Laut einer Studie von Etanomics können Effizienzmaßnahmen den Verbrauch fossiler Energieträger in Unternehmen um 67 Prozent senken – das entspricht Einsparungen in Höhe von 31 Milliarden Euro an betrieblichen Energiekosten. Das Einsparpotenzial der deutschen Industrie und Gewerbe beläuft sich auf 21 Milliarden Kubikmeter (m3) Erdgas, was knapp der Hälfte des Bedarfs für Gebäude in Deutschland entspricht. Damit könnte die deutsche Industrie einerseits bedeutend zur geopolitischen Energieunabhängigkeit Europas und andererseits zur Verringerung der Treibhausgasemissionen um 60 Prozent beitragen.
Etanomics, ein Unternehmen der Viessmann Group, hat die Ergebnisse einer internen Untersuchung über Energieeinsparpotenziale in der deutschen Industrie und im Gewerbe veröffentlicht. Die Analyse von 25 der 130 Energieeffizienzprojekte im Jahr 2021 hat ergeben, dass die deutsche Industrie den Energiebedarf von Unternehmen allein durch Maßnahmen zur Reduzierung von fossilen Brennstoffen um 67 % senken kann. In den 25 analysierten Projekten konnten die jeweiligen Unternehmen dank der Effizienzmaßnahmen eine jährliche Verringerung des Energiebedarfs von insgesamt 267 Gigawattstunden (GWh) bzw. 25 Millionen m3 Erdgas erzielen. Ausgehend vom Erdgaspreis Ende März 2022 (42 $ pro MMBtu) erzielten sie damit Kosteneinsparungen in Höhe von 38 Mio. EUR sowie eine zusätzliche Steuerentlastung. Bezogen auf den Gesamtenergiebedarf Deutschlands für Gebäude (2021 39,6 Mrd. m³) stellen die Ergebnisse eine Reduzierung von 0,06 % dar.
Dr. Timm Rössel (Managing Partner Etanomics): „Die Erkenntnisse mögen zunächst unspektakulär erscheinen, denn wir haben in unserer Untersuchung ja lediglich 25 Projekte betrachtet. Wenn man die Ergebnisse jedoch auf die gesamte deutsche Industrie- und Gewerbelandschaft hochrechnet, wird die Bedeutung klar: Denn hier sprechen wir von über 50 Prozent des deutschen Gasbedarfs für Gebäude und einer entsprechenden Verringerung der Treibhausgasemissionen. Das wäre ein Meilenstein bei der Erreichung mehrerer nationaler Gas- und Emissionsziele.“
Die deutsche Industrie inklusive Gewerbe verbrauchte im Jahr 2020 etwa 325.000 GWh Erdgas. Ausgehend von den 25 analysierten Projekten ergibt die Hochrechnung auf die gesamte deutsche Industrie eine nationale Verringerung der Nachfrage um etwa 220.000 GWh bzw. knapp 21 Milliarden m3 Gas. Mit Blick auf die Betriebskosten ließen sich auf Basis des Gaspreises von März 2022 über 31 Mrd. EUR einsparen.
Die Bedeutung der Effizienz als ersten wichtigen Schritt im Rahmen des ökologischen Wandels unterstreicht auch die Internationale Energieagentur (IEA). Fatih Birol, Executive Director der IEA: „Wir betrachten die Energieeffizienz als ‚besten Brennstoff‘, denn sie ist immer noch der sauberste und zumeist kostengünstigste Weg, um unseren Energiebedarf zu decken.”
Mit der Verringerung des Erdgasverbrauchs geht auch eine Verringerung der Treibhausgasemissionen einher. Eine weitere Analyse von 36 von Etanomics im Jahr 2021 durchgeführten Energieeffizienz-Projekten zeigte eine Verringerung der Treibhausgasemissionen um knapp 60 Prozent bei geringfügigem Aufwand für die jeweiligen Unternehmen. Dies entspricht 0,04 % aller industriellen Treibhausgasemissionen im Jahr 2021 in Deutschland. Auf die gesamte deutsche Industrielandschaft hochgerechnet lägen die Einsparungen bei 104 Millionen Tonnen. Das ist knapp mehr als die Hälfte des derzeit für Deutschland prognostizierten Defizits bei der Erreichung des Treibhausgasminderungsziels für das Jahr 2030. Durch Energieeffizienzmaßnahmen hat die deutsche Industrie das Potenzial, einen wichtigen Beitrag zur geopolitischen Energieunabhängigkeit Europas und zur Bekämpfung des Klimawandels leisten.
Als Teil der Viessmann Gruppe berät Etanomics seit zehn Jahren seine Kunden aus unterschiedlichen Branchen zur Verringerung der Energiekosten und maximalen Ressourcenschonung. Damit trägt das Unternehmen zum gemeinsamen Purpose der Viessmann Group bei, Lebensräume für zukünftige Generationen zu gestalten.
Mehr Informationen unter:
www.viessmann.de
www.etanomics.com
Quelle: Viessmann GmbH & Co. KG