seines Vortrages auch, unter welchem Hochdruck das Sonepar-Team derzeit arbeitet, um die Inbetriebnahme des neuen Zentrallagers in Sattledt reibungslos vonstatten gehen zu lassen. Im Jänner 2018 soll der Probe- und bereits im darauffolgenden März der Vollbetrieb starten. Mit »e-Business to go« verkündete Manias abschließend, „die beste App der Elektrogroßhandelsbranche“ bieten zu können.

Gottfried Rotter brachte mit seinen Kurzauftritten zwischen den Vorträgen der Partnerunternehmen die Service-Leistungen der e-Marke und der EDS auf den Punkt. Rotter führte dem Publikum unter anderem vor Augen, was es bedeutet, die Leistungen der e-Marke auf Werbeebene in Anspruch zu nehmen. So bietet die e-Marke mit dem »Energieautonomen Haus auf Rädern« eine innovative und praktische Verkaufsunterstützung in Sachen moderner Elektrotechnik, die von jedem e-Marken-Betrieb für eigene Werbezwecke ausgeliehen werden kann. Die Kooperation mit der ATV-Sendung »Pfusch am Bau«, die durchschnittlich rund 190.000 Zuseher pro Sendung verzeichnet, läuft bereits seit einiger Zeit erfolgreich. Mit »Kein Pfusch am Bau« will der EU-Bausachverständige Günther Nussbaum nun mit einem neuen Sendungskonzept zeigen, wie man richtig baut – in Sachen Elektrotechnik macht er gemeinsame Sache mit der e-Marke. Auch die bewährte Zusammenarbeit mit der ORF-Sendung »Heute Konkret« und der beliebten Wetter-App »wetter.at« soll aufrechterhalten bleiben. Rotter machte im Rahmen der Veranstaltungsreihe auch klar, welch umfangreiches und praktikables Portfolio die EDS als Firma der Landesinnungen den Elektrotechnikern zur Verfügung stellt. Im Rahmen der Veranstaltung in Pamhagen verkündete Rotter gemeinsam mit LIM Andreas Wirth die spezielle Initiative der Landesinnung Burgenland: „Für die burgenländischen Elektrotechnikunternehmen gilt ab sofort eine »Flat-Rate« – d. h. jedes Programm der EDS samt Wartungsvertrag, alle Daten und Unterlagen, die notwendig sind, können von den burgenländischen Betrieben, die über eine Konzession als Elektrounternehmen verfügen, bei uns kostenlos bezogen werden.“

Wie mächtig Naturphänomene sein können, machte Andreas Köpf, seines Zeichens Marketingverantwortlicher bei OBO Bettermann in Österreich, den Anwesenden klar. Köpf, der das Thema Blitz- und Überspannungsschutz auf seiner Agenda stehen hatte, wies bereits in seiner Einleitung darauf hin, dass Blitze in der Regel zwischen 10.000 und 40.000 Ampere, Temperaturen von rund 30.000°C aufweisen und 300 km/s schnell sind und machte damit auch klar, dass ein Einschlag katastrophale Folgen nach sich ziehen kann. Die Weiterentwicklung elektronischer Bauteile im Zeitalter der Digitalisierung trägt dazu bei, dass die Sensibilität der in den Gebäuden anzutreffenden Geräte laufend ansteigt – ein Blitz- und Überspannungsschutz für Gebäude ist somit unumgänglich. Der Experte präsentierte daraufhin die Bandbreite an Komponenten, die OBO Bettermann in diesem Bereich zu bieten hat bzw. in welchen Fällen die Geräte und Systeme zum Einsatz kommen müssen und welche Leitungsquerschnitte notwendig sind. Nach dem Überspannungsschutz für Zuleitungen von 230/400 V-Netzen machte Köpf auch die Ableiter für die Straßenbeleuchtung zum Thema. „Das ist vor allem dann ein wesentlicher Faktor, wenn die Straßenbeleuchtung in Gemeinden auf LED-Leuchten umgerüstet wird. Elektronische Vorschaltgeräte in den LED-Leuchten reagieren in Folge von Überspannung verhältnismäßig sensibel und können bei Blitzeinschlägen in der Umgebung leicht defekt werden. Ein entsprechender Überspannungsschutz ermöglicht, dass die Kosten der Folgeschäden gering gehalten werden können.“ Andreas Köpf machte den Gästen der e-Marke schließlich noch klar, dass der Überspannungsschutz für Kommunikationssysteme, SAT- und PV-Anlagen ebenso notwendig ist wie jener, der auf Metalldächern zum Einsatz kommen muss.

Erich Schuller, bekannt als Segment-Marketingmanager bei Eaton und Elektrotechnikexperte im Bereich Wohnbau, sprach im Anschluss an Andreas Köpf über die Zukunft des vierpoligen Schutzschalters. Rund 60 Jahre sind mittlerweile ins Land gezogen, seit der Physiker Gottfried Biegelmeier beim damaligen österreichischen Paradeunternehmen Felten & Guilleaume (heute Eaton) einen alltagstauglichen Fehlerstrom-Schutzschalter entwickelte. „Die Tatsache, dass die elektrotechnischen Heraus- bzw. Anforderungen an ein derartiges Gerät zum damaligen Zeitpunkt andere waren, als sie es heute sind, hat zur Folge, dass wir umdenken müssen“, unterstrich Schuller zu Beginn seines Vortrages. Die ohmschen bzw. linearen Verbraucher des letzten Jahrtausends rücken immer mehr in den Hintergrund – immer weniger Haushalte verfügen über Röhrenfernsehgeräte, Glühlampen oder ähnliche Geräte. Trotz gestiegener Sicherheitsmaßnahmen beklagte man in Österreich in den letzten Jahrzehnten in der Regel zwei bis drei sogenannte »Stromtote« pro Jahr im privaten Umfeld. „Die Statistik der letzten Jahre weist allerdings wieder einen allgemeinen Anstieg der Unfälle auf“, warnte Schuller. Den Grund sieht er vor allem in der Veränderung der Gerätelandschaft in unseren Haushalten. „Der AC-FI-Schutzschalter ist mit Verbrauchern wie den LED-Leuchtmitteln, Flat-TV-Geräten und Ladegeräten im Netz überfordert und damit nicht mehr zeitgemäß. Das hat zur Folge, dass wir umdenken müssen und einen anderen Typ von Fehlerstromschutzschaltern bzw. ein normgerechtes Schutzkonzept vorsehen müssen“, rief der Experte die Elektrotechniker auf, künftig in Standard-Installationsanlagen ausschließlich FI-Schutzschalter vom Typ A einzusetzen, und zusätzliche Kombischutzschalter in Endstromkreisen zu verwenden. Schuller gab den Zuhörern dann auch Praxistipps, auf welche Geräte sie in welchen Fällen zurückgreifen sollten. Das Finale seines Vortrages widmete der Eaton-Manager schließlich dem Thema elektrisch gezündeter Brände. „4.000 Tote, 70.000 Verletzte und Schäden in der Höhe von 126 Milliarden Euro in Europa jährlich, hervorgerufen durch Brände, sprechen eine klare Sprache. Schätzungen zur Folge sind ein Viertel davon ausgelöst durch elektrische Defekte. Wir verfügen mit dem Brandschutzschalter AFDD+ heute über ein Gerät, dem entgegenzuwirken“, so Schuller, der den Zuhörern damit eine klare Botschaft mit auf den Weg gab. Wer den AFDD+ inklusive FI/LS einsetzt und damit der IEC 60364-4-42 folgt, erhöht die Sicherheit der elektrischen Anlage.

Karl Fitzinger und das Angebotsspektrum des österreichischen Elektroheizungsunternehmens Etherma ließen im Anschluss daran niemanden kalt – der Vertriebsprofi gab zu Beginn die Grundregeln einer guten Infrarotheizung zum Besten und sprach danach über die Performance der Geräte, die auf Basis von Strahlungswärme mittlerweile schon viele Konsumenten überzeugt hat. Im Wesentlichen sprechen laut Aussage von Etherma fünf Gründe für eine Elektroheizung: geringe Investitionskosten und bedingt durch die Niedrigbauweise vieler Gebäude auch niedrige Betriebskosten; der Strom, den man zum Heizen braucht, lässt sich durch Photovoltaikanlagen selbst herstellen; der Komfort bedingt durch das Wegfallen von Serviceleistungen seitens eines Technikers im Laufe der Lebensdauer; das Design und ihre Intelligenz auf Grund der smarten Möglichkeiten, die sich einem heute bieten. Die Spreu vom Weizen trennt sich bei den am Markt erhältlichen Herstellerangeboten erst bei genauerem Hinsehen – insbesondere bei der Infrarotheizungstechnologie sind die Qualitätsunterschiede merkbar. So ist die homogene Abstrahlung der Infrarot-C-Wellen über den gesamten Heizkörper genauso wichtig wie ein hoher Emissionsgrad, der bei den Etherma-Geräten zwischen 0,89 bis 0,95 liegt. Hinsichtlich der verwendeten Materialien ist man bei Etherma davon überzeugt, dass neben Keramik auch Edelstahl und Glas eine hohe Strahlungswirkung aufweisen. Hochwertige Isolierungen an der Rückseite der Geräte führen dazu, dass die Etherma-Infrarotheizkörper maximal 40°C an der Rückseite erreichen, wodurch die Strahlungswärme dort ankommt, wo man sie haben will: nämlich im Raum. Neben den Heizelementen aus Kupfer, der geprüften Sicherheit und der Recyclebarkeit der Geräte bieten Fitzinger und sein Team von Etherma projektbezogene Auslegungen: „Heizungen sollen niemals am Limit betrieben werden. Deshalb sind Reserven bei der Konzeption des Heizsystems das Um und Auf“, unterstrich Fitzinger. Er wies abschließend darauf hin, dass im Zuge der Ökodesign-Richtlinien-Umsetzung künftig ausschließlich elektronische Thermostate mit programmierbarer Wochenfunktion, oder Heizgeräte, die erkennen, ob ein Fenster geöffnet ist, eingesetzt werden, oder über einen Präsenzmelder verfügen müssen. Auch Karl Fitzinger ergriff die Gelegenheit für einen Aufruf – in seinem Fall natürlich in Sachen Elektroheizung: „Die Elektroheizbranche erfährt derzeit einen regelrechten Boom – genau deswegen ist eine solide Ausbildung unabdingbar.“ Das Wifi Linz bietet den Handwerkbetrieben nun ein Ausbildungsprogramm an, das es den Absolventen ermöglicht, nach Abschluss eine professionelle Projektierung einer Heizungsanlage durchführen zu können. Ab Frühling 2018 wird dieses Programm voraussichtlich in allen Bundesländern angeboten.

Alexander Riegler von Klauke ist der Mann der Verbindungen – genauer formuliert sind dem Klauke-Experten vor allem die elektrotechnischen Verbindungen zwischen Aluminium und Kupfer ein besonderes Anliegen. Riegler, der mit Klauke das passende Sortiment an Verbindungstechnik samt Schneid- und Presswerkzeugen anbietet, ging an diesem Nachmittag der speziellen Frage auf den Grund, ob Aluminium-Leiter in Schaltgeräten angeschlossen werden dürfen: „Alu und Kupfer reagieren aufeinander aufgrund der unterschiedlichen Potenziale in der elektrochemischen Spannungsreihe. Das Resultat: Das Kupfer beginnt, das Aluminium bei Kontakt »aufzufressen«. Deswegen gibt es dafür spezielle Al/Cu-Kabelschuhe oder -Verbinder“, klärte Riegler das Publikum zu diesem Thema auf. Er betonte aber auch, dass das direkte Anklemmen von Alu-Leitern in Schaltgeräten nicht immer wartungsfrei ist – nach rund 200 Stunden müsste die Verbindung nachbearbeitet (reinigen, fetten und neu anklemmen) werden. Im Wohnbau ist das natürlich ein Ding der Unmöglichkeit. „Für diese Fälle bietet Klauke Alu-Verbinder mit Kupferbolzen – die daraus entstehende Verbindung gilt somit als wartungsfrei. Allerdings müssen bei der Anwendung von Aluminium einige Faktoren beachtet werden – so ist der Sektorleiter mit einem geeigneten Werkzeug rund zu drücken, der Alu-Leiter gehört gereinigt (nicht mit einer Drahtbürste, sondern zum Beispiel mit einem Kabelmesser), die Pressrichtung bei Kabelschuh und Verbinder ist zu berücksichtigen (in Richtung der Isolation verpressen!) und zu guter Letzt muss das richtige Drehmoment beim Anschließen beachtet werden! Nach dem obligatorischen Video informierte Riegler das Publikum abschließend über das Servicecenter-Angebot in der Niederlassung in Leobersdorf im Süden Wiens, wo der Hersteller auch Leihgeräte zur Verfügung stellt. Ein Besuch nach Vereinbarung lohnt sich!

Mit einem herzlichen »Grüß Gott« leitete danach Jürgen Wilfinger von evon seinen Vortrag über smartes Energiemanagement ein – er ging sogleich ins Detail und verkündete unter anderem: „Der Konsument kann mit unserem System bestimmen, in welchem Bereich er einsparen will. Das geht nur, wenn man über seinen Tellerrand blickt und die Schnittstellen zu anderen Systemen wie etwa Philips Hue, der Sprachsteuerung Alexa von Amazon oder der Wetterstation Netatmo bietet“, so der Gebäudeautomatisierungsexperte. evonHome, das laut Wilfinger für ein Einfamilienhaus um rund 5.000 Euro zu haben ist, kann die Jalousie und die Beleuchtung steuern, das Klima regeln, Audiosystem integrieren, Alarmierung mit einbinden und all das über App bedienen. evonHome setzt auf die konventionelle Verkabelung und gängiges Schaltermaterial. Die Taster werden an den Funktionsmodulen, die im Verteiler positioniert werden, und schließlich über einen Controller – dem Herzstück der Anlage – angeschlossen. Da das System, das im steirischen Gleisdorf entwickelt und in der Steiermark produziert wird, als »programmierfrei« gilt, ist es nach der Installation auch sofort bedienbar. evonHome bietet neben den erwähnten Features aber auch noch mehr – die Stärke des Systems scheint die Erweiterbarkeit zu sein. „Statt einer Videosprechanlage um 1.000 Euro wird bei uns der Klingeltaster im System integriert, um eine Kamera ergänzt und erhält so eine innovative Lösung, bei der der Konsument eine Nachricht samt Bild von seinem Besuch auf das Smartphone geschickt bekommt“, so Wilfinger über Evon Home, mit dem der Smart Home-Besitzer über eine sogenannte Szenensteuerung ganz einfach selbst bestimmen kann, den Rasenroboter oder Staubsaugerroboter ausfahren zu lassen, wenn er nicht zu Hause ist.

Andreas Paul nahm schließlich die Rolle des Netzwerktechnik-Spezialisten der e-Marken-Tour durch die Bundesländer ein – so auch im Burgenland. Paul konzentrierte sich in seinen Ausführungen allerdings auf die Glasfasertechnik. Mit »Fiber in the home« will Metz Connect den Wunsch nach dem Breitbandinternet in den eigenen vier Wänden nachkommen und bietet dafür die geeignete Technologie. „Die Elektrotechnik-Unternehmen sind die richtigen Partner für uns, um diese Anschlüsse bei den Konsumenten, den Gewerbe- und Industriebetrieben bzw. in den Handelsbetrieben durchführen zu können. Die Dynamik und die Nachfrage in diesem Bereich wächst tagtäglich“, so Paul. Dass es auch Europa ernst meint, steht fest: Es gilt mittlerweile als europäisches Grundrecht – bis zum Jahr 2024 soll jeder Bürger einen Breitbandinternetanschluss vorfinden können. Die positiven Folgen für die Elektrotechnikunternehmen sind absehbar. Schließlich liegt die durchschnittliche Geschwindigkeit der Internetverbindungen in Österreich derzeit erst bei mageren 13,9 Mbit/sec – der Weg zum »ultraschnellen Internet« ist noch weit. In Österreich baut A1 zur Zeit ein Glasfasernetz auf. Auf diese Weise sollen rund 90 % der Haushalte Österreichs Übertragungsgeschwindigkeiten um 50 Mbit/s und mehr zur Verfügung stehen. Für 80 % der Haushalte sind sogar Geschwindigkeiten bis zu 80 Mbit/s möglich, heißt es auf der Website des Unternehmens. Der Planungsleitfaden des Breitbandbüros, das im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie angesiedelt ist, definiert unter anderem auch die Zielgruppen für die Zusammenarbeit, um die Ziele zu erreichen. „Um die physikalische Infrastruktur zu schaffen, wird auch die Berufsgruppe der Elektrotechniker ausdrücklich genannt“, so Paul. Ein interessanter Aspekt in diesem Zusammenhang: „Für jedes KMU gibt es die Möglichkeit, um Förderungen anzusuchen. Bis zu 50 % der Errichtungskosten eines Breitbandinternetanschlusses (maximale Obergrenze 50.000 Euro) bekommen Unternehmen schlussendlich vom Breitbandbüro gefördert“, ließ Paul das Publikum wissen. Metz Connect – der deutsche Spezialist für Netzwerktechnik – nahm sich diese Initiative nun zum Anlass und stellte für die Elektrotechniker ein Programm aus Produkten zusammen, die exakt für diesen Einsatzfall zugeschnitten sind. „Dieses Angebot haben wir nun in einer entsprechenden Broschüre abgebildet – der Katalog geht aber über die Präsentation der Produkte hinaus. So zeigen wir auf den ersten Seiten, wie eine zeitgemäße »Fiber in the home«-Installation auszusehen hat, damit Einfamilienhäuser auch für die Zukunft gerüstet sind.“ Paul machte die Gäste der Landesinnung Burgenland abschließend noch darauf aufmerksam, dass die e-Marke im nächsten Jahr gemeinsam mit Metz Connect LWL-Grundlagenseminare abhalten wird, um die Elektrotechniker auf die Details dieses Themas vorbereiten zu können.

Robert Gruber kann man nichts vormachen – schon gar nicht, wenn es um das Messen elektrotechnischer Werte geht. Ein wenig länger als er selbst, ist sein Arbeitgeber in der Messtechnik bereits tätig: Seit 1889 sind die Messgeräte von Megger – dem Erfinder der Isolationsmessung – im Einsatz. Heute bietet Megger Messgeräte, die vom Kraftwerk bis zur Steckdose einsetzbar sind: von der Kabelfehlerortung, Leistungsschalteranalyse für Kraftwerksbetreiber, Isolationsmessung für Batterien, Niederohmmessung über die Schutzleiterprüftechnik, Trafoprüfung bis hin zu allen Arten von Messgeräten, die im Niederspannungsbereich zum Einsatz kommen. Gruber stellte im Rahmen des Events den MFT 1835 in den Vordergrund seiner Präsentation – der Installationstester zeigt, wie Megger die Messtechnik interpretiert: „Die Geräte sollen robust, kompakt, gut ablesbar, innovativ aber für den Nutzer trotzdem leicht verständlich in der Handhabung sein. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn der Profi schnell und effizient zu seinem Messergebnis kommen möchte. Dieses Feature ist aber auch für Techniker, die das Gerät nur ab zu verwenden, ein Vorteil, weil sie sich rasch zurechtfinden und die Messung gleich durchführen können, so als wären sie Messtechnikspezialisten“, arbeitete Gruber die Vorteile heraus. Die großen Drehschalter des Gerätes haben darüber hinaus das große Plus, sie auch mit den Spannungs-Handschuhen bedienen zu können. Die Funktionen des MFT sind farblich unterscheidbar: Im schwarz gekennzeichneten Bereich finden die Drehfeld- und Frequenzmessung sowie die Voltanzeige, im orangen die Niederohmmessung und die Durchgangsprüfung, im roten die Isolationsmessung (von 100 bis 1.000 Volt), im gelben die FI-Prüfungen und im grünen die Schleifen- und Innenwiderstandsmessung statt. Doch damit nicht genug: „Der MFT 1835 ist quasi ein All-in-one-Gerät – also eines, durch das sich der Einsatz mehrerer Messgeräte erübrigt.“ So lassen sich mit diesem Messgerät auch alle Erdungsprüfungen – von der spießlosen Erdungsmessung mit den Zangen (besonders interessant im städtischen Wohnbaubereich) bis zur Zwei- bzw. Dreipunkt-Erdungsmessung – durchführen. Das bei der Prüfung einer Anlage notwendige Prüfprotokoll (das Gerät ist in der Lage, bis zu 1.000 Messungen zu speichern) kann per Bluetooth auf den PC übertragen werden und ist schlussendlich ÖVE-konform. „Auch hier gilt – es wurde bei der Entwicklung des Gerätes viel Wert auf die einfache Handhabung gelegt“, so Gruber, der den Gästen der e-Marke das »Messbuch« als kostenloses Nachschlagewerk anbot – eine wertvolle Unterstützung für die verschiedenen Messabläufe im Alltag eines Elektrotechnikers. Zu guter Letzt machte Gruber im Namen von Megger die Elektrotechniker auf die Fachtagung (nähere Infos unter www.megger-on-tour.at) im nächsten Jahr am Red Bull-Ring in der Steiermark aufmerksam: „Wir freuen uns bereits darauf, anlässlich der Veranstaltung in dieser tollen Location alle Messtechnik-Themen, die für den Elektrotechniker notwendig sind, präsentieren zu dürfen und den Gästen auch die Möglichkeit zu geben, »Live-Messungen« selbst durchzuführen.“

Thomas Henschl – von Gottfried Rotter als »Obertechniker« des OVE angekündigt – sprach im Anschluss über die Situation rund um die Errichtungsbestimmung der Reihe OVE E 8101 – der Harmonisierung der Nachfolge-Norm der aktuellen E 8001 bzw. 8002 und 8007 (siehe i-Magazin Ausgabe 7-8/Seite 24). Gottfried Rotter sprang anschließend für Christian Bräuer, den LIM von Wien und KFE-Präsident, ein, der den Vortrag »Bestandschutz, oder doch ein Recht auf Sicherheit« vorbereitet hatte. Die perfekte Rolle für Rotter, der, wenn man ihn kennt, gerne in die Rolle des Provokateurs schlüpft, um die Elektrotechniker auf Missstände hinzuweisen. Er machte dem Publikum von Beginn an klar, dass der Begriff »Bestandschutz« eigentlich in keiner österreichischen Norm und auch in keinem Gesetz existiert – trotzdem sich die Branche gerne auf ihn bezieht. Aber auch wenn der Begriff hierzulande gar nicht vorkommt, ist er inhaltlich anzuwenden: „Im ETG, §4 findet man die entsprechenden Stellen“, fasste Rotter zusammen – er gab dem Publikum an diesem Nachmittag sämtliche Informationen zu diesem kontroversiellen Thema, das Christian Bräuer auf den Seiten 26/27 der aktuellen i-Magazin-Ausgabe (Ausgabe 11) schließlich für alle Elektrotechniker Österreichs im Detail behandelt.

Anmerkung der Redaktion: Die Kolumne von Christian Bräuer auf den Seiten 26/27 der Ausgabe 11 des i-Magazins sollte für jeden Elektrotechnik-Unternehmer eine Pflichtlektüre darstellen – immerhin geht es um so prekäre Themen wie die Sorgfaltspflicht! Als Unternehmer sollte man wissen, wann man rechtlich gesehen im »Leo« (sicherer Ort) ist.

Wer es übrigens dieses Jahr nicht geschafft hat, den Tag der Elektrotechnik zu besuchen, dem senden Gottfried Rotter und sein Team der e-Marke die Unterlagen zu den Vorträgen gerne zu. Ein kurzes E-Mail an akademie@e-marke.at genügt.

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